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Ressel-Zentrum: Logistikprobleme reduzieren

Robert Hofer, 01.11.2019 12:06

STEYR. Für das neue Josef-Ressel-Zentrum am FH Campus in Steyr steht ein Budget von zwei Millionen Euro zur Verfügung.

  1 / 2   Von links: Carsten Sanders (BMW), Günther Hendorfer (FH OÖ), Landesrat Markus Achleitner und Martin Gerzabek (Doppler-Forschungsgesellschaft) Foto: Kainrath

Zusammen mit der BMW Group und der Hofer KG wird bis Ende 2023 an der Entwicklung eines Monitoring-Tools zur beinahe Echtzeit-Visualisierung von Wertschöpfungsnetzwerken geforscht. Unternehmen können damit in Zukunft sofort auf interne wie auch externe Probleme reagieren, Produktionsstillstände reduzieren und dadurch den finanziellen Verlust einer Störung minimieren. Das Budget von rund zwei Millionen Euro wird von den beteiligten Unternehmen und dem Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) gemeinsam finanziert.

Digitalisierung nutzen

„Die Digitalisierung schafft neue Möglichkeiten, auch entlang von Wertschöpfungsketten. Mit der Entwicklung von beinahe Echtzeit-Visualisierungen können Herausforderungen frühzeitig erkannt und Prozesse besser erforscht werden. In einer global vernetzten Wirtschaft sind zuverlässig funktionierende Wertschöpfungsnetzwerke für Unternehmen essentiell“, sagt Elisabeth Udolf-Strobl (BMDW). „Aufgrund der nahezu Echtzeit-Visualisierung kann künftig auf beispielsweise Naturkatastrophen adaptiv reagiert und etwaige Einbußen verhindert werden. Die Josef Ressel Zentren, in Kooperation mit international agierenden Unternehmen sowie der forschungsstarken FH OÖ, werden dazu einen wichtigen Beitrag leisten“, so Udolf-Strobl.

Zentrale Faktoren

„Mobilität und Logistik sind zentrale Faktoren für den produktionsstarken Wirtschaftsstandort Oberösterreich. Die Forschungen im neuen Josef Ressel Zentrum am FH OÖ Campus Steyr zur Optimierung von Wertschöpfungsnetzwerken und für Lösungen im Bereich der produktionsnahen Logistik werden deshalb eine wichtige Stärkung des Standorts OÖ und damit auch der Wirtschaftsleistung unseres Bundeslandes bewirken. Hier zeigt sich auch einmal mehr, welche neuen Chancen die Digitalisierung für unsere Unternehmen bringt“, erklärt Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner (ÖVP).

Netzwerke

Wertschöpfungsnetzwerke setzen sich aus unabhängigen Firmen und deren Beziehungen und Interaktionen zusammen. Unternehmen sind in diesen internen und externen komplexen Netzwerkstrukturen vermehrt Risiken und Abhängigkeiten ausgesetzt. „Störungen betreffend Liefertreue, Qualität oder Flexibilität können vielfältige Ursachen haben“, erklärt Markus Gerschberger, Leiter des Josef Ressel Zentrum LIVE. „Diese können durch ungeplante Stillstände in der Produktion oder aber auch durch Naturkatastrophen aller Art verursacht werden“, so Gerschberger weiter.

Starke Partner

Ziel der Forschungsarbeit ist eine umfangreich anwendbare Methode zur beinahe Echtzeit-Visualisierung von Wertschöpfungsnetzwerken zu entwickeln: „Gemeinsam mit unseren Unternehmenspartnern BMW Group und Hofer KG forschen wir im JR-Zentrum LIVE an der Entwicklung und Automatisierung logistischer Regelwerke zur Bestimmung der kritischen Partner und Transportverbindungen in einem Logistiknetzwerk“, erklärt Markus Gerschberger. „Auf Basis dieser Sichtbarkeit können Unternehmen, Störungen früher entdecken und schneller auf sie reagieren. Negative Auswirkungen können so deutlich reduziert werden.“

Knowledge Graph als Ziel der Forschung

Als Ergebnis wird ein generischer „Value Network Knowledge Graph“ für Wertschöpfungsnetzwerke erstellt. Dieser Knowledge Graph basiert auf einem generischen Regelset, in welchem logistische Grundprinzipien abgebildet sind und kann dadurch mit möglichst geringem Modifikationsaufwand für viele Anwender nutzbar gemacht werden. „Prototypisch wird dieser dann als „Collaboration Tower“ zum Zwecke der Beobachtung von Kritizität innerhalb der globalen mehrschichtigen Wertschöpfungsnetzwerke unserer beiden Industriepartner aufgestellt“, so Gerschberger.

Daten analysieren

Bei beiden Partnern wird das gesamte Netzwerk - von der Produktion, über die Distribution, bis hin zum Einzelhandel und den Endkunden - analysiert. Aufgrund seiner Allgemeinheit kann der Knowledge Graph auch auf die Wertschöpfungsnetzwerke unserer zukünftigen LIVE-Partner angewendet werden.

Josef Ressel Zentrum für „Echtzeitvisualisierung von Wertschöpfungsnetzwerken – JRC LIVE“, FH OÖ Campus Steyr

Laufzeit: 1.1.2019 – 31.12.2023

Budget: 2 Millionen Euro.

Zentrumsleiter: Markus Gerschberger

Team:1 Senior Post-Doc, 1,5 FTE Postdocs, 2 Dissertanten, Diplomanden


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