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ÖVP Bezirk Zwettl: Fünf Bürgermeister im Gespräch

Leserartikel Eva Leutgeb, 15.01.2020 07:00

ZWETTL. Fünf Bürgermeister aus dem Bezirk standen Rede und Antwort zur bevorstehenden Gemeinderatswahl. In 24 Gemeinden wird gewählt. „Jede dieser 24 Wahlen ist unterschiedlich. Jede hat eine andere Ausgangssituation, andere Kandidaten, andere Themen. Es ist alles bei diesen Gemeinderatswahlen in jeder Gemeinde anders. Deswegen sprechen wir nicht von einer Gemeinderatswahl, sondern im Bezirk Zwettl von 24 Gemeindewahlen“, ÖVP-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner.

V.l.n.r.: Johann Hofbauer, Bernhard Ebner, Franz Mold, Maximilian Igelsböck, Jürgen Koppensteiner; Fotos: Tips
photo_library V.l.n.r.: Johann Hofbauer, Bernhard Ebner, Franz Mold, Maximilian Igelsböck, Jürgen Koppensteiner; Fotos: Tips

Deshalb hat die ÖVP zu einem Pressegespräch mit mehreren Persönlichkeiten, nämlich fünf Bürgermeistern, geladen: Bürgermeister und Landtagsabgeordneter Franz Mold, Spitzenkandidatin für Kirchschlag Christina Martin (derzeit Vizebürgermeisterin), Johann Hofbauer aus Großgöttfritz - einer der längstdienendsten Bürgermeister -, Groß Gerungs´ Bürgermeister Maximilian Igelsböck und aus Allentsteig Bürgermeister Jürgen Koppensteiner.

So jung und so weiblich wie noch nie

Die Ausgangslage präsentierte Bezirksparteiobmann Franz Mold: „In 22 Gemeinden unseres Bezirkes stellt die Volkspartei den Bürgermeister. Mit insgesamt 760 Kandidaten sind wir als Volkspartei so jung und auch so weiblich wie noch nie. 195 Kandidaten sind unter 35 Jahre alt. Wir haben 160 Frauen als Kandidaten, davon sind zwei Spitzenkandidatinnen in ihren Gemeinden. Das ist eben die bereits angesprochene Christina Martin in Kirchschlag und Silvia Riedl-Weixlbraun in Göpfritz/Wild“. 316 Kandidaten sind das erste Mal bei einer Gemeinderatswahl dabei. „Das ist glaube ich eine schöne Ausgangssituation, dass sich die Frauen, aber vor allem auch die Jugend, wieder  interessiert in der Gemeindepolitik mitzuarbeiten und sich dieser Wahl stellen“, freut sich Mold. Die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen Land und Gemeinden, wenn es um die Umsetzung von Projekten wie Kindergarten, Feuerwehren, Straßenbau oder die neue Krankenpflegeschule geht, betont der Bezirksparteiobmann. In Summe unterstützt das Land NÖ mit 12,4 Millionen Euro (in den letzten fünf Jahren zur Verfügung gestellt) den Bezirk.

Ideen der Bürger als Grundlage für das Programm

Als Spitzenkandidat für die Gemeinde Zwettl tritt Bürgermeister Franz Mold an. Im Frühjahr des vergangenen Jahres wurde in den Katastralgemeinden zur Veranstaltung „Zwettl 2030“ geladen, wo die Bürger Ideen für die künftige Gemeindearbeit einbringen konnten. „Das war auch die Grundlage für die Erstellung unseres Programmes“, so Bürgermeister Mold. Die Themen, die die Menschen am meisten bewegen sind Arbeit und Einkommen, Wirtschaft und Landwirtschaft und Bauland für Betriebe. Auch Tourismusangebote sollen erweitert werden. Für die Landwirtschaft soll der damit zusammenhängende Wegebau unterstützt werden. Weitere Thema sind Klima und Umwelt. „Das berührt die Menschen gerade sehr stark“, so Mold. In den vergangenen Jahren wurden schon Maßnahmen gesetzt wie Photovoltaikanlagen, Unterstützung von Regenwassertanks in den Gärten, Wärmedämmmaßnahmen bei Wohnhäusern, Anschaffung von Elektro-Fahrrädern  und einiges mehr. Jede Familie bekommt bei der Geburt eines Kindes einen Baum geschenkt. Straßenausbau ist ebenso ein wichtiges Anliegen, wie auch die Ortschaften, die vom Durchzugsverkehr betroffen sind, zu befreien. Die Umfahrung Großglobnitz soll in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Die Vernetzung der Dörfer rund um die Gemeinde Zwettl mit der Stadt Zwettl wird versucht umzusetzen. Leistbare Wohnungen, schwerpunktmäßig in der Stadt, und Bauland rund um die Gemeinde sind der VP wichtig, damit junge Familien hier gehalten werden. Die Vereine und die Jugend – Zwettl ist eine Gemeinde mit 120 Vereinen – sollen weiterhin unterstützt werden. „Wir haben keine Liste, bei uns entscheiden ausschließlich die Wähler mit ihrer Vorzugsstimme, wer in den Gemeinderat einzieht“, so Zwettls Bürgermeister.

Seit 30 Jahren Bürgermeister

Johann Hofbauer, Bürgermeister von Großgöttfritz, ist einer der am längsten dienenden Bürgermeister. Er hat in der letzten Periode Investitionen getätigt, wie zum Beispiel eine dritte Kindergartengruppe, Zubau zum Altstoffbauzentrum, Ortsbildgestaltungen wie Ortskapellensanierung und Sanierungen und Investitionen der Feuerwehrhäuser, Kanaleinleitungen oder auch ein alljährlich großzügiges Güterwegeprogramm. Für die kommenden Periode wird ein Breitbandausbau mittels Glasfaserkabel erfolgen, die Baulandschaffung soll forciert werden und zusätzliches Bauland geschaffen werden, damit neue Bürger zuziehen oder Jungfamilien aus der Gemeinde sich ihr Heim bauen können. Maßnahmen zur Verschönerung des Ortsbildes sollen realisiert werden. „Das Ortsbild ist das Aushängeschild einer Ortschaft“, ist Johann Hofbauer wichtig. Zwei Ortschaften sind bereits auf Led-Lampen umgestellt worden, das soll weiter auf Energieeffizienz umgerüstet werden. Ein neuer Spielplatz für die drei Kindergartengruppen soll errichtet werden. Das Gemeindestraßen- und Güterwegebauprogramm soll weitergeführt und für die fünf Freiwilligen Feuerwehren in der Gemeinde Investitionen getätigt werden. Ein besonders Anliegen ist Hofbauer die Unterstützung der Vereine in der Gemeinde: Kameradschaftsbund, Musikverein, Kirchenchor, das niederösterreichische Bildungs- und Heimatwerk - das schon als aktivster Verein in Niederösterreich ausgezeichnet wurde -, die Heimatklänge und alle Vereine, die sich um das Gemeindewesen bemühen. Vorzugsstimmenmodell gibt es auch in der Gemeinde Großgöttfritz, bei dem die Gemeinderatskandidaten alphabetisch gereiht sind. 38 Kandidaten kandidieren auf der ÖVP-Liste in  Großgöttfritz.

Das Knödelkochbuch von Allentsteig

Allentsteig gehört zur Knödelregion. „Aus diesem Grund haben wir eine spezielle Geschichte für den Wahlkampf gemacht. Wir haben ein Knödelkochbuch aufgelegt“, so Koppensteiner. In diesem finden sich 19 Kandidaten, die ihre persönlichen Kochrezepte und ihr politisches Rezept/Slogan für Allentsteig kundtun. Bürgermeister Koppensteiners Rezept lautet: „Gemeinsam mit Ihnen die besten Ideen für Allentsteig zusammenführen und umsetzen!“ Alle 38 Kandidaten sind mit einem Rezept für Allentsteig in diesem Kochbuch verankert. In den letzten Jahren wurden von der VP Allentsteig eine „Eierspeisralley“ durchgeführt. Ein Kühlwagen wurde in den Dörfern platziert, die Leute sind verköstigt worden und haben angesprochen was sich tut und wo der Schuh drückt. „Von den Projekten her sind wir schon mitten drin in der Glasfaserbauphase. Das ist ganz wesentlich für die Zukunft“, so Jürgen Koppensteiner. Ein starker Fokus wird auch hier auf das Bauen und Wohnen gelegt, auch ein Campingplatz wird geschaffen. Stadt- und Ortskernbelebung ist ein wesentlicher Punkt in den nächsten fünf Jahren.

