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Welser Frauen machen sich für Frauenvolksbegehren stark

Gertrude Paltinger, BSc, 07.03.2018 16:50

WELS. Bei einer Veranstaltung zum Weltfrauentag hat sich das Frauenforum Wels mit dem Thema politischer Aktivismus beschäftigt. Man spannte den Bogen von der Zwischenkriegszeit zum Frauenvolksbegehren. Zu Gast war Lena Jäger vom Frauenvolksbegehren 2.0.

Claudia Glössl (Stadt, Büro für Frauen und Gleichbehandlung), Vizebürgermeisterin Silvia Huber, Frauenforum-Obfrau Birgit Karrer, Lena Jäger und Nationalrätin Petra Wimmer machen sich für das Frauenvolksbegehren stark.

Gut 20 Jahre nach dem ersten Frauenvolksbegehren, das fast 650.000 Menschen unterschrieben haben, gibt es immer noch keine gelebte Gleichwertigkeit von Mann und Frau. Unbezahlte Betreuungsarbeit und Hausarbeit liegen zum Großteil bei den Frauen, es bestehen enorme Einkommensunterschiede, die Mehrheit der Entscheidungsträger in Wirtschaft und Politik sind immer noch Männer, frauentypische Berufe sind schlechter bezahlt – diese Fakten prangert nicht nur Lena Jäger, Projektleiterin des Frauenvolksbegehrens an. „Warum bezahlen wir Menschen, die mit Menschen arbeiten, so viel weniger als Menschen, denen wir unser Geld anvertrauen? Arbeit wird immer mehr entwertet, im Gegensatz zum Kapital“, stellt Jäger plakativ dar. Sie erklärte im Programmkino, wie es zum aktuellen Frauenvolksbegehren kam, erklärte die Hintergründe zu den Forderungen und berichtete, dass man in der Organisation des Volksbegehrens zurzeit von finanziellen Engpässen bedroht ist.

Auch 2018 geht es um eine echte Gleichwertigkeit, dass Arbeit gleich viel Wert ist, erklärt Jäger. „Gewaltschutz, Sexuelle Selbstbestimmung, Kinderbetreuung, Aufstiegschancen, Vertretung in politischen Gremien – es geht um echte Chancengleichheit, echte Selbstbestimmung und echte Wahlfreiheit.“

Wie kann man das Volksbegehren unterstützen?

Derzeit werden die Unterstützungserklärungen für ein Volksbegehren gesammelt. Die erforderlichen 8401 Unterschriften waren nach kurzer Zeit erreicht.

Selber unterstützen kann man das Frauenvolksbegehren per Bürgerkarte beziehungsweise Handysignatur oder in Papierform auf jedem Gemeindeamt (unabhängig vom Hauptwohnsitz). Das Thema in den Sozialen Medien zu verfolgen, den Newsletter zu abonnieren, Mitglied im Verein zu werden, zu spenden oder einfach nur darüber zu reden, würde laut Lena Jäger aber auch schon helfen. Mehr Infos gibt es online unter frauenvolksbegehren.at. Unterstützungserklärungen werden bis 4. April gesammelt.

Die Forderungen im Detail

Die Forderungen des Frauenvolksbegehrens gliedern sich in drei Bereiche „Recht auf Gleichwertigkeit“, „Recht auf Vielfalt“ und „Recht auf Sicherheit“.

Macht teilen: In Politik und Wirtschaft entscheiden Frauen und Männer miteinander. Für echte Gleichberechtigung!

Geld teilen: Arbeit braucht eine Neubewertung, denn Frauen bekommen weniger, als sie verdienen. Für echte Gleichwertigkeit!

Arbeit teilen: Unbezahlte und bezahlte Arbeit kann gerecht verteilt werden. Für echte Fairness!

Armut bekämpfen: Alleinerziehende und ihre Kinder müssen vor Geldnot geschützt werden. Für echte Chancengleichheit!

Wahlfreiheit ermöglichen: Jedem Kind steht ein hochwertiger Betreuungsplatz in der Nähe des Wohnortes zu. Für echte Wahlfreiheit.

Vielfalt leben: Die Besonderheit eines jeden Menschen ist der Mehrwert unserer Gesellschaft. Für echte Vielfalt!

Selbst bestimmen: Mädchen und Frauen mit Verhütung und Schwangerschaft nicht alleine lassen. Für echte Selbstbestimmung.

Gewalt verhindern: Neben dem Gewaltschutz gehören Ursachen von Gewalt erforscht und bekämpft. Für echte Sicherheit!

Schutz gewähren: die Anerkennung von geschlechtsspezifischen Fluchtgründe schützt das Leben. Für echte Menschlichkeit!


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