Krisensichere und klimafreundliche Wasserversorgung für Gramastetten
GRAMASTETTEN. Ein neuer Tiefbehälter sowie eine Photovoltaik-Anlage am Hochbehälter bei der Bergkirche sichern in Gramastetten langfristig den Wasserbedarf.
Seit 77 Jahren ist die Wassergenossenschaft Gramastetten für die ausreichende Versorgung mit Trinkwasser in der Gemeinde zuständig. Täglich werden 2.500 Einwohner versorgt. Der steigende Bedarf machte es notwendig, nach zusätzlichen Ressourcen zu suchen, um die Trinkwasserversorgung sicherzustellen. Gefunden wurde ein geeigneter Brunnenstandort in Türkstetten/Langwies. Dort errichtete die Wassergenossenschaft einen Tiefbehälter sowie einen Zwischenbehälter mit einer Aufbereitungsanlage. Vom Zwischenbehälter, der auch der Feuerwehr für Notfälle zur Verfügung steht, wird das Wasser in den Hochbehälter gepumpt und von dort aus in das Versorgungsnetz der Gemeinde eingespeist.
Um die Wasserversorgung auch im Blackout-Fall sicherstellen zu können, wurde mit finanzieller Unterstützung von Bund und Land OÖ beim Hochbehälter eine PV-Anlage mit 19 kWp und einem 23 kWh-Speicher errichtet. Mit dieser kann die Wasserversorgung über einen längeren Zeitraum auch autark betrieben werden. Ziel ist, den PV-Strom vom Hochbehälter auch für den Brunnen und Tiefbehälter nutzen zu können.
Pilotprogramm realisiert
In Gramastetten setzte man damit auf das Pilotprogramm einer krisensicheren und klimafreundlichen Versorgung. „Hier sehen wir den Idealfall, denn mit PV und Stromspeicher kann im Falle eines Stromausfalls die Versorgung ohne Notstromaggregat betrieben werden und zusätzlich soll der Strom auch für den Betrieb der Anlage genutzt werden“, meinte Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder anlässlich der Eröffnungsfeier der neuen Wasserversorgung in Gramastetten am vergangenen Samstag. Seit 2022 haben 36 Betreiber geeignete Pilotprojekte eingereicht und die Hälfte der Teilnehmer haben nun ihre Anlagen in Betrieb genommen. Damit stehen die umgerüsteten Anlagen als Musterbeispiele für ähnlich strukturierte Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsanlagen für eine Evaluierung bereit.
Zufrieden zeigte sich auch der Obmann der Wassergenossenschaft Gramastetten, Kurt Pfleger: „Weit in die Zukunft weisende Beschlüsse unserer Mitglieder, eine gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde, fachliche und finanzielle Unterstützung durch das Land, besonders aber engagierte und kompetente ehrenamtliche Mitarbeiter haben die Trinkwasserversorgung von Gramastetten für die nächsten Generationen nachhaltiger, zukunfts- und krisensicherer gemacht.“
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