Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

"Musikalischer Edelwels": Waldland feierte die regionale Fischproduktion

Katharina Vogl, 14.07.2018 19:00

OBERWALTENREITH. Schon gewusst, das die Österreicher bis 20. Jänner bereits sämtlichen Fisch aus heimischer Produktion verzehrt haben? Für den Rest des Jahres kommt Importfisch auf den Teller. Waldland möchte dem entgegensetzen. Nicht zuletzt deswegen standen die Vielfalter Fachtagung und das Sommerfest, die am 12. Juli über die Bühne gingen, ganz im Zeichen der regionalen Fischproduktion.

Beim Rundgang konnten sich die Gäste ein Bild von der "Fischhalle" machen; Fotos: KaVo
  1 / 15   Beim Rundgang konnten sich die Gäste ein Bild von der "Fischhalle" machen; Fotos: KaVo

Seit 1987 beschäftigt sich Waldland intensiv mit tierischen Alternativen, seit 2012 bereichert der Clarias gariepinus, besser bekannt als Edelwels den Hof in Oberwaltenreith. In einem Pilotprojekt wurde dort im April 2013 die erste Lehr- und Versuchskreislaufanlage für die Produktion von Süßwasserfischen im Waldviertel in Betrieb genommen. Dem ging allerdings ein langer Forschungsprozess voraus.

Edelwels liebt es „klassisch“

„Man muss die Bedürfnisse des Fisches kennen, bevor man die Kreislaufanlage konzipiert“, weiß Gottfried Pichler, Geschäftsführer der Waldland Tierveredelungs GmbH aus eigener Erfahrung. Der Edelwels bevorzugt Ruhe und Dunkelheit sowie Temperaturen von 26 bis 28 Grad. Zudem „müssen sie sich im Becken spüren, sonst entwickeln sie kannibalistische Triebe. Wir sprechen hier von über 200 Kilogramm Fisch in einem Kubikmeter Wasser, alles darunter wäre Tierquälerei“ entkräftet Pichler mögliche Vorwürfe nach zu wenig Platz.

Zur artgerechten Haltung zählen weiters auch abgestimmtes hochwertiges Futter und Quellwasser. Nicht zu vergessen, klassische Musik – die am Waldlandhof ausschließlich aus Johann Sebastian Bachs Feder entspringt - gemeinsam mit dem Rauschen des Wassers sorge das für eine besonders entspannte Atmosphäre und letztendlich für ein Spitzenprodukt, ist Pichler überzeugt.

Fischzucht soll ausgeweitet werden

Aktuell sind drei ressourcenschonende Kreislaufanlagen mit natürlicher Wasserfiltration, eine Setzlingsproduktion und eine Fischverarbeitung im Betrieb.  2017 wurde - aufgrund der gestiegenen Nachfrage - eine neue Fischhalle am Waldlandhof in Betrieb genommen. Derzeit zählt die Restaurantkette „Nordsee“ zum größten Abnehmer.

Zukünftig wird es durchaus in Betracht gezogen, das Fischangebot auch im Sinne der Vielfalt auszuweiten. „Der Edelwels ist unser Lehrfisch, vielleicht werden wir in Zukunft einen Zander oder eine Aalrutte züchten, aber mit dem müssen wir uns erst auseinandersetzen, das müssen wir erst lernen“, meint Gottfried Pichler.

Zwei neue Vielfalter-Botschafter

„Mittlerweile werden am Waldlandhof 60 verschiedene Kulturen produziert, wir freuen uns über zehn verschiedene Tierarten, denn Vielfalt ist ein wichtiger Aspekt für die wirtschaftliche Sicherheit einer Firma. Es ist unsere Grundphilosophie möglichst breit aufgestellt zu sein“, erläutert Geschäftsführer Gerhard Zinner.

Seit 2015 werden alljährlich Vielfalter Botschafter ausgezeichnet, heuer ging die Trophäe an VP-Landesrat Ludwig Schleritzko und an den Partner und Nordsee-Geschäftsführer Alexander Pietsch.

Schleritzko, ehemaliger Waldland-Mitarbeiter und nun Finanzlandesrat, meinte schmunzelnd: „Ich war der, der einst bei den Fischen war und nun darf ich im Land die Kröten zählen“.

Das regionale Edelwelsfilet konnte beim anschließenden Sommerfest sogleich einer Geschmackskontrolle unterzogen werden - das Waldland-Team kochte auf, für die musikalische Umrahmung sorgte das „Dreier G“spann“.


Mehr zum Thema


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden