"Wels ist bereit, gemeinsam mit Linz Europa willkommen zu heißen"
WELS/LINZ. Bürgermeister Andreas Rabl (FP) wiederholt es stakkatoartig. „Wels ist bereit, gemeinsam mit Linz Europa willkommen zu heißen“. Damit bringt er die Messestad, aber auch die Landeshauptstadt als Austragungsort für den ESC 2026 ins Spiel.

In seinem Statement setzt Rabl nach dem Willkommen noch nach: „mit einer perfekten Infrastruktur, einem starken Team und der gemeinsamen Leidenschaft, Musik und Menschen zu verbinden“.
Kernstück der Bewerbung ist gerade im Entstehen begriffene Halle 22. Diese bietet laut Plan flexible Raumstruktur, modernste Bühnentechnik und einer aktuellen Kapazität für bis zu 5.700 Besucher – die für den ESC erweiterbar wäre. Im Bewerbungsschreiben legt die Stadt nach: „Das Areal verfügt über großzügige Nebenflächen für Pressezentrum, Delegationen, Technik- und VIP-Bereiche – alles auf einem barrierefreien Gelände. Zusätzlich ist die neue Messehalle ein architektonisches Highlight mit modernster Veranstaltungstechnik und multifunktionaler Nutzung. Die Halle verfügt über eine direkte Anbindung an das Messeareal mit ausreichend Parkflächen und Logistikzonen. Mit ihrer zentralen Lage und hervorragenden Erreichbarkeit erfüllt die Halle die besten Voraussetzungen für den Songcontest“.
Aktuell prüft und plant man in einer Arbeitsgruppe mit der Stadt Linz und den Tourismusregionen die Einreichung für das Mega-Event. Man ist in regem Austausch, um die Stärken der beiden Städte – Wels in den Indoor-Locations und Linz im Public Viewing – bestmöglich zu kombinieren. Mit der kombinierten Nettenkapazität von 12.000 Stück in der Region, plus die optimale Verkehrsanbindung, fühlt man sich gewappnet. Das Alles will man unter dem Prädikat „Green Event“ abwickeln.
„ESC in Wels? Unter Rabl leider ein Widerspruch in sich!“
Die SPÖ begrüßt eine Austragung in Wels. „Es wirkt umso widersprüchlicher, wenn ausgerechnet der Welser FPÖ-Bürgermeister Andreas Rabl diesen internationalen Wettbewerb in die Stadt holen möchte. Während die FPÖ immer wieder durch nationalistische Rhetorik und Ausgrenzung auffällt und regelmäßig gegen die Europäische Union wettert, feiert der ESC genau das Gegenteil: kulturelle Vielfalt und Zusammenhalt“, so Abgeordneter zum Nationalrat Manfred Sams. Stadtrat Stefan Ganzert: „Besonders unglaubwürdig wirkt Rabl, wenn man bedenkt, dass er sich sogar massiv gegen einen Regenbogen-Schutzweg in Wels gestellt hat. Ein Symbol für Toleranz und Akzeptanz, das in vielen Städten längst zum festen Bestandteil des Stadtbilds gehört, hat Rabl bewusst abgelehnt. Das steht in klarem Widerspruch zur Offenheit, die der ESC vermittelt“.
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