Leihgeräte aus dem Baumarkt: Sehr große Preis- und Qualitätsunterschiede!
Nicht nur aus Kostengründen, sondern auch um Ressourcen zu schonen wird „Leihen statt Kaufen“ immer beliebter. Werkzeug, das nur selten gebraucht wird, kann zum Beispiel in einem Baumarkt ausgeliehen werden. Die Konsumentenschützer der AK OÖ haben sich den Zustand der Geräte, die Kosten dafür und die Rahmenbedingungen bei Bauhaus, Obi und Boels genau angeschaut.
Die Konsumentenschützer der AK OÖ liehen bei Bauhaus, Obi und Boels je eine Diamantbohrmaschine, eine Steintrennmaschine und ein Teppichreinigungsgerät samt notwendigem Zubehör für einen Tag aus. Bauhaus verfügt als einziger Anbieter über eigene Geräte. Bei Obi sind die geliehenen Maschinen von Boels Maschinenverleih Österreich und bei Hornbach werden die Kunden/-innen an Boels verwiesen und die Verträge werden direkt mit der Firma Boels abgeschlossen. Die Funktionalität und Sauberkeit wurden visuell überprüft und die Geräte einem Praxistest unterzogen. Besonderes Augenmerk wurde auf die Transparenz der Preisgestaltung und die Haftung bei Beschädigung gelegt. Außerdem wurde der Service bei Reservierung, Abholung und Rückgabe bewertet.
Bei sechs Geräten gab es Punkteabzug für starke Verschmutzung oder fehlendes Zubehör.Das Gerät mit der höchsten Leihgebühr im Test schnitt am schlechtesten ab, weil der Bohrer stark Unwucht und die gewünschte Benutzung dadurch unmöglich war.
Bei Obi und Bauhaus sind die Preise in der Regel in den Verkaufsräumen ausgezeichnet, so dass sich die Kunden/-innen vorab informieren können. Bei Boels liegen zwar Kataloge auf, jedoch sind darin keine Preise ersichtlich. Bauhaus verrechnet nachvollziehbare Pauschalpreise inklusive dem notwenigen Zubehör. Obi vermietet Geräte der Firma Boels und verrechnet zum Gerätepreis automatisch eine 10-prozentige Haftungsbeschränkung, die den Kunden aber keinen Ersatz bei Diebstahl oder Beschädigung bietet und damit keinerlei Vorteil bringt. Bei Boels wird zusätzlich zur 10-prozentigen Haftungsbeschränkung noch ein Mindestentgelt für den Verschleiß verrechnet: Beim mitgelieferten Sägeblatt waren das 27 Euro und beim mitgelieferten Bohrer kostet der Mindestverschleiß 71,82 Euro. In beiden Fällen verteuert sich dadurch das Leihgerät erheblich, unabhängig von der tatsächlichen Abnutzung. Durch diese Preisaufschläge kostet letztendlich die Diamantbohrmaschine bei Boels 187,78 Euro mit Bohrer und Wandhalterung. Im Vergleich zum günstigsten Preis bei Bauhaus mit 50 Euro ist das fast das Vierfache.
Da die Preisunterschiede entsprechend hoch sind, sollten Sie sich jedenfalls vorab gut informieren und die Preise vergleichen. Informieren Sie sich über den Bruttopreis inklusive aller Zusatzkosten und erkundigen Sie sich nach Vergünstigungen mit Kundenkarte oder Rabattaktionen. Reservieren Sie Ihr Wunschgerät samt notwendigem Zubehör telefonisch und erkundigen Sie sich auch gleich nach der Höhe der zu hinterlegenden Kaution. Diese betrug nämlich im Test bis zu 300 Euro pro Gerät. Bringen Sie zum Ausleihen einen Lichtbildausweis mit und nehmen Sie sich Zeit für die Übernahme des Geräts. Überprüfen Sie die Funktionsfähigkeit im Beisein des Verleihers und achten Sie darauf, dass alle notwendigen Zusatzteile (Bohrer, Halterungen, usw.) vorhanden sind.
Den gesamten Test und weitere Rechtsinfos finden Sie auf ooe.konsumentenschutz.at.
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