
WELS/WELS-LAND. 330.000 Stunden hat das Team der Rot-Kreuz-Bezirksstelle Wels mit seinen acht Ortsstellen im vergangenen Jahr geleistet, davon rein im Rettungsdienst 210.000 Stunden. Die größte Bezirksstelle Oberösterreichs bemüht sich jetzt aktiv um Personal. Mit Stefan Buder gibt es einen neuen Funktionär.
Das Rote Kreuz mit Bezirksstellenleiter Bernhard Ploier und Bezirksgeschäftsleiter und Bezirksrettungskommandant Andreas Heinz zieht anlässlich der Bezirksstellenversammlung eine positive Bilanz für das Jahr 2022 wo man 330.000 Stunden zum Wohl der Bevölkerung leistet hat. Es gibt aber weiterhin Herausforderungen zu bewältigen.
Herausforderung Personal
Sowohl die Ehrenamtlichkeit an sich als auch das Rote Kreuz genießen in der Bevölkerung ein hohes Ansehen. Trotzdem bleibt die Personalsituation beim Roten Kreuz Bezirk Wels (zu der auch die Wels-Land-Gemeinden gehören) eine Herausforderung.
Gab es früher rund 1.400 ehrenamtliche Rot-Kreuz-Mitarbeiter im Bezirk, sind es derzeit rund 900. Die Tendenz ist nach den Corona-Herausforderungen zwar wieder steigend, trotzdem müssen die Aufgaben von weniger Mitarbeitern bewältigt werden. Mit verbesserten Abläufen in der Organisation (Stichwort Leitstellenverbund) kann man das etwas ausgleichen. Das Personal jetzt aber wieder zurückzuholen und auch neues zu gewinnen, ist das Gebot der Stunde, wissen die Verantwortlichen.
„Das Rote Kreuz besteht aber nicht nur aus dem Rettungsdienst und Krankentransport, sondern geht weit darüber hinaus“, erklärt Bezirksstellenleiter Bernhard Ploier und verweist auf die aktive Jugendarbeit, die Sozialdienste, die Lesecoaches oder die Rot-Kreuz-Märkte.
Mehr Ausbildungen zum Rettungssanitäter
Eine wichtige Säule des Roten Kreuzes sind aber natürlich die Rettungssanitäter. Eine Rettungssanitäterausbildung kann man in der Bezirksstelle Wels mittlerweile an drei Terminen im Jahr starten. Aus jedem Kurs gehen 15 bis 20 Absolventen hervor. Sie bilden die Basis für die Zukunft des Rettungsdienstes und es gilt sie solange wie möglich in der Organisation zu halten.
Jährlich hat man auch rund 40 Zivildiener im Einsatz. Diese auch nach ihrem Zivildienst zumindest für einige Jahre noch zu halten, darum bemüht man sich auch aktiv.
Erfolgreiche Jugendarbeit
Sehr erfreulich hat sich die Jugendarbeit im letzten Jahr entwickelt. Mehr Kinder und Jugendliche denn je sind in den Jugendgruppen in den Ortsstellen im Bezirk aktiv.
Rund 380 Kindern wird neben einer fundierten Ausbildung in Erster Hilfe auch eine Freizeitmöglichkeit geboten. Kreative soziale und kameradschaftsfördernde Projekte in den Ortsstellen und ein neues Bewerbswesen tragen zur Attraktivität des Jugendrotkreuzes bei. Aktiv sind dort Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 17 Jahren.
Weiterentwicklung der technischen Ausstattung
Eine der jüngsten Investitionen beim Roten Kreuz Wels ist ein Intensivtransportfahrzeug (ITF). Das nach höchsten Standards ausgestattete Rettungsfahrzeug wird für Notfälle und Überstellungen von Krankenhaus zu Krankenhaus eingesetzt.
Die Schnelleinsatzgruppe, die zu Großunfällen ausrückt, hat neue Einsatz-Container erhalten. Mit dem Material können bis zu 150 Verletzte versorgt werden. Die Anschaffungskosten von etwa 30.000 Euro teilen sich je zur Hälfte das Rote Kreuz und ein Unternehmen. Die Firma Aigner Absaugtechnologie aus Gunskirchen ist hier ein wichtiger Partner geworden.
Die Container, sie sind mit Verbandsmaterial, Utensilien zur Reanimation, Sauerstoffflaschen und ähnlichem bestückt. Sie sind eine besondere Innovation beim Roten Kreuz Wels. Andere Bezirksstellen haben sich dieses System schon abgeschaut.
Neuer Stellvertreter des Bezirksstellenleiters
Mit Stefan Buder wurde bei der Wahl des Bezirksstellenausschusses ein neuer, zweiter Bezirkstellenleiter-Stellvertreter gewählt. Buder hat viele Jahre Erfahrung beim Roten Kreuz und ist hauptberuflich Geschäftsführer eines Elektrounternehmens. Bezirksstellenleiter ist weiterhin Bernhard Ploier, ein Stellvertreter ist auch Josef Gruber. Bezirksrettungskommandant bleibt Andreas Heinz.
Ziele für die nächste Periode
Für die kommende Funktionsperiode (vier Jahre) hat man sich vorgenommen den inneren Zusammenhalt zu verstärken, Entscheidungen transparent zu machen und das Vertrauen untereinander zu stärken.
Beschäftigen wird das Rote Kreuz weiterhin die Personalsituation, deshalb will man die vielfältigen Leistungen des Roten Kreuzes und auch die Jugendprojekte noch mehr nach außen sichtbar machen.
Rotes Kreuz Bezirk Wels
Mehr Infos: www.roteskreuz.at/oberoesterreich/wels/
Ortsstellen in Wels, Lambach, Marchtrenk, Sattledt, Thalheim, Krenglbach, Steinerkirchen und Buchkirchen
Rettungsdienste gibt es in den Ortsstellen Wels, Marchtrenk, Lambach und Sattledt