Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Brief an Rot-Kreuz Präsident war der Beginn für ein Schul-Pilotprojekt

Gerald Nowak, 09.05.2024 08:06

WELS. Daniel Lieb ist nicht nur Lehrer an der HBLW Wels, sondern auch Notfallsanitäter: „Vor zwei, drei Jahren bekam ich einen Brief von ihm. Es ging darum, ob man nicht an einer Schule die Ausbildung zum Rettungssanitäter machen könnte“, erinnert sich Rot-Kreuz Präsident Walter Aichinger. Im Herbst startet jetzt das Pilotprojekt nach vielen Verhandlungen.

OÖ. Rotkreuz-Präsident Dr. Walter Aichinger, LH-Stv.in Christine Haberlander, Karin Reiter-Forstinger, Schulleiterin der HBLW Wels, und Daniel Lieb, Professor an der HBLW Wels und Notfallsanitäter. (Foto: Land/Sternberger)

Die Schule hat bereits einen Schwerpunkt im Bereich Gesundheit. Projektinitiator Lieb dachte einen Schritt weiter, warum nicht auch die Ausbildung zum Rettungssanitäter zu inkludieren. Nach dem besagten Brief an Aichinger folgten viele Gespräche mit Bildungsdirektion und Rotes Kreuz. Und jetzt hat man es geschafft. Die Ausbildung kann jetzt auch an der Schule in Wels-Neustadt absolviert werden (siehe Infokasten): „Die breit gefächerte Allgemeinbildung in der HBLW Wels trifft auf die praktische Anwendung am echten Patienten. Wir sind überzeugt mit dieser Symbiose einen Mehrwert für die Schüler aber auch für Oberösterreich liefern zu können“, verspricht der engagierte Notfallsanitäter.

„Ob das was für mich ist“

Bei VP-LH-Stvin. Christine Haberlander rennt er damit offene Türen ein: „Wir schlagen hier eine Brücke zwischen Bildung und Gesundheitswesen. Die Schüler bekommen praktische Einblicke in den Rettungsdienst und erwerben hier Fähigkeiten, die direkt anwendbar sind und tragen auch noch aktiv zum Wohl der Gesellschaft bei. Hier können sie abschätzen, ob ein Beruf beim Roten Kreuz, aber auch in der Pflege oder Medizin etwas für sie ist“. Die Schüler, die sich für diese Ausbildung entscheiden, werden nicht nur eine traditionelle schulische Ausbildung absolvieren, sondern auch die Qualifikation zum Rettungssanitäter erlangen können. „Die Prüfung ist freiwillig. Sie müssen sie nicht machen“, sagt RK-Präsident Walter Aichinger, der von dem Projekt ebenfalls hellauf begeistert ist.

„Praxisbezug, persönliche Weiterentwicklung und Erwerb von außerschulischen Qualifikationen stehen auf der Wunschliste unserer Schüler. Die Ausbildung liefert genau das“, legt Lieb nach. In der Schule zeigten die Schüler bereits das, was sie gelernt haben. Die Ausbildung ist für viele interessant. Und auch hier überwiegt die Neugierde und das Vorhaben in einen medizinischen Beruf zu gehen. „Die HBLW Wels steht seit jeher für die Verbindung von Fachtheorie und praktischer Anwendung in der Arbeitswelt. Umso mehr freuen wir uns, mit der Ausbildung ein weiteres Berufsbild in das Schulprogramm integrieren zu können“, erzählt Direktorin Karin Reiter-Forstinger.

Die Ausbildung zum Rettungssanitäter findet im Schulschwerpunkt „Medicine.Human.Science“ an der HBLW Wels statt. Grundsätzlich erwerben Schüler Kompetenzen in der Sanitätshilfe und erhalten das Angebot einer zusätzlichen Berufsausbildung zum Rettungssanitäter. Im dritten Jahrgang wird diese in den naturwissenschaftlichen Fächern vorbereitet. Im vierten Jahrgang geht es richtig los. Die Theorie (100 Stunden) wird gemäß Sanitätsgesetz an der Schule durch Lehrkräfte vermittelt. Die praktische Ausbildung (160 Stunden) wird an einer Ortsstelle des Roten Kreuzes durchgeführt. Die kommissionelle Prüfung zum Rettungssanitäter ist freiwillig.

Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden