Der neue Skoda Fabia ist weder Kleinwagen noch Langeweiler. Schauen wir einmal, was er noch alles nicht ist.
Unser Testwagen ist sicher kein klassischer Vertreter seiner Zunft.Die Konfiguration Ralley Green-Metallic, schwarze 16´-Alus, schwarzes Dach, 110 PS TSI und 7-Gang-DSG wird nur selten den Schauraum verlassen. Sehr schade, hievt sie den Fabia doch auf einen Life-Style-Level, dem man ihm so nie zugetraut hätte. Dem oft auf der Grundlage sich einen Zweitwagen zulegen zu müssen basierenden Erwerb schiebt der Skoda einen Riegel vor. Der Fabia will und wird um seinetwillen gekauft werden. Der kleine Tscheche ist optisch nicht verwechselbar.Der Mut zur Kante zeichnet dem Fabia eine wohl dosierte Dynamik ins Blech, ein Zuwachs an Breite bei geringem Verlust an Höhe schafft einen satten Auftritt ohne dabei gleich an Baukasten zu denken. Skoda an sich hat ja weniger Probleme mit dem Schönreden der Plattformstrategie des Konzerns als, sagen wir mal, Audi. Einfach Vorteile wie das hervorragende Platzangebot oder das tolle Kofferraumvolumen genießen und dabei auf Eigenständigkeiten wie die „Simply clever“ – Lösungen explizit hinweisen. Oder auf das fesche Interieur.Dekoreinlagen sorgen bei Bedarf für ein klein wenig Schwung in der an sich eher nüchtern gestylten Armaturenlandschaft. Den Revoluzzer will der Fabia im Konzern nicht mimen (obwohl doch so viel Platz wär), alles ist genau dort und lässt sich genau so bedienen wie sich das gehört. Ausnahmen bestätigen die Regel, den Part übernimmt im Fabia das Navi. Das gibt es nämlich gar nicht, Skoda verzichtet zu Gunsten der MirrorLink-Technologie darauf. Hat man sein Smartphone ans Auto gekoppelt, finden sich dessen Funktionen am Touchscreen wieder. Kinderleicht und sehr gescheit, oder wann haben sie ihr fest eingebautes Navi zuletzt einem up-date unterzogen? So gesehen ist der Fabia weit weg vom durchschnittlichen Kleinwagen.Die bereits erwähnte Motorisierung tut ihr übriges dazu. In 9,4 Sekunden sprintet der Skoda auf 100 km/h, bei Bedarf rennt er ohne Rückenwind 196 km/h. Das 7-Gang-DSG portioniert die Newtonmeter so tugendhaft wie nur was, Sportfahrwerk und das etwas martialisch klingende Lederlenkrad „Supersport“ halten den Fabia in kurvigem Geläuf hervorragend in der Spur. Kurz, eine Nutzung des Fabia als kindertransportierendes Einkaufssackerl würde eine grobe Fahrlässigkeit darstellen. Klar werden Motor und Windgeräusche in höheren Sphären präsenter, dem Fahrspaß tut das aber keinen Abbruch. Schnäppchen ist der Skoda Fabia keines mehr.Der Abstand zum Polo wird eben in allen Belangen geringer, da führt das Eine unweigerlich zum Anderen. Sicher, es muss nicht die Top-Ausstattung „Style“ sein, auch Top-TSI und DSG sind keine must haves. Vor unseren Testtagen hätten wir dem auch vorsichtig zugestimmt. Jetzt aber – nein, ohne diese Spaßoptimierer sollte kein Fabia sein. EUR 19.190,00 sind dann auch fair, EUR 440,20 bzw. EUR 359,60 wären für das unverzichtbare Ralley-Grün samt schwarzem Dach und die schwarzen 16“-Alu´s bitte sehr noch zu berücksichtigen. Was er kann:Den Erfolg von Skoda prolongieren.Was er nicht kann:Trotz Colour Concept den Biedermann völlig abstreifen.Extralob gibt es:Für den Kombi, den wir im Sommer testen.Ändern würden wir:Elektrische Fensterheber hinten serienmäßig einbauen. Daten Skoda Fabia Style TSI DSGMotor: 4-Zylinder Benzin-TurbomotorHubraum: 1176 ccm Leistung: 110 PS bei 4600 U/min Max. Drehmoment: 175 Nm bei 1400 U/min Testverbrauch: 5,7 Liter Vmax: 196 km/h 0 auf 100 km/h: 9,4 Sek. Preis ab EUR 19.190,00 Mehr Fahrberichte finden Sie auf www.fahrfreude.cc.