"Grüne" Demonstration vor NÖ Landtagssitzung gegen die Waldviertelautobahn

Die Landessprecherin der Grünen Niederösterreich Helga Krismer: „Ich bin sehr dankbar, dass es unserem Bundesland so viele Initiativen zum Erhalt der Bahnstrecken gibt, denn die Verkehrspolitik der ÖVP Niederösterreich ist ein Rückschritt. Einerseits werden bei der Donauuferbahn die Schienen rausgerissen, andererseits große PR um eine LKW-Transitschneise alias Waldviertelautobahn gemacht.“

In Zeiten der Klimakatastrophe sei es politisch verantwortungslos, Bahninfrastruktur zu vernichten und nur noch auf Autobahnen zu setzen. Bahnen sind die Lebensadern der Regionen und für Personentransporte, Wirtschaftstransporte und Tourismus unabdingbar, sind sich die Demonstranten einig. „Daher verlangen die Grünen Niederösterreich das Abrücken von der Waldviertelautobahn, den Erhalt der Donauuferbahn und die sofortige Umsetzung des 365 Euro-Öffi-Ticket für Niederösterreich!“, schließt Helga Krismer ab.

Bezirks-Grüne ausdrücklich gegen „Transitroute“

„Wir stehen einer Waldviertelautobahn komplett ablehnend gegenüber“, betonte auch der Bezirkssprecher der Grünen, Andreas Piringer, im Rahmen eines Pressegesprächs, einen Tag zuvor.

Überhaupt habe sich in beachtlich wenig Zeit großer Widerstand gegen „die Transitroute“ formiert, mittlerweile gibt es diesbezüglich zwei Petitionen, initiiert von den Grünen sowie vom Verkehrsforum Waldviertel. Angesichts dessen „spiegelt das Abstimmungsergebnis der Regionalversammlung im Mai in keinster Weise die Stimmung im Waldviertel wider“, ist Stadtrat Ewald Gärber überzeugt. Denn dort habe es unter den Anwesenden breite Zustimmung und lediglich ein klares Nein zur „Transitroute“ gegeben – und dieses kam von der grünen Landtagsabgeordneten Silvia Moser.

Die nach außen hin oft suggerierte Meinung - „das Waldviertel brauche seine Autobahn“ - bröckle bei näherem Hinschauen, sind die Bezirks-Grünen überzeugt: „Zwar würden viele Bürgermeister bis dato erste Zustimmung signalisieren, aber wer von ihnen möchte seinen Bürgern im Endeffekt wirklich eine Autobahn vor die Nase setzen?“

Gesundheitstourismus oder Industrie

Außerdem gelte es zu hinterfragen: „In welche Richtung soll es nun gehen im Waldviertel, in Richtung des vielfach propagierten Gesundheitstourismus' oder in Richtung Industrie und Gewerbe?“ gibt Gärber zu bedenken.

Die Grünen im Bezirk zeigen sich vorsichtig optimistisch, dass der Bund aufgrund der hohen Kosten das Projekt letztendlich nicht durchwinken wird.