Ein relativ kleiner Akku samt bescheidener Leistung hindert den neuen ë-C3 Aircross nicht daran, ein attraktives Kompakt-SUV für Familien zu sein.
In Wahrheit ist es ja genau umgekehrt. Gerade weil der Franzose bei Akkugröße und Leistungsdaten quasi nach unten ausschert und sich von der Masse abhebt, ist er für Familien oder generell preisbewusste Menschen eine spannende Alternative. Freilich macht es Sinn, sich vor dem Kauf den eigenen Mobilitätsalltag in Erinnerung zu rufen. Wenn darin weder lange Autobahnetappen noch Rennstrecken vorkommen, ist der Citroën jedenfalls eine Option.
Damit sie wissen von was wir hier eigentlich reden gleich einmal die Zahlen dazu: Der Akku fasst netto 44 kWh, eine WLTP-Reichweite von 303 Kilometern und eine maximale Ladeleistung von 100 kW stehen auf der Habenseite. Am anderen Ende stehen eine Spitzenleistung von 113 PS und zarte 125 Newtonmeter maximales Drehmoment. Wir spüren förmlich das Raunen beim Lesen dieser Werte, auch unsereins musste sich angesichts einer sich gefühlt nur nach oben drehenden Leistungsspirale neu sortieren.
Und das umso mehr, als dass der Aircross neuerdings dem Segment der kompakten SUV´s zuzuordnen ist. Mit knapp 4,40 Meter Länge lässt er seine Vergangenheit als Kleinwagen locker hinter sich und setzt sein neues Gardemaß lieber konsequent in feine Platzverhältnisse um. Selbst bei voller Besetzung gibt es keine Beschwerden, der Kofferraum ist mit einem Fassungsvermögen von 460 bis 1.600 Liter überhaupt über alle Zweifel erhaben. Da verwundert es nicht, dass für Benziner und Hybrid optional eine dritte Sitzreihe angeboten wird.
Der ë-C3 und seine 113 PS haben mitunter also einiges zu schleppen und daran nicht nur ihre Freude. Sagen wir so, innerstädtisch geht einem überhaupt nichts ab. Der Antritt ist freudvoll und solide, die 12,9 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h fühlen sich kürzer an. Rekuperiert wird in zwei dezent agierenden Stufen, das passt so. Überland wird es etwas mühsamer, dass bei maximal 132 km/h Schluss ist, kommt demnach nicht von irgendwo. Auch steigt der Verbrauch spürbar, was auf längeren Strecken zu mehr Ladestopps zwingt, als einem lieb sein mag.
Für die große Reise hat der ë-C3 relativ wenig übrig, freilich war das aber eh von vorhinein nie sein Anspruch. City und Grüngürtel sind seine bevorzugten Habitate, wo er auch seine bedingungslose Hinwendung zum Komfort auszuleben vermag. Die „Advanced Comfort“-Federung und selbige Sitze leisten famoses, man hat es richtig gemütlich. Auch dank des Interieurs, wo das verwendete Hartplastik geschickt mit Stoffbezügen und einer kreativen Anordnung der digitalen Anzeigen im Stile eines quasi scheibenfreien Head-up Displays in den Hintergrund verschwindet.
Das tat auch unser Testwagen nicht. Via optionalem Elixir-Rot samt schwarzem Dach und den kreativen LED-Lichtsignaturen kam er richtig gut zur Geltung, die 17“-Felgen der Top-Ausstattung „MAX„ waren auch kein Nachteil. Für 31.880,00 EUR sind auch noch 10,25“ Screen, kabellose Handy-Kopplung, 3D-Navi und Kunstleder enthalten. Günstig und zugleich unverzichtbar: Das Winter-Paket (Vordersitze, Lenkrad und Windschutzscheibe beheizbar) um 585,00 EUR.
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Echt lässig: Viel Design und noch mehr Komfort für wenig Geld.
Echt stressig: Der maue DAB-Empfang.
Echt fett: Wie der Klang aus den sechs Lautsprechern ein Soundsystem vorgaukelt.
Echt schade: Gute Serienausstattung, aber Winterpaket nur als Option..
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Daten Citroën ë-C3 Aircross MAX
Motor: 44,0 kWh Lithium-Phosphat-Batterie (Netto)
Leistung: 113 PS
Max. Drehmoment: 125 Nm
Reichweite: ca. 250 km
Vmax: 132 km/h
0 auf 100 km/h: 12,9 Sek
Preis Testwagen ab 31.880,00 EUR
Preis Basismodell ab 27.480,00 EUR
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