Prozess um Missbrauch an 109 Buben startete
BEZIRK VÖCKLABRUCK/GMUNDEN. 109 Buben soll ein Arzt aus dem Salzkammergut sexuell missbraucht haben. Am Dienstag startete der Prozess am Landesgericht Wels. Für den Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.
In der Anklage, die die Staatsanwaltschaft Wels eingebracht hatte, wird dem Beschuldigten unter anderem vorgeworfen, im Salzkammergut und in Ägypten seit dem Jahr 2000 bis zu seiner Festnahme im Jänner 2019 als Arzt teils schwere sexuelle Missbrauchshandlungen vorgenommen zu haben. Außerdem wird ihm der Besitz und die Weitergabe von Cannabiskraut an Minderjährige vorgeworfen.
„Sexuelle Aufklärung“
Bei 40 Opfern seien Tathandlungen vor Vollendung des 14. Lebensjahres erfolgt, bei einigen seien schwere gesundheitliche Folgen eingetreten. Weiters wird ihm vorgeworfen, in mehreren Fällen Personen zur Herstellung pornographischer Videoaufnahmen minderjähriger Personen angestiftet zu haben.
Der Angeklagte selbst bekannte sich zum Großteil schuldig. Er habe im Rahmen der sexuellen Aufklärung Übergriffe auf pubertierende Burschen begangen. Der schwere sexuelle Missbrauch von Unmündigen sowie die Vorwürfe bezüglich eines Porno-Drehs und Drogen wurden aber bestritten.
Bis zu 15 Jahre Freiheitsstrafe
Mit einer Strafdrohung von fünf bis 15 Jahren Freiheitsstrafe ist das Verbrechen des schweren sexuellen Missbrauches von Unmündigen strafsatzbestimmend. Die Staatsanwaltschaft beantragt, zusätzlich zur Verurteilung, auch die Unterbringung in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.
Voraussichtlich für den 10. Juni ist die Urteilsverkündigung geplant.
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