In Eidenberg kann man sich künftig in der großen Speisekammer bedienen
EIDENBERG. Der seit langem leerstehende Saal des ehemaligen Gasthauses Wollendorfer wird zum modernen Warenlager: Die Einkaufsgemeinschaft Megs7 erfindet hier Nahversorgung neu und sorgt für eine verlässliche Grundversorgung ihrer Mitglieder.
Megs7 steht für modern, einfach, günstig, schnell und sieben Tage verfügbar und beschreibt die Grundprinzipien des Konzeptes. „Wir sind kein herkömmliches Geschäft, sondern eine Einkaufsgemeinschaft auf Vereinsbasis, die ein Warenlager betreibt“, erklärt Josef Madlmeir, Geschäftsführer und Obmann von Megs7: Mitglieder zahlen auf ein Vereinskonto ein und beauftragen diesen damit, pauschal Waren einzukaufen und zu lagern. „Jedes Mitglied kann mittels Chip täglich von 6 bis 22 Uhr ins Lager reingehen und sich bedienen – wie in einer großen, gemeinsame Speis. Die Waren werden über einen Scanner gezogen und der Betrag somit abgebucht. Solange Guthaben am Konto ist, geht die Tür auf.“
Das 125 m2 große, barrierefreie Warenlager im ehemaligen Gasthaus Wollendorfer bietet eine umfassende Grundversorgung. Eingekauft wird sowohl bei Großhändlern als auch bei regionalen Anbietern und Direktvermarktern. Der Verein wird nicht gewinnorientiert geführt und spart durch das Selbstbedienungsprinzip hohe Personalkosten ein. Nur zwei Angestellte kümmern sich um Wareneinkauf, Fakturierung und Betriebsablauf, der Rest wird ehrenamtlich organisiert.
s’Gschäft war nicht mehr zeitgemäß
Das Projekt wurde im Rahmen des Agenda.Zukunft-Prozesses entwickelt und von der Leaderregion Urfahr-West finanziell unterstützt. Schon zum Start zählt die Einkaufsgemeinschaft 160 Haushalte als Mitglieder. Für Madlmeir ein klares Zeichen, dass das Konzept bei der Bevölkerung angenommen wird. Er war schon treibende Kraft, als das Gschäft in Eidenberg entwickelt und als sozio-ökologischer Nahversorger gestartet wurde – ebenfalls betrieben von einem Verein. „Das hat 21 Jahre lang funktioniert, war aber nicht mehr zeitgemäß. Die Anforderungen haben sich geändert, darum wagen wir jetzt den Neustart.“ Er hat die Erfahrung gemacht: „Wenn wir uns nicht selbst organisieren, verlieren wir alles schleichend und die Frequenz im Ort geht verloren.“
Soft-Opening ab 17. Juli
Am 17. Juli geht es los – bewusst ohne großes Eröffnungsfest. „Wir wollen schauen, wie es funktioniert und anläuft“, sagt Madlmeir, der von seinem Stellvertreter Anton Bauer und dem weiteren Vorstandsteam unterstützt wird. Im Herbst sei dann ein Fest geplant mit Tag der offenen Tür für die Gemeindebürger und alle Interessierten, die das Konzept erleben und kennenlernen möchten. Die Mitgliedschaft ist nicht auf Eidenberg begrenzt, jeder ab 18 Jahren kann Teil der Gemeinschaft werden.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden