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Mit welcher Selbstverständlichkeit Audi mit dem neuen A6 Avant e-tron eine neue Benchmark in der elektrischen Mittelklasse setzt kann einen nur beeindrucken.

Audi A6 Avant e-tron
  1 / 23   Audi A6 Avant e-tron

Irreführend scheint an dem Punkt eigentlich nur die Ablage in der Schublade „Mittelklasse“. Nichts am neuen A6 ist irgendwie so mittel, so gut wie alles ist über alle Zweifel erhaben, im schlimmsten Fall vielleicht gewöhnungsbedürftig oder nicht komplett zu Ende gedacht. Gerne werden wir hier auch gleich konkret: Die digitalen Außenspiegel brauchen Eingewöhnung. Und die Verdunklung des Panorama - Glasdaches via Flüssigkristallen hat an heißen Tagen arg zu kämpfen. Cool und lässig sind freilich beide Features.

 Damit ist der Audi als Ganzes auch schon definiert. Er ist ein Poser mit handfesten Argumenten, ein Blender mit Substanz, ein technisches Gesamtkunstwerk für all jene, die Technik lieber fahren als verstehen. Kein Problem sollte man mit erhöhter Aufmerksamkeit fremder Menschen haben. Das Design aus einem Guss mit seiner futuristischen Front und der eleganten Silhouette sorgt für Aufsehen, erst recht, wenn mit hinreißendem Plasmablau Metallic und dicken 21“ Felgen garniert.

 Da bestand eh nie Sorge, schöne Kombis schüttelt Audi schon seit Jahrzehnten locker aus dem Ärmel. Charakter und Hochwertigkeit springen einem förmlich ins Gesicht, großartig inszeniert von OLED-Leuchten samt Lichtspiel und leuchtenden Audi-Ringen. Klingt verspielt, ist es auch, aber ganz ohne kommt auch eine seriöse Premiummarke nicht mehr aus. Weshalb ins Infotainment auch Games und Videos integriert wurden, kommt irgendwo außerhalb unserer Grenzen sicher extrem gut an.

 Für uns relevanter ist, dass der A6 trotz unvermeidbarem digitalen Overkill noch Platz für handfestes Premiumfeeling fand. Ein wenig unter Mithilfe der Extraliste, S Line Sportsitze und Carbon Dekoreinlagen sind schon cool, Leder und perfekte Verarbeitung eine serienmäßige Selbstverständlichkeit. Unabhängig davon ziehen bis zu drei Touchscreens die meiste Aufmerksamkeit auf sich. Gefallen hat uns das offensichtliche Bemühen um ein harmonisches Gesamtbild. Einfach in die Mitte verschraubte und völlig für sich allein stehende Riesendinger gibt es eh genug.

 11,5 und 14,5“ missen die zu einem Widescreen verschmolzenen Screens, das 10,9“ große Beifahrerdisplay liegt fast schon schüchtern daneben. Hervorragend gelöst hat Audi die Bedienfreude. Man ist ja erstmal eingeschüchtert von all den Möglichkeiten, hat sich aber in kürzester Zeit mit den wichtigsten Features vertraut gemacht. Nur die Softtouchtasten am Lenkrad und in der Tür können da nicht ganz mithalten.

 Das können auch die meisten Konkurrenten bei den Fahrleistungen nicht. 428 PS und 855 Newtonmeter leistet mit dem e-tron quattro die zweitstärkste Variante. Kraft im Überfluss ist eine, Achtung, Selbstverständlichkeit, und man nutzt sie auch gerne. Eh klar kann der Audi im Stile eines Businesskombis auch gleiten, präzise Lenkung, agiles Fahrverhalten und souveräne Traktion drängen aber in den Vordergrund. Nur keine Scheu, mit einer WLTP-Reichweite von 685 Kilometern, 800-Volt Technik, maximal 270 kW Ladeleistung und adaptiver Rekuperation ist eh vorgesorgt.

 Als „e-tron quattro“ startet der Audi A6 bei 81.200,00 EUR und das bei einer doch recht umfangreichen Serienausstattung. Das ist keine Selbstverständlichkeit.  

.

Echt lässig: Wie da alles komplett easy von der Hand geht.

Echt stressig: Die Suche nach dem finalen Sinn der digitalen Außenspiegel.

Echt fett: Die maximale Ladeleistung.

Echt schade: Wie selten Ladestationen mit der maximalen Ladeleistung mithalten können.  

Daten Audi A6 Avant e-tron quattro 

Motor: 94,9 kWh Batterie (Netto)

Leistung: 426 PS

Max. Drehmoment: 855 Nm 

Reichweite: ca. 550 km

Vmax: 210 km/h

0 auf 100 km/h: 4,5 Sek   

Preis ab 81.200,00 EUR

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