Siegfried Wolf präsentiert MAN-Mitarbeitern sein Zukunftskonzept
STEYR. Ab 1. Jänner 2023 will Investor Siegfried Wolf mit seiner WSA Beteiligungs GmbH den MAN-Standort in Steyr übernehmen. Bei einer Vollversammlung am Freitag werden auch MAN-Vorstand, Gewerkschaft und Betriebsräte ihre Standpunkte darlegen.
Um 14.45 Uhr beginnt am 26. März in der Halle 25 eine Vollversammlung der MAN Truck & Bus Österreich GesmbH. Im Zentrum stehen dabei Berichte zur aktuellen Situation. Rund 2.200 Mitarbeiter stehen vor einer ungewissen Zukunft, seit der MAN-Konzern seine Pläne für eine Standortschließung verkündet hat.
Wolf stellt sein Konzept vor
Investor Siegfried Wolf (WSA) dürfte sich mit der MAN-Spitze bereits weitgehend über eine Übernahme ab 1. Jänner 2023 geeinigt haben, nun gilt es für ihn, die Mitarbeiter ins Boot zu holen. Die WSA plant laut Medienberichten inklusive Lehrlingen mit 1.400 Mitarbeitern. Bekommt Investor Wolf tatsächlich den Zuschlag, wird die Marke Steyr zurückkehren. Vier Fahrzeugmodelle sollen dann produziert und in 44 Länder exportiert werden.
18,5 Millionen Euro für Mitarbeiter
Die Stammbelegschaft von MAN umfasst derzeit rund 1.850 Mitarbeiter, 1.250 sollen von der WSA übernommen werden. Alle, also auch jene die nicht weiter beschäftigt werden, sollen einmalig 10.000 Euro erhalten, ein Gesamtbetrag von 18,5 Millionen Euro. Das hohe Gehaltsniveau der MAN-Mitarbeiter will die WSA nicht zahlen, übernommene Beschäftigte sollen auf bis zu 15 Prozent ihres Monatslohnes verzichten.
Abstimmung nach Ostern
Gewerkschaft und Betriebsrat hatten zuletzt kritisiert, dass Verhandlungen mit anderen Interessenten von der MAN-Führung offenbar nicht gewünscht sind. Die LGG Industriebeteiligungen GmbH rund um den Linzer Unternehmer Karl Egger (KeKelit) legte ein Übernahmekonzept vor (Green Mobility Center Steyr). Der MAN-Vorstand dürfte sich aber schon auf einen Verkauf an Siegfried Wolf festgelegt haben. Nach Ostern sollen die Mitarbeiter schriftlich über die Zukunft abstimmen, der Modus ist noch offen.
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25.03.2021 13:24
Fehlende Transparenz und künstlicher Zeitdruck
Niemand weiss, ob die Lohnverzichte erfoderlich sind, weil das Konzept von Herrn Wolf nie überprüft werden konnte! Es handelt sich um eine Behauptung, die nicht substantiiert wurde. Es wurde NUR mit Herrn Wolf gesprochen, wer weiss, ob es nicht noch bessere Angebote geben kann?? Bislang hieß es ja, die Schließung sei alternativlos. Ein seriöser und transparenter Prozess ist anders. Und das bei einer börsennotierten AG! Der Zeitdruck ist völlig unnötig. Jetzt die Forderungen ablehnen, dann das Konzept von Experten prüfen lassen und noch weitere Interessenten zu Angeboten einladen. Das wäre seriös. So wirkt das alles wie ein Hinterzimmer-Deal. Warum wird das nicht stärker thematisiert??? Es steht ja auch viel Steuergeld auf dem Spiel.