STEINHAUS. Aschermittwoch und Fisch, das gehört für viele zusammen. Und für guten Fisch muss man nicht einmal weit fahren, denn Regenbogen- und Lachsforelle, Saibling und Karpfen gibt es bei DiZi-Fischzucht am Dambach.
Andreas Ziegelbäck und Martin Dietachmair haben sich mit der Fischzucht einen Traum erfüllt. Schon seit Kindesbeinen an, sind beide vom Fischen fasziniert. Ziegelbäck hatte immer schon Aquarien und einen Opa mit Fischteichen und kaufte früh Koi-Karpfen, die er immer noch daheim in einem kleinen Teich hat.
Arbeit an der frischen Luft
Während der Werkzeugbautechniker-Lehre merkt Ziegelbäck, dass die Arbeit am PC nichts für ihn ist. Zeit an der frischen Luft und die Liebe zu Tieren locken ihn, er macht die Lehre zum Fischereifacharbeiter und arbeitet in einer großen Fischzucht. Als er erfährt, dass am Salzkammergut Bauernmarkt ein Stand frei wird, übernimmt er diesen. Er kauft lebende Fische, schlachtet sie daheim und wird 2016 mit „Andis Fischspezialitäten“ zum Marktfahrer.
Eine Fischzucht steht leer
Ein Jahr später kommt der heute 33-Jährige, wie man so schön sagt, mit Martin Dietachmair ins Reden. Der hat selbst schon früh einen Fischteich gepachtet, aber auch einige offene Fragen zum Thema Fisch. Und weil die Interessen die gleichen sind und die Chemie stimmt, schlägt die Geburtsstunde für die DiZi-Fischzucht. Als 2018 die Dietl-Fischzucht in Steinhaus leer steht übernehmen Dietachmair-Ziegelbäck alias DiZi die Pacht.
25 Teiche und Becken in verschiedensten Größen betreuen die beiden, unterstützt von ihren Frauen Katharina Ziegelbäck und Daniela Pocherdorfer seither in Steinhaus. Dazu kommt eine Pacht in Fischlham und eine eigene Fischzucht in St. Pantaleon.
Täglich zwei Mal füttern
Alles in allem sind die rund 300.000 Fische jede Menge Arbeit. „Es ist ein sehr intensiver Job“, weiß Katharina Ziegelbäck. „Man muss zwei Mal am Tag zu den Teichen fahren, füttern, Algen, Verschmutzungen, Blätter und Äste entfernen, auf Krankheiten achten und schauen, ob auch im letzten Becken noch genug Sauerstoff im Wasser ist, weil ja die Quelle von einem Becken ins nächste rinnt“, so Ziegelbäck.
Dazu kommt noch die Brut. Die Fische werden händisch abgestreift und die Eier in Kästen und Sieben ausgebrütet, bis die rund einen Zentimeter kleinen Fische schlüpfen. Zwei Jahre dauert es dann, bis die Forellen und Saiblinge zu 350 Gramm schweren Fischen heranwachsen und so eine gute Portionsgröße für den Verkauf ergeben.
Setzlinge für die Traun
DiZi verkauft die Fische aber nicht nur zum Verspeisen an Endkunden, Großküchen oder Gasthäuser sondern auch als Setzlinge für Teichbesitzer oder die eww AG. „Wir setzen zum Beispiel auch viele Fische für das E-Werk in die Traun ein, damit der Fischbestand aufrecht erhalten bleibt“, erzählt die Fisch-Expertin, deren Hauptaufgabe in der Verarbeitung liegt. Gemeinsam mit Dietachmairs Partnerin Daniela Pocherdorfer bereitet sie Aufstriche zu, Räucherforellen-Mousse und -Pesto, gebratene Fischlaibchen, Fischsulz, Fischsuppe oder in Öl- und Knoblauch eingelegten Fisch. Schlachten, filetieren, einsuren und räuchern übernehmen die Männer.
Zwei Märkte und der Hofladen
Verkauft werden die Köstlichkeiten dann freitags auf den Märkten in Wels und Ohlsdorf und samstags, 9 bis 11 Uhr im Hofladen bei den Fischteichen in der Dambachstraße 1. Und weil der Hofladen oft wenig Zeit zum Kochen lässt, gibt´s am Samstag meist auch bei den Ziegelbäcks Fisch: „Fisch ist einfach schnell zubereitet. Am liebsten ist er mir ganz simpel mit Petersilerdäpfeln. Ein knuspriges Filet mit Joghurtsauce, das ist eigentlich das Beste, da kann man auch nichts falsch machen!“.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden