Auch Zuchtfisch aus Aquakulturen trägt zur weltweiten Überfischung bei!
Jeder sechste gefangene Wildfisch wird als Futtermittel für Aquakulturen verwendet. Damit tragen auch Aquakulturen zur weltweiten Überfischung bei. Dabei gilt schon jetzt ein Drittel der weltweiten Fischbestände als überfischt. Der AK-Konsumentenschutz hat deshalb Österreichs Supermärkte gefragt, wie sie nicht nachhaltige Produkte ausschließen wollen. Das Ergebnis ist ernüchternd: Hierzulande fehlt es im Lebensmittelhandel am Bewusstsein für die Problematik. Österreichs Einzel- und Großhändler schneiden mit ihrer Einkaufspolitik im europäischen Vergleich besonders schlecht ab.
Fisch wird in Österreich zu 94 Prozent aus dem Ausland importiert, immer häufiger aus Aquakulturen. Diese hängen von großen Mengen Fischmehl und -öl ab, das hauptsächlich aus Meeresfischen hergestellt wird. Wie eine Untersuchung des AK-Konsumentenschutzes zeigt, können Konsument/-innen aktuell nicht erkennen, ob sie mit ihrem Einkauf zur Überfischung der Meere beitragen, wenn sie zu Lachs oder Garnelen aus Fischzucht greifen. Der Handel macht es derzeit fast unmöglich, auf einem Produkt aus Aquakultur zu erkennen, ob Wildfisch im Futtermittel enthalten ist, oder nicht.
Österreichische Supermärkte verlassen sich auf Gütesiegel als Beleg für nachhaltige Fischerei und Aquakultur. Ein näherer Blick auf diese Standards offenbart aber, dass diese die Verwendung von Wildfang als Zuchtfischfutter dulden. Dabei wäre es im Sinne einer tatsächlichen Nachhaltigkeit besonders wichtig, dass das Engagement von Supermarktketten hier nicht endet.
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