Der Jeep Avenger überzeugt als City-SUV, kann als „4xe“-Allradler aber auch ganz anders. In der „The North Face“-Edition manifestiert sich das auch optisch.
Als Marke mit einem genau definierten Profil hat man es nicht immer leicht. Jedes Modell soll oder muss dem entsprechen, sonst kommt man in Erklärungsnot. Bei Jeep wurde diese zweifelhafte Ehre dem Avenger zuteil. Das wahlweise auch rein elektrisch betriebene und auf Stellantis-Technik zurückgreifende City-SUV kam zu Beginn ohne Allradvariante auf den Markt. Erfolg war ihm trotzdem beschert und mit dem „4xe“ gab es dann später eh auch was für die Markenidentität.
Die entspricht auch jener des Modelabels „The North Face“, weshalb man auf der Suche nach einer geeigneten Marke zwingend bei Jeep gelandet ist. Authentischer geht es kaum. Limitiert ist die „The North Face“-Edition auf 4.806 Stück, und wer in Geographie aufgepasst hat weiß sofort, das entspricht der Höhe des Mont Blanc. Andere originelle Features lassen sich ohne schulisches Vorwissen genießen, topografische Linien am Armaturenbrett zum Beispiel, oder in die Fußmatten eingearbeitete 3D-Gebirgszüge.
Generell ziehen sich Zitate und Details durch den ganzen Avenger. Eine Affinität zu Gelb ist von Vorteil, der „Summit“ genannte gelbgoldene Farbton begegnet einem an jeder Ecke. Das können kleine Details wie Logos auf den Felgen oder am Jeep-Grill sein, oder aber extrovertierteres wie der Aufkleber auf der Motorhaube. Schöne Farbkleckse auf einem eh so schon sehr schicken Design. Markante Dachreling, schwarze Felgen und ein Abschlepphacken hinten sind weitere Features.
Ganz ähnlich verhält es sich im Interieur. „Summit“ lockert das Geschehen richtig gut auf, unterstützt von Verspieltem wie den elastischen Bändern und Ösen auf den Rückenlehnen oder auch nützlichem wie den robusteren Bezugsmaterialien. Das sonst in schwarzem Hartplastik gehaltene Interieur erfährt damit eine spürbare Aufwertung. Und weil sich der Jeep bei der Verarbeitung sowieso keine Blöße gibt, ist das alles schon sehr lässig.
Der Ruf nach einem Abenteuer ist da nicht mehr zu überhören. Und man darf dem ruhig folgen. Im 4xe arbeitet ein Dreizylinder-Turbobenziner mit einem mild-hybriden E-Motor zusammen, ein weiteres Strom-Aggregat auf der Hinterachse realisiert den Allradantrieb. 145 PS Systemleistung sind abrufbar, wobei untertourig oder bei Starts die E-Power für feine Fahrleistungen sorgt. Über die Selec-Terrain-Funktion kann der Fahrer Modi wählen, das reicht bis zu Schnee- sowie Sand-und-Matsch-Modus mit spezifischen Übersetzungsverhältnissen.
Onroad passt die Performance eh auch. Das Fahrwerk ist knackig, das 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe macht Dienst nach Vorschrift. So wie der 10,25“ große Touchscreen, dessen relativ kleine Icons die echten Tasten für die Klimasteuerung noch heller strahlen lassen. Als „The North Face“-Edition basiert der Avenger auf dem höchsten Ausstattungslevel. Navi, Keyless, E-Heckklappe oder klassenübliche Assistenzsysteme sind serienmäßig, ein „The North Face Explore Pack“, bestehend aus Zelt, Seesack und Wasserflasche im schwarz-goldenen übrigens auch. Weniger abenteuerlich: Der Kaufpreis ab 37.854,00 EUR.
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Echt lässig: Das Ergebnis, wenn sich zwei vom selben Schlag zusammentun.
Echt stressig: Die kleinen Icons am Touchscreen.
Echt fett: Dass man ihn mit „Jack Wolfskin“-Outfit auch fahren kann.
Echt schade: Dass es so wenig kleine Allradler gibt.
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Daten Jeep Avenger 4xe „The North Face“-Edition
Motor: 3-Zylinder Turbobenziner/E-Motor
Systemleistung: 145 PS
Max. Drehmoment: 230 Nm
Testverbrauch: 5,9 Liter
Vmax: 194 km/h
0 auf 100 km/h: 9,5 Sek
Preis ab EUR 37.854,00
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