Einer, der immer das Ohr am Bürger hat

 “Einer, der immer das Ohr am Bürger hat und weiß, wo der Schuh drückt ist Maximilian Igelsböck“, so Bernhard Ebner über den Bürgermeister von Groß Gerungs. Igelsböck sieht die Aufgabe der Gemeinden als wichtige Serviceeinrichtung für die Bürger. „Die Aufgabenbereiche werden immer komplexer, immer schwieriger. Daher ist es wichtig, dass wir als Gemeindevertreter Hilfestellung geben können“, sagt Igelsböck. Als zweitgrößte Gemeinde im Bezirk Zwettl hat die ÖVP Groß Gerungs 50 Kandidaten gefunden. Diese kommen flächendeckend aus den verschiedensten Regionen und sind beruflich kompetente Kandidaten. „Die Themen sind ident mit der Stadtgemeinde Zwettl. Aber ich habe nur zehn Feuerwehren zu betreuen“, scherzt Igelsböck. Auch das Klima wird zukünftig Thema sein. „Ich sehe die Aufgabe der Gemeinden als wichtige Serviceeinrichtung für unsere Bürger. Als politische Gemeindevertreter ist es wichtig hier Hilfe geben zu können. Zum Thema Gesundheit: Es wird mit Unterstützung des Landes eine neue Rettungsstelle errichtet und ein eigenes Seniorenzentrum soll kommen.

Christina Martin tritt erstmalig als Bürgermeisterkandidatin an

„Was hat mich als Frau bewogen, mich als Spitzenkandidatin in der Gemeinde zu bewerben - Mein Motto war immer schon:  Wenn man haben will, dass sich etwas tut, dann muss man etwas tun. Und das lebe ich in meiner Familie schon seit der frühen Jugend“, weiß Christian Martin aus Kirchschlag. In das öffentliche Leben ist sie mit der Pfarre „hineingerutscht“, wie sie es selber formuliert. Danach war sie bei der Landjugend, bei der Musik, Dorferneuerung und sie hat die Gesunde Gemeinde initiiert. Mit 23 Jahren hat sie den elterlichen Betrieb übernommen. Somit stand es für sie fest, dass sie in der Heimat bleibt. Damit war es für sie auch fix, dass sie die Gemeinde mitgestalten will. 2010 hatte sie Möglichkeit bekommen, in den Gemeinderat gewählt zu werden. Damals war sie die erste Frau in der ÖVP Kirchschlag und auch die erste Ortsbauernrätin in Kirchschlag. „Am Anfang war es schon ein bisschen komisch“, berichtet sie über das alleinige Dasein einer Frau in einer „Männerwirtschaft“. Vor fünf Jahren hat sie gesunde Gemeinde und viel Bewusstseinsbildung gemacht. „Wir sind jetzt Klimabündnisgemeinde seit Jänner 2020. Mit den Gemeindebürgern wollen wir viele nachhaltige Projekte initiieren“, so Martin, „wir wollen Volksschul- und Kindergartenprojekte und E-Ladestationen für die immer mehr kommenden E-Bikes und E-Autos machen.“ Als größeres Projekt soll in Kirchschlag ein Sonnenkraftwerk kommen und der Ort mit Glasfaser ausgestattet werden. In letzter Zeit ist ein Schulfreiraum und ein Beachvolleyplatz eröffnet worden. „Ich bin in vielen Vereinen verankert. Für mich als Vereinsmensch ist es natürlich wichtig, dass die Vereine gefördert werden. Die werden es mit mir als Bürgermeisterin sicher gut haben“, drückt sich Christina Martin aus. Nächstes Jahr wird ein Feuerwehrhaus gebaut werden und dort soll es ein richtiges Freizeit- und Vereinsareal geben. „Mein Herzblut ist in der Gemeinde“, schwärmt die angehende Bürgermeisterin, „ich möchte Kirchschlag aufblühen lassen.“


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