STEYRLING. „Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“ – so lautet ein Sprichwort, das für Sabine Herndl mit Sicherheit zutrifft. Die Ortsbäuerin von Klaus hat ihr Hobby zum Beruf gemacht und führt den Pferdehof „Gaisriegl“ in Steyrling.
Elf Pferde haben im Stall von Sabine Herndl Platz. Jedes wird von der Bäuerin täglich gefüttert, auf die Weide gelassen und hat seine eigene Box, die von der 35-Jährigen ausgemistet wird. Auch zwei Katzen, Hühner, ein Pfau mit seiner Gefährtin und Truthähne leben auf dem erst zwei Jahre alten Hof. „Wir haben den Hof meiner Eltern übernommen. Mutterkuhhaltung war jedoch nicht meins. Deshalb habe ich mit meinem Lebensgefährten Bernhard den Hof verlegt und dafür ein Haus und einen Stall gebaut. Die Arbeit mit den Pferden mache ich gerne“, sagt Herndl, die mit zwölf Jahren ihr erstes Pferd bekam und seitdem die Liebe zu diesen Tieren besitzt. „Landwirtschaft muss man mit Leidenschaft machen. Es bedeuten schon viel Arbeit, die man sich aber einteilen kann. Es ist eine schöne Arbeit, bei der man sich für sich selbst viel herausnehmen kann“, sagt die 35-Jährige.
Große Weide am Waldrand
Zwei Pferde gehören der Bäuerin selbst, alle anderen sind eingestellt. Für deren Pflege und das Reiten sind die Besitzer selbst verantwortlich. Das Pferd ist kein Nutztier, deshalb ist eine starke Mensch-Tier-Beziehung vorhanden. Für die Besitzer ist das Pferd oft ihr ein und alles.
Zehn Hektar stehen den Pferden am Einstellbetrieb in der Steyrling zur Verfügung. Die Hanglage ist für den Muskelaufbau der Tiere sehr gut und es gibt schöne Waldwege zum Ausreiten. „Auch die Futtermittel, also das Heu, für die Pferde machen wir selbst. Ich muss auch viele Hänge händisch bearbeiten“, erzählt Herndl, die bedauert, dass viele Menschen die Landschaftspflege als wertvolle Arbeit der Bauern nicht erkennen.
Kinder und Landwirtschaft
Der Ortsbäuerin ist es wichtig, dass mehr regional gekauft werde: „Warum muss man die Milch aus Deutschland kaufen, wenn wir selbst genug haben?“ Das solle auch den Kindern vermittelt werden: „Sie machen viel nach, was man ihnen vorlebt. Meine Kinder haben auch einen großen Bezug zu den Tieren und beschäftigen sich gerne mit den Pferden. Das ist sehr schön“, so Herndl, der es gefällt, dass ihre Kinder in der Natur und mit Tieren aufwachsen. An ihrer Tätigkeit gefalle ihr auch, dass sie ihre zeit frei einteilen und bei den Kindern sein kann.
Ein Ziel für die Zukunft ist es für Sabine Herndl, die Familie bis zu einem gewissen Grad selbst zu versorgen, zum Beispiel mit einem Schwein und großen Garten. „Dass man etwas hat, das man auch an die Kinder weitergeben kann“, so Herndl.
Seit eineinhalb Jahren ist Sabine Herndl Ortsbäuerin in Klaus. Die Ortsgruppe ist eher klein und es gibt wenige Veranstaltungen und sie macht die Arbeit gerne. Eines ihrer Ziele ist es, das weit verbreitete Bild einer Bäuerin in ein besseres und moderneres Licht zu rücken. Seit der Wahl ist Herndl auch im Gemeinderat aktiv.
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