Wissenschaft-Praxis-Austausch erarbeitet Lösungen zum Thema Sprache
STADL-PAURA. Über 30 Gemeindepolitiker, Kindergartenleiterinnen, Sprachpädagoginnen und ReKI-Mitarbeiter (Regionale Kompetenzzentren für Integration und Diversität) aus mehreren Bezirken konnten im Austausch mit den aktuellen wissenschaftlichen Ergebnissen in Stadl-Paura viel Gemeinsames erarbeiten und eine Reihe von Praxisbeispielen besprechen.
Das ReKi-Kompetenzzentrum Wels-Land unterstützt Gemeinden und Institutionen in ihren Vorhaben für ein gutes, gelingendes Zusammenleben in Vielfalt und bietet dafür kostenlose strategische Prozessbegleitung in den Gemeinden. Die Regionalen Kompetenzzentren arbeiten eng mit der Integrationsstelle des Landes Oberösterreich zusammen, ihre Träger sind je nach Bezirk Caritas Oberösterreich oder Volkshilfe FMB GmbH. Für den Bezirk Wels Land ist das ReKI der Caritas zuständig. Im Bezirk Wels Land gibt es einmal im Quartal ein Austausch-Treffen Integration um aktuelle Frage für die Zuständigen in den Gemeinden zu bearbeiten.
Wissenschaft mit Praxis abstimmen
Ziel des ersten Wissenschaft-Praxis-Austausches im Pferdezentrum Stadl-Paura war, das Schwerpunktthema Sprachkompetenzen und Spracherwerb für die Praxis in den Gemeinden aufzubereiten: Was braucht es um Deutsch lernen sobald als möglich zu unterstützen? Oft geht es beim Thema Deutsch lernen zuerst nur um emotionale Themen wie Deutsch als Pausensprache oder Deutschlernplicht. Umso wichtiger ist der inhaltliche Austausch über wissenschaftlich abgesicherte Erkenntnisse und diese dann mit den Erfahrungen aus der Praxis vor Ort abzustimmen. Nur so können geeignete Ansatzpunkte gefunden werden, die es für durchdachte Lösungen zum Vorteil aller braucht.
Kindergartenleiterinnen und Sprachpädagoginnen wichtig
Die wissenschaftliche Seite deckte Helena Deiß ab. Bei der diesjährigen Oö. Integrationskonferenz hat die Bildungswissenschaftlerin die Ergebnisse des Projekts „Zielgruppenbezogene Bedarfsanalyse & Evaluierung der Deutschlernstrukturen in Oberösterreich“ vorgestellt. Dabei wurden fördernde und hindernde Faktoren erklärt und die bestehenden Deutschlernstrukturen und Angebote in Oberösterreich evaluiert. Die Seite der Gemeinden decken die zuständigen Ausschussobmänner und –frauen für Integration ab. Ganz besonders wichtig ist die Teilnahme der Kindergartenleiterinnen und Sprachpädagoginnen, da das Ziel des Bezirksweiten Austausches ist, zu sehen welche Herausforderungen aber auch Erfolge es derzeit gibt. Erfolgreich umgesetzte Praxisbeispiele finden damit Eingang in die Diskussion, die in einem nächsten Schritt für die Umsetzung weiter geprüft und bearbeitet werden.
Erfolgreiche Praxisbeispiele
Die Ergebnisliste aus dem ersten Wissenschaft-Praxis-Austausch ist lange und reicht von zahlreichen erfolgreichen Praxisbeispielen wie Mama lernt Deutsch über ehrenamtliche Unterstützung beim Deutsch lernen bis zu Überlegungen in Gemeinden Begegnungsorte zu schaffen. Denn Sprache braucht Alltag, Begegnung und auch lernen durch miteinander reden und manchmal auch Dolmetscher. Mehrsprachigkeit ist ein großer Vorteil, der genutzt werden soll. Beispiele wie die Muttersprachliche Begleitung in Kindergärten oder Integrationshilfe an Schulen gehen in die richtige Richtung.
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