Platz? Da. Honda gönnt Europa einen Civic Tourer. Wir haben ihn uns anlässlich der Pressepräsentation im ÖAMTC Fahrtechnikzentrum in Teesdorf näher angesehen. Alleine dass dieses Auto existiert ist schon eine Verneigung – vor uns. Honda machte sich die Mühe extra für Europa einen Ableger des Civic zu entwickeln. 12 Jahre nach dem letzten kompakten Nutztier stellt sich primär die Frage, ob die das überhaupt noch können. 624 bis maximal 1.668 Liter sind darauf eine klare Antwort. Die praktische Umsetzung haben wir uns dabei genauer angesehen. Die „Magic Seats“ genannte zweite Reihe lässt sich mit einem Griff umlegen, dabei erreicht die Ladefläche die Topographie Hollands. Zusätzlich klappen die Sitze bei Bedarf wie alte Kinosessel hoch. Conclusio - der Civic Tourer besitzt maximale Ladekompetenz. Anzusehen ist ihm das nicht. Der Civic für sich ist ja ein Dynamiker, die 23,5 Zentimeter an zusätzlicher Länge ändern daran wenig. Dass allesamt am Heck picken liegt in der Natur der Sache, die Proportionen passen aber. So ergeben sich auch beim Fahren keine Unterschiede zum Fünftürer, es sei denn man spielt am adaptiven Dämpfersystem herum (serienmäßig ab 2. Ausstattungsstufe). Sie lässt dem Fahrer per Knopfdruck die Wahl zwischen den Einstellungen „Comfort“, „Normal“ und „Dynamic“ und ist – wir erinnern an das maximale Ladevolumen – situationsbezogen eine feine Sache. Bei unserer Ausfahrt landeten wir in der „Normal“-Einstellung. Nicht weil wir Komfort verachten und Dynamik nicht aushalten, sondern weil die zwei für den Honda angebotenen Motorisierungen – der 1.6 Diesel und der 1.8 Benziner mit 120 bzw. 142 PS - auch frei von Ausreißern sind. Wobei der Rudolf schon ein tolles Stück Technik ist – 300 Newtonmeter und, wer sich dafür begeistern kann, ein Verbrauch im Schnitt rund um 5 Liter sind schon fein. Auf stärkere Motorisierungen freuen wir uns trotzdem, ein Type R-Ableger wurde bereits in Aussicht gestellt. Besonders stolz ist Honda auf sein Angebot an Assistenzsystemen. Auf ihnen lag auch der Schwerpunkt des gesamten Events, allesamt wurden auf dem Testgelände präsentiert. Das war fast zu viel des Guten, einen Spannungsaufbau bei der Erkennung von Verkehrszeichen oder der Regulierung des Fernlichtes aufzubauen will halt nicht so recht gelingen. Dafür umso mehr beim Rest vom Assistentenfest, wenn der Civic auf Spur und tote Winkel achtet, mögliche Kollisionen verhindert, Abstand hält und vor dem Catering auch noch einparkt beeindruckt das schon. Wildes Gepiepse scheint im Bereich des Möglichen, muss aber nicht sein, weil einstellbar. Was sein muss, ist eine Entscheidung zu treffen – die Assistenten sind aufpreispflichtig und an höhere Ausstattungslinien gebunden. Der 1. Eindruck vom neuen Honda Civic Tourer ist ein rundum Positiver, weshalb wir die von Honda für 2014 avisierten 500 Verkäufe als sehr realistisch einschätzen. Die Preise starten bei EUR 21.990,00, ob er seine Euros auch wert ist, wird ein ausführlicher Test zeigen.
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