
VÖCKLAMARKT. Wenn plötzlich alles anders wird und man nicht weiß, wie die Zukunft ausschaut, dann macht das große Angst. Wie unvorstellbar schwer muss das für einen Achtjährigen sein, der nichts sehnlicher will, als Fußball zu spielen - aber auf einmal nicht mehr kann und darf.
Der achtjährige Sebastian hat schon früh sein Lieblingshobby gefunden: Fußball! Klar, dass er auch in der Vöcklamarkter U8 spielte. Sein Ziel: irgendwann für die Grün-Gelben in der Kampfmannschaft zu kicken.
Schicksalsschlag
Nach einem Spiel im Oktober 2021 fängt Sebastian Maislinger plötzlich zu hinken an. Einen Fuß dreht er nach innen, den anderen nicht. Nach unzähligen Arztbesuchen und Untersuchungen steht im Februar fest: Sebastian leidet an Morbus Perthes, einer Hüftnekrose bei Kindern. Dabei kommt es wegen einer Durchblutungsstörung zu einem Absterben des Knochengewebes im Hüftkopf. Später kann es zu einem Einbruch des Hüftkopfes kommen. Sebastian bekommt Krücken zum Gehen. „Er darf nicht mehr hüpfen oder springen und nur mehr auf der Geraden laufen. Wir müssen alles vermeiden, was eine zusätzliche Belastung ist“, erzählt seine Mutter Nicole. Auch eine Reha steht auf dem Programm.
Fünfstündige Operation
Über Facebook-Gruppen liest sie sich in das Thema ein und wird auf den Orthopäden Thomas Fingernagel in Sattledt aufmerksam. Fingernagel rät zu einer Operation, bei der der Hüftkopf wieder in die Pfanne gesetzt und fixiert wird. Der fünfstündige Eingriff, eine sogenannte Beckenosteotomie, fand Ende August statt. „Das war eine Schadensbegrenzung“, gibt die Mama zu. Glück im Unglück: Der Hüftkopf von Sebastian scheint sich sogar wieder aufzubauen. Im Reparationsstadium von Morbus Perthes bildet der Körper nach und nach wieder stabiles Knochengewebe. Es kann aber zu einer Ausheilung in deformierter Stellung kommen, etwa wenn es im Verlauf des Heilungsprozesses zu einer Fehlbelastung kommt. In etwa 20 Monaten werden die Platten und Schrauben operativ wieder entfernt.
Zusammenhalt
Die UVB Vöcklamarkt steht ihrem Nachwuchskicker bei und organisierte eine Spendenaktion. Ein mobiler Treppenlift wurde finanziert, denn die kleine Familie - Mama Nicole ist alleinerziehend und hat auch noch Sebastian's eineinhalbjährigen Bruder Lukas zu versorgen - lebt in einer Wohnung im zweiten Stock. Treppensteigen ist für Sebastian aber unmöglich. Für Ausflüge sitzt er in einem Rollstuhl. Unterrichtet wird er derzeit zuhause von der Mama, bis der maßgefertigte Tisch und der Treppenlift in der Schule fertig sind.
Viele Therapien stehen noch an
Ein neues Röntgen gibt sogar Anlass zur Hoffnung, dass Sebastian irgendwann wieder Fußball spielen kann. „Das war ein Lichtblick für ihn“, sagt seine Mama Nicole. Wie aus der Pistole geschossen, antwortet Sebastian deshalb auch, dass er das Fußballspielen am meisten vermisst. Sicherlich aber auch den Alltag mit seinen Freunden und Schulkollegen, die er derzeit viel zu selten sieht.
Bis dahin stehen aber noch viele Arztbesuche und Therapien an, viele davon werden von der Krankenkasse nicht übernommen. Der Weg ist noch lang, das Geld ist knapp. Wer Sebastian unterstützen will, kann dies mit einer Spende tun (Details siehe Infokasten).
Ihre Spende bitte an: Nicole Maislinger, IBAN: AT06 3415 5000 0002 6351, Raiffeisenbank Handenberg St. Georgen a. F.