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Gefährlich – auf den Kopf getroffen

Tips Logo Leserartikel Online Redaktion, 01.04.2015 16:17

Reinhold Renner erklärt, was bei einer Kopfverletzung zu tun ist.
Reinhold Renner erklärt, was bei einer Kopfverletzung zu tun ist.
Das Enkelkind läuft gegen die Tischkante, der Partner stürzt schwer mit dem Fahrrad oder ein Reitschüler fällt vom hohen Ross. Aus Unachtsamkeit und durch das Fehlen von Schutzmaßnahmen, wie Helmen, passieren schnell Unfälle und der Leidtragende ist nicht selten unser Schädel. Kopfverletzungen können von einer kleinen Beule, einer oberflächlichen Platzwunde bis hin zum schweren Schädelbruch oder einem Hirntrauma reichen. Aber wie trifft man den „Hilfsnagel“ auf den Kopf? Bei einer kleinen Beule sind Kühlung und guter Zuspruch am hilfreichsten. Eine Platzwunde sieht - auch wenn nur oberflächlich - meistens besonders furchterregend aus. Durch die gute Durchblutung und das weitverzweigte Gefäßnetz an der Oberfläche unseres Schädels läuft schnell viel Blut über die Wangen. Hier ist rascher und guter Druck zur Stillung der Wunde gefragt. Eine Verletzung der Schädelbasisknochen kann durch Austritt von (oft blutiger) Flüssigkeit durch Ohr und Nase ohne offene Verletzung im Gesicht oder am Kopf sichtbar werden. Auch eine Schwellung einer oder beider Augenhöhlen kann ein Anzeichen sein. Ruhige Lagerung mit erhöhtem Oberkörper gilt hier als Mittel der Wahl sowie die Verständigung des Rettungsdienstes zur weiteren Behandlung bzw. zum Transport ins nächstgelegene Klinikum. Wenn auch das Hirn von der Verletzung betroffen ist – unabhängig davon, ob eine leichte Erschütterung, eine Prellung oder eine schwere Quetschung vorliegt - kann es zu Schwindel, Kopfschmerz, schwallartigem Erbrechen bis zu Krämpfen oder Symptomen eines Schlaganfalls kommen. Grundsätzlich können all diese Symptome der Hirnverletzung auch erst Stunden nach dem Ereignis auftreten, daher ist nach einem intensiven Schlag auf den Kopf (durch Aufprall oder Anprall) der Betroffene jedenfalls zu beobachten. Dies sollte im besten Fall in einer medizinischen Einrichtung erfolgen, um im Bedarfsfall so rasch als möglich weitere Untersuchungen einleiten und durchführen zu können. Achtung: Nicht (ganz) bei Bewusstsein Wenn der Betroffene sofort oder innerhalb weniger Stunden nach dem Schlag auf den Kopf das Bewusstsein verliert oder sich nicht mehr völlig orientieren kann, ist es besonders dringlich, Hilfe zu holen. Sobald das Bewusstsein eingeschränkt ist, bitte unbedingt in die stabile Seitenlage verbringen, um zu verhindern, dass der Patient an Erbrochenem oder seiner eigenen Zunge erstickt. Unter 144  erhalten Sie rasch am Telefon Hilfe und ein entsprechendes Einsatzmittel wird zu Ihnen gesandt.   Info: OA Dr. Reinhold Renner ist Landeschefarzt beim Roten Kreuz Burgenland.