Der BMW i8 ist mehr als ein Supersportwagen mit Ökotouch. Er ist das fahrende Bekenntnis zu einem Leben mit Stil. Selten war sich die Welt so uneins bei der Beurteilung eines BMW. Das stört die Bayern wenig, die i-Schiene wird konsequent und mit großem Trara gepusht. Immerhin, der Elektrovorreiter i3 ist ein echter Sympathieträger, womit wir auch schon die Brücke zum i8 geschlagen haben. Die Nomenklatur läßt dabei keine Rückschlüsse zu, wer glaubt, der BMW i8 sei fast dreimal so innovativ wie der i3 sieht sich einer Überraschung, manche sagen Enttäuschung, gegenüber. Dreizylinder? Fad. Plug-in-Hybrid? Eine spannende Technik, aber in einem Sportwagen auch - fad. Doch unterm Strich zählt das Gesamtkonzept, und das ergibt ein völlig anderes Bild. Dreizylinder, von einem mächtigen Turbolader auf 231 PS aufgeblasen, unterstützt vom Elektroschub aus 131 PS freisetzenden Batterien sprechen eine deutliche Sprache. Wer mag ist nach 4,4 Sekunden 100 km/h schnell oder legt 37 Kilometer emissionsfrei zurück. Beides zusammen geht auf Dauer freilich nicht. Der i8 offeriert eine Spreizung wie kein anderer Hybrid. Das verlangt seinem Piloten eine gewisse Grundintelligenz ab, zur Unterstützung offeriert BMW unterschiedliche Fahrmodi: Im E-drive als reines Elektroauto on the road, greift im Comfort-Modus der Benziner ins Geschehen ein um bei aktivierter Sportfunktion das Heft an sich zu reißen und den Elektromotor für heftige Stromstöße zu nutzen. Die Denkarbeit besteht im sorgsamen Umgang mit den Akkus. Hirnloses Rasen oder penetrantes Umweltretten lässt den Dreizylinder als Alleinunterhalter zurück, vernichtende Niederlagen gegen Allerwelts-GTI´s wären die Folge. Doch das wird nie passieren. Wer neben, vor oder hinter dem BMW i8 steht will sich nicht mit ihm messen - er will den Moment einfrieren und ihn berühren. Da ist es auch irrelevant wo man sich gerade befindet, selbst vor dem grandiosen Palais Hansen Kempinski Hotel in Wien sorgt der i8 für helle Aufregung. Im mit einem Michelin-Stern und 15 Punkte Gault-Millau ausgezeichneten Restaurant „Edvard“ begleitet einen der BMW in ungezwungener Atmosphäre durch alle Fine Dining-Gänge. Und auch während einer nicht invasiven HydraFacial-Anwendung im 800 Quadratmeter großen Spa-Bereich wird diskutiert ob der Ein- und Ausstieg durch die Schmetterlingstüren so anstrengend war wie er ausgesehen hat. Nein. Anstrengender. Aber aller Mühen Wert, glänzt das Interieur doch mit konventioneller und markentypischer Perfektion. Und wenn dann doch mal der Hafer sticht? Die Systemleistung von 361 PS steht dem nicht zu wider, BMW konnte die Gewichtsschraube trotz schwerer Akkus nach unten drehen. Neben Kunststoff und Alu ist Carbon das Material der Stunde. So sind gerade einmal 1.485 Kilogramm zu be- und entschleunigen, der Wurf um die Kurve ist von der dynamischen, der Verbrauch von der variablen und der Sound dank Generator von der ansprechenden Sorte. Im direkten Handlingvergleich mit verwandten Supersportlern mag der BMW i8 mit seiner schmalen Bereifung das Nachsehen haben, in Sachen Image, Style und Verbrauch stehen sie alle in seinem atemberaubenden Schatten. Mehr über BMW auf www.fahrfreude.cc