Autofahren wie gestern kann heute so viel Spaß machen, dass man morgen auch noch etwas davon hat. Sofern das Auto ein Mazda MX-5 ist.
Was sollen wir Ihnen noch über den Mazda MX-5 erzählen, was sie nicht eh schon wissen? Es ist schlicht undenkbar, dass nicht jeder, der auch nur im Ansatz Interesse für Mobilität hat, einen MX-5 auf der Straße erkennt, ihn zuordnen kann und um seine Stärken Bescheid weiß. 1989 wurde der Mazda in Chicago erstmals vorgestellt und in den 36 Jahren haben sich weder Konzept noch Layout großartig geändert. Alleine das ist schon Garant für maximalen Wiedererkennungswert.
Getan hat sich natürlich trotzdem einiges, mittlerweile gibt es neben einem Soft-Top auch eine Hard-Top Variante. Dafür fiel der für einige Jahre erhältliche 184 PS starke 2.0 Liter Benziner zuletzt den neuen CO2-Grenzwerten zum Opfer. Dank der bei jedem Roadster systemimmanenten „Das Glas ist halb voll“-Mentalität wollen wir ihm aber keine Träne nachweinen. Vielmehr feiern wir unser G132 Soft Top Homura Testmodell als Inbegriff der puren und unverfälschten Fahrfreude.
„Homura“ steht für Top-Ausstattung. Es treffen Recaro Sportsitze in Leder-Alcantara Kombination, Brembo Bremsanlage und rote Bremssättel auf adaptive Matrix-LED Scheinwerfer, BOSE Soundsystem und Sitzheizung. Auch hat der Mazda alle gängigen und gesetzlich notwendigen Assistenzsysteme an Bord. Die Antwort auf die Sinnfrage nach Spurhalte- und Geschwindigkeitsassistenten in einem Roadster liegt dabei klar auf der Hand. Mazda kennt sie auch, ergo dessen halten sich die Systeme zurück und sind rasch abgeschaltet.
Man möge sie als Brückenschlag in die Moderne sehen, als Beweis, dass sich der MX-5 nicht zu schade ist, zwar nur semi-freiwillig aber doch mit der Zeit zu gehen. Wenn möglich verkneift er sich das eh, klassische analoge Anzeigen, 6-Gang Handschaltung und Handbremshebel sind dafür die besten Beispiele. Auch ist der Dreh-Drückregler samt 8,8“ Screen etwas retro, von den riesigen Drehreglern für die Klimaautomatik mal ganz abgesehen. Neulinge brauchen Eingewöhnung, weil alles selbsterklärend, alles blind zu bedienen, kein Warten auf nix. Wo gibt´s sowas noch?
Ab dem Punkt entzieht sich der Mazda MX-5 jedweder rationalen Beurteilung, hat das Hirn Pause. Gefühlt nur einen Kieselstein über dem Asphalt sitzend, mit weniger Bewegungsfreiheit als in der Holz-Klasse geht einem trotzdem das Herz auf. Ist das Soft-Top entriegelt und mit einer Bewegung nach hinten geworfen betritt man final eine andere Welt. Innerstädtisch noch auf Augenhöhe mit Trittbrettern und Alufelgen entfaltet sich der ganze Zauber erst im Hinterland.
Hier verschmelzen Mensch, Maschine und Umgebung zu einer Einheit. Der MX-5 will Kurven nicht bezwingen, er will sie erleben, sich mit ihnen für maximalen Fahrspaß verbünden. Dafür reichen 132 PS und 152 Newtonmeter Drehmoment locker, zumal sie nur mit 1.078 Kilo zu tun haben. Der knurrige Vierzylinder liebt hohe Drehzahlen, während unser eins jeden Schaltvorgang des unfassbar knackigen 6-Gang Getriebes liebt. Andere mögen schneller oder gieriger sein, als ganzheitliches Erlebnis ist und bleibt der MX-5 unerreicht. Zu erleben im MX-5 Soft-Top Homura ab 41.580,00 EUR.
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Echt lässig:
Die Leichtigkeit des Seins.
Echt stressig:
Ab ca. Ü30: Aussteigen.
Echt fett:
Drehregler, die man auch mit Fäustlingen bedienen könnte.
Echt schade:
Dass es nicht mehr Modelle von dieser Sorte gibt.
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Daten Mazda MX-5 ST 1.5L Skyactiv 6MT Homura
Motor: 4-Zylinder Benziner
Leistung: 132 PS
Max. Drehmoment: 152 Nm / 4500 U.
Testverbrauch: 6,4 Liter
Vmax: 204 km/h
0 auf 100 km/h: 8,3 Sek
Preis ab EUR 41.580,00
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