Franz Waldenberger zieht sich als Landesobmann von Bio Austria zurück
PENNEWANG/OÖ. Der Landesobmann von Bio Austria, Franz Waldenberger, zieht die Konsequenzen aus einer Abstimmung zur Statutenänderung und tritt zurück.
In einer schriftlich durchgeführten außerordentlichen Generalversammlung des Landesverbandes von Bio Austria wurde über eine Statutenänderung abgestimmt.
Der Hintergrund war, dass Franz Waldenberger im Jänner für den Bauernbund in die Vollversammlung der Landwirtschaftskammer gewählt wurde. Diese Funktion sei aber nicht mit den Statuten (Stichwort „Überparteilichkeit“) und seiner Funktion als Obmann von Bio Austria vereinbar, meinten seine Kritiker. In einer Abstimmung sollte geklärt werden, ob die Mitglieder einer Statutenänderung, und damit einer Tätigkeit des Obmannes als Landwirtschaftskammerrat, zustimmen.
Gefragt wurde ob der Obmann eine Funktion für eine wahlwerbende Partei auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene, innehaben darf. 687 Stimmzettel wurden per Post rück-übermittelt. Für eine Statutenänderung hatten sich 396 Bio-Bauern, das sind 58 Prozent, ausgesprochen. Gegen eine Statutenänderung 286, das sind 42 Prozent. 386 Stimmen waren ungültig. Stimmberechtigt wären 2470 Mitglieder gewesen. Das heißt, weit mehr als die Hälfte haben von ihrem Stimmrecht nicht Gebrauch gemacht.
Zwar sprach sich die Mehrheit für eine Statutenänderung aus, es hätte aber einer Zwei-Drittel-Mehrheit bedurft. Waldenberger zieht trotzdem die Konsequenzen: „Mir ist wichtig, dass sich der Landesverband wieder ausschließlich auf die zahlreich vorhandenen inhaltlichen Herausforderungen für die Bio-Landwirtschaft konzentrieren kann. Gemeinsam mit dem Landesvorstand werde ich daher alle Schritte setzen, um eine geordnete Übergabe noch vor der geplanten Generalversammlung im Herbst zu gewährleisten“, erklärt er in einem Schreiben an die Mitgliedern.
Generalversammlung im Herbst
Im April hätte eine ordentliche Generalversammlung mit Neuwahl des Vorstandes stattfinden sollen. Diese wurde coronabedingt auf den Herbst verschoben. Die schriftliche, außerordentliche Generalversammlung wurde abgehalten, um die Frage der Statutenänderung zu klären. Heftige Diskussionen unter den Mitgliedern sind der Abstimmung vorausgegangen. Auch hat sich eine Mehrheit der Delegierten gegen eine Statutenänderung ausgesprochen.
Sechs Jahre Obmann
Waldenberger, seit 2015 auch ÖVP-Bürgermeister in Pennewang, ist seit 2015 Landesobmann von Bio Austria: „Ich habe mich sechs Jahre in dieser Funktion sehr für die Bio-Bauern eingesetzt und ich hätte es auch noch gerne weitergemacht. Aber ich trete zurück damit sich der Verband wieder auf inhaltliche Themen konzentrieren kann und das Hick-Hack aufhört“, sagt der scheidende Obmann gegenüber der Tips. „Ich habe immer gesagt, für mich ist das Ergebnis der Abstimmung bindend.“
Bereits in einem Statement im Jänner gegenüber Tips erklärte Waldenberger seine Beweggründe für eine Kandidatur in der Landwirtschaftskammer: „Ich habe mich für eine Kandidatur entschlossen, weil ich in der Landwirtschaftskammer so die Interessen der Bio-Bauern viel besser einbringen kann. Überparteilichkeit heißt für mich, dass sich jedes Vereinsmitglied in der Partei einbringen kann, in der er sich zugehörig fühlt“.
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