Schweinbacher absolvierte Ausbildung in kroatischem Waldbrandgebiet
SCHWEINBACH. Wüstenartige Vegetation, Temperaturen bei 40 Grad, Staub – und das obwohl man sich direkt am Meer befindet. In Kroatien sorgten in jüngster Zeit Hitze und wenig Regen für etliche Waldbrände. Bei der Feuerwehr vor Ort war der Schweinbacher Gregor Finster.
Die Feuerwehren vor Ort sind gefordert, nicht nur um schon ausgebrochene Brände zu löschen, sondern auch um besonders trockene und gefährdete Gebiete im Auge zu behalten. Für zwei Wochen machte sich der freiwillige Feuerwehrler Gregor Finster nach Kroatien auf, um an der Ausbildung für Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung in Novi Vinodolski teilzunehmen. Insgesamt 18 Gastfeuerwehrmänner, hauptsächlich aus Deutschland, darunter aber auch Gregor Finster von der Freiwilligen Feuerwehr Schweinbach und ein weiterer Österreicher, stellten sich dem Feuercamp. Bei einer Übung wurde den Feuerwehrmännern die Aufgabe gestellt, einen theoretischen Brand auf einem Berg unter Kontrolle zu bringen. Zu Fuß wurde der Berg bestiegen und dabei eine Schlauchleitung gelegt – bei 41 Grad in voller Feuerwehr-Montur keine leichte Sache. Zusätzlich müssen bei einem solchen Einsatz Rucksäcke mitgenommen werden, in denen sich 30 Liter Wasser befinden. Das dient als erste Löschhilfe, sollte sich der Feuerwehrmann im Brandgebiet befinden, während der Bora-Wind sich dreht und die Flammen in eine andere Richtung schlagen lässt.
Trockene Gewitter lösen häufig Brände aus
Schlägt auf der Waldbrandkarte die Farbe von grün auf orange um, werden die wüstenartigen Gebiete täglich abgefahren, um eventuelle Brandquellen vorzeitig zu erkennen und zu verhindern. „Gerade wenn trockene Gewitter in Kroatien ausgelöst werden, bei denen es keinen Niederschlag gibt, kann das häufig passieren“, erzählt Gregor Finster. Verständigt wurde sich hauptsächlich auf Englisch, und das mit Händen und Füßen. Dabei fand auch ein wichtiger Austausch statt, da die Gäste den örtlichen Feuerwehrmännern im Gegenzug zur Vegetationsbrandbekämpfung unter anderem das Befreien von Personen mittels Spreizer und Schere zeigen konnten. Besonders begeistert waren die Ausbildungsteilnehmer auch von der Gastfreundschaft, die vor Ort herrschte.
Vom Land nicht unterstützt
Spannend war für Gregor Finster auch zu sehen, wie die Feuerwehr in einem anderen Land ausgestattet ist. „Je weiter man in das Innere des Landes kommt, wo weniger Tourismus herrscht, desto kleiner werden auch die Feuerwehren. Die Orte wollen eine Feuerwehr haben, werden dafür aber nicht vom Land unterstützt. Deswegen sind die Fahrzeuge und Ausrüstungen dann natürlich auch nicht die Neuesten und Modernsten wie bei uns.“ Die Feuerwehr in Novi Vinodolski ist ebenfalls eine Freiwillige Feuerwehr, bei der es aber im Sommer eine hauptamtliche Sitzbereitschaft von sechs Leuten gibt. Sie muss für ein Gebiet von knapp 260 Quadratkilometern in Bereitschaft sein. Auch für die Waldbrände auf der über 80 Kilometer entfernten, von Österreichern sehr beliebten Partyinsel Zrce war die Feuerwehr einsatzbereit.
Freiwillige Ausbildung
Grundsätzlich kann jeder die jährlich stattfindende Ausbildung absolvieren der über 18 Jahre alt und atemschutzberechtigt ist. Gregor Finster selbst ist zu dieser Ausbildung durch den Zivildienst beim Landesfeuerwehrkommando Oberösterreich gekommen. Diese Waldbrandausbildung in Kroatien zu absolvieren beruht rein auf freiwilliger Basis. Im Gegensatz zu seinen Deutschen Kollegen musste Gregor Finster sich zwei Wochen Urlaub dafür nehmen und auch selbst mit dem Auto anreisen. In Deutschland hingegen ist es für einen Betrieb verpflichtend, den Angestellten für diesen Ausbildungseinsatz freizustellen. Empfehlen kann der Schweinbacher die Ausbildung in Kroatien jedoch trotzdem allemal. „Es ist eine super Gelegenheit Feuerwehren aus anderen Nationen kennenzulernen. Man kann sich viel mitnehmen, sollte es beispielsweise mal in Österreich solche Waldbrände geben.“
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