Den Autobahnfahrer begleitet von Regau nach Schörfl ing ein 13 Kilometer langer Höhenzug, der am Nordende des Traunsees beginnt und am Nordende des Attersees untertaucht. Seine Überschreitung über Kronberg, Hongar, Alpenberg und Gahberg wird als eine der schönsten Touren im Salzkammergut angesehen, erfordert aber sechs Stunden Gehzeit und eine Rückfahrtmöglichkeit. Oder man begnügt sich mit einem Teilstück des Höhenweges und startet vom Auracher Vorort Kasten aus einen familienfreundlichen Rundweg über den Hongar.
von Michael WASNER
Wir spazieren zurück zum Wegweiser und folgen dem Güterweg hinauf in die Buchbergsiedlung (620 m), wo dieser von einem unbefestigten Straßerl abgelöst wird. Stiller Forst nimmt uns auf, lässt uns in würzigfrischer Luft einen Halbkreis um den Schimplgupf schlagen (838 m) und weiter an Höhe gewinnen, bis, nach etwa 1 ¼ Stunden, die Markierung in einen links abzweigenden, steileren Waldpfad überleitet. In weiteren zehn Minuten ist der Kamm erreicht und wir schwenken am Kreuzungspunkt Hohe Luft (917 m) rechts in den vom Traunsee heraufführenden Höhenweg ein. Im leichten Auf und Ab bahnt sich dieser seinen Weg durch farngeschmückte Wälder und idyllische Lärchenhaine und mündet in den Wiesenhängen des Hongar. Vieh weidet, Glocken bimmeln. Steil ist der letzte Anstieg, großartig die Aussicht über die lieblichen Flyschmugeln des Aurachtales hinüber zum Traunstein und weit hinein ins Tote Gebirge und in die Salzburger Berge mit dem Hochkönig. Oben angekommen (943 m), laden neben einem am Waldrand versteckten Gedenkstein mit Kreuz Tisch und Bänke zur Gipfelrast und nur wenige Steinwürfe weiter der Almgasthof Schwarz zur Einkehr (Mo., Di. geschlossen; 884 m – 2 Std.). Daneben ein kunstvoll geschnitztes Christuskreuz, vor dem alljährlich am letzten Sonntag im Juli die traditionelle Hongar-Bergmesse abgehalten wird. Eine Waldschneise des inzwischen eingestellten Liftes gibt nun auch nördlich schöne Ausblicke auf den Ballungsraum Vöcklabruck – Attnang Puchheim und den Hausruckwald frei. Man könnte nun auf markierter Route in einer Stunde direkt nach Kasten absteigen. Lohnender jedoch ist, dem Höhenweg noch eine Viertelstunde Richtung Alpenberg zum nächsten Wegknotenpunkt bei einem Bilderbaum zu folgen. Wegweisend sind von nun an gelbe Richtungstafeln mit der Aufschrift „Looh“. Steil leiten sie einen zerfurchten Holzbringungsweg abwärts zu einem Forststraßerl und auf diesem weiter zur Loitzenwiese (724 m – ½ Std. vom Schwarz). Eine idyllische Waldlichtung mit Jagdhaus, kleinem Biotop und prächtigen Orchideenwiesen. Einige Kurven weiter die nächste Wegteilung: Wir verlassen nun die „Loohroute“ und folgen der rechten Straßengabel (gelbe Wegtafel Kasten) gemütlich abwärts nach Halbmoos und zurück zum „Kastenwirt“, wo wir bei Brettljause und Most die Wanderstrapazen auskurieren.
ANFAHRT
A1-Abfahrt Regau, B145 Richtung Vöcklabruck bis km 14,6 Abzweigung nach Aurach. Im Ortszentrum (Kreuzung geradeaus) die Hongarstraße nach Kasten.
AUSGANGSPUNKT: Kasten, Abzweigung des Güterweges
Kasten (511 m, gelbes Wanderwegschild:
Hohe Luft 1 ½, Hongar 2 Std.),
begrenzte Parkmöglichkeit an der
Hongarstraße und 300 Meter weiter
beim Wirt z‘Kasten, Kasten 12 (Erlaubnis
einholen, Dienstag Ruhetag).
TOUREN-INFO
GEHZEIT: 3 ½ Stunden
ANSTIEGE: ca. 500m
WEGBESCHAFFENHEIT: Im An- und Abstieg Güter- und
Forstwege, am Kamm Wiesen- und
Waldpfade, vorzüglich beschildert
Hier können Sie den Wandertipp downloaden.