Selbstbräuner im Test: Nur 3 Produkte ohne gesundheitlich bedenkliche Inhaltsstoffe!
Selbstbräuner versprechen gebräunte Haut ohne riskantes Sonnenbad. Doch auch der Sommerteint aus dem Kosmetikregal hat seine Tücken. ÖKOTEST hat daher 20 Selbstbräuner und Körperlotionen mit Selbstbräuner umfangreich getestet. Der Test fiel leider ebenso schlecht aus wie die Tests in der Vergangenheit. Gerade einmal drei Selbstbräunungsmilchen schneiden mit „gut“ ab. Selbst Naturkosmetik, die sonst oft als Testsieger hervor geht, schneidet nur „mangelhaft“ oder gar „ungenügend“ ab.
Das Problem ist den Herstellern seit Langem bekannt: Der in Selbstbräunern am häufigsten eingesetzte Inhaltsstoff Dihydroxyaceton (DHA) sorgt zwar für die Bräune, ist aber chemisch recht instabil und zerfällt mit der Zeit. Dabei wird – unter Einwirkung von Wärme – nach und nach Formaldehyd freigesetzt. Formaldehyd gilt als hautreizend, in der Atemluft sogar als krebsverdächtig. Der Einsatz von Formaldehyd selbst in Kosmetika ist seit Mail 2019 in der EU tabu. Nicht aber Inhaltstoffe, die wie DHA Formaldehyd abspalten können. Übersteigt die Konzentration dabei eine Menge von 0,05 Prozent am Kosmetikprodukt, müssen Hersteller den Hinweis „Enthält Formaldehyd“ auf die Verpackung drucken. Diesen Gehalt überschreitet zwar kein Produkt im Test, jedoch sollte ein krebsverdächtiger Stoff auch nicht in geringeren Mengen in Kosmetika zu finden sein.
Tipp: Bewahren Sie Selbstbräuner möglichst kühl auf und verbrauchen Sie ihn rasch. Andernfalls kann sich Formaldehyd bilden, auch vor Ende der Mindesthaltbarkeit.
Der Test zeigt, dass es bei Selbstbräunern auch ganz ohne geht: In neun Produkten im Test wurde gar kein Formaldehyd nachgewiesen. Drei davon erhielten beim Testergebnis Inhaltsstoffe die Beurteilung „sehr gut“. Einer davon ist die Lavozon Pflegende Selbstbräunungsmilch von Müller Drogeriemarkt um 2,95 Euro für die Flasche mit 200 Milliliter.
Die beauftragten Labore haben die Produkte außerdem auf allergisierende Duftstoffe, kritische Konservierer und Kunststoffverbindungen untersucht. 11 Mal wurden im Test PEG/PEG-Derivate gefunden, die die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können. In Naturkosmetik sind sie tabu. Kritische Duftstoffe, die Allergien auslösen können oder möglicherweise die Fortpflanzung gefährden, wurde in zwei bzw. drei Produkten gefunden. In drei Selbstbräunern steckt eine bedenklicher Konservierer und in einem Produkt wurde eine besonders kritische Silikonverbindung nachgewiesen.
Außerdem kam es unter weiteren Mängeln zur Abwertung wegen umweltproblematischer synthetischer Polymere, die teilweise schwer abbaubar sind und deren langfristige Folgen weitgehend ungeklärt sind. Die drei Testsieger erhielten deshalb nur die Gesamtnote „gut“.
Achtung: Selbstbräuner schützen nicht vor Sonnenbrand. Die Tönung der Haut täuscht zwar darüber hinweg, aber unter der Farbschicht ist die Haut den UV-Strahlen ungeschützt ausgesetzt. Verwenden Sie daher zusätzlichen Sonnenschutz, wenn Sie sich in der Sonne aufhalten!
Den gesamten Beitrag aus dem Magazin ÖKOTEST können Sie auf der Website der AK OÖ gratis downloaden: ooe.konsumentenschutz.at.
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