Sattledt hat österreichweit die beste Bonität

Gertrude Paltinger, BSc, 14.07.2020 13:40

Ö/SATTLEDT. Die Wels-Land-Gemeinde Sattledt ist jene Gemeinde in ganz Österreich mit der besten Bonität. Die Gemeinde profitiert von den hohen Steuereinnahmen und der guten Verkehrslage.

Die politische Gemeinde Sattledt wurde am 1. Oktober 1939 gegründet. Ein Gemeindeleben gab es aber schon lange davor. Sattledt hatte schon 1893 einen Bahnhof und im Ort waren Handwerker und großen Firmen angesiedelt. Foto: Tips

Zum neunten Mal ermittelte das Gemeindemagazin public in Zusammenarbeit mit dem KDZ, dem Zentrum für Verwaltungsforschung, die Bonität der österreichischen Gemeinden. Das Ranking der 250 besten unter den 2.097 Gemeinden (ohne Wien) in Österreich ist angesichts der Corona-Krise besonders interessant. Der Gemeinde Sattledt wird dabei die beste Bonität im Ranking und damit Platz eins in ganz Österreich attestiert.

Bewertet wurden die Gemeinde nach ihrer Ertragskraft, ihrer Eigenfinanzierungskraft, ihrer Verschuldung und der freien Finanzspritze. Dies ist allerdings nur eine Momentaufnahme, wie seitens der Ranking-Ersteller festgehalten wird.

Wohlüberlegte Investitionen

„Wenn man in guten Jahren vorsichtig agiert und Rücklagen bildet, tut man sich natürlich in einer krisenhaften Zeit leichter“, hält Sattledts Bürgermesiter Gerhard Huber fest. Tatsächlich hat das Haushalten in guten Jahren Einfluss darauf wie eine Kommune die Nachwirkungen der Corona-Krise überstehen wird und ihre Aufgaben trotz finanzieller Einbrüche erfüllen kann.

Mehrmals weit vorne gereiht

Schon 2018 belegte Sattledt in diesem Ranking Platz neun, 2019 hatte es die Marktgemeinde auf den dritten Platz geschafft, was die Gemeindeverantwortlichen nun auf ihrem Weg bestärkt. „Nach jetzigem Stand der Dinge brauchen wir keine Projekte zurücksetzen, aussetzen oder reduzieren“, fügt der Bürgermeister hinzu.

Sattledt verfügt über rund 4.500 Arbeitsplätze im Ort, die Betriebsgrößen reichen von Kleinstunternehmen bis hin zu großen Konzernen. Das KDZ hält in seiner Analyse fest: „Im Vergleich zu anderen oberösterreichischen Gemeinden gleicher Größe hat Sattledt deutlich überdurchschnittliche Einnahmen aus eigenen Steuern, überdurchschnittliche Einnahmen aus Gebühren und unterdurchschnittliche Einnahmen aus Ertragsanteilen.“

Jubiläumsjahr mit Absagen

Die Corona-Krise hat Sattledt ausgerechnet in ihrem Jubiläumsjahr erwischt. Zwischen 1. Oktober 2019 und 27. September 2020 wollte man im Ort eigentlich das 80-Jahr-Jubiläum der Gründung der politischen Gemeinde feiern, und das gleich mit einer ganzen Reihe von Veranstaltungen. Jetzt ist die zweite Hälfte des Jubeljahres von zahlreichen Absagen geprägt. Ausgesetzt wurde auch die Jubiläumsolympiade.

Neugestaltung des Ortszentrums

Das größte, in Planung befindliche, Projekt in der Gemeinde ist die Neugestaltung des Ortszentrums. Entstehen soll (vor dem bestehenden Gemeindeamt) ein neues Amtsgebäude mit Veranstaltungssaal. In einem zweiten Neubau sollen die Krabbelstube, die Pfarrbibliothek und Geschäfte untergebracht werden. Rund neuen Millionen Euro sind für das Projekt veranschlagt.