Täglich in den Supermarkt für die Mahlzeit am Folgetag? Ein wichtiges Dokument wird benötigt und Sie müssen ewig suchen? Im Falle einer Katastrophe haben Sie nicht die nötige Zeit, daher ist es gut, vorbereitet zu sein. Wir fassen zusammen, wie Sie sich für den Ernstfall rüsten.
Faustregel: 10 Tage
Rechnen Sie Vorräte immer so, als könnten Sie 10 Tage das Haus nicht verlassen und dürften keinen Strom oder Fließwasser verwenden. Dies ist für viele kaum vorstellbar, könnte aber jederzeit passieren. Achten Sie darauf, immer ausreichend abgefülltes Wasser (täglicher Bedarf ohne Hygiene pro Person 2,5 Liter) und Lebensmittel, die nicht leicht verderben (Dosen, Trockenes, auch kalt Essbares), im Haus zu haben. Auch Hygieneartikel, wie Klopapier und Seife, sowie z.B. Windeln für Kinder und Damen-Hygiene-Artikel sollten vorrätig sein.
Pillendose, Aktenmappe und Bares
Sie nehmen täglich Medikamente? Ihre persönlichen Tabletten und Co. sollten Sie immer für 2 Wochen auf Lager haben. Eine gut ausgestattete Hausapotheke (Ablaufdatum!) ist nicht von der Hand zu weisen. Wichtige Dokumente sollten in einer beglaubigten Kopie an einem zweiten Ort (z.B. Schließfach) bzw. auch in elektronischer Form (Cloud) abgespeichert bzw. abgelegt werden. Nicht zu vergessen ist natürlich ein Depot an Bargeld – denn wenn der Strom ausfällt, funktionieren auch die Geldautomaten nicht mehr.
Camping für Nicht-Camper
Auch Nicht-Camper könnten im Krisenfall Bedarf an Campingmaterial haben. So eignen sich zum Beispiel Campinggrill und Campinglampen bei Stromausfall und auch ein Dynamo-Radio zum Mithören von aktuellen Informationen könnte hilfreich werden. Für den Fall eines länger andauernden Stromausfalls sind batteriebetriebene (Achtung Ersatzbatterie!) oder Dynamo-Taschenlampen zu empfehlen, sowie Kerzen als Notlösung. Das eigene Auto sollte nach Möglichkeit nicht auf den letzten Schluck Benzin gefahren werden, denn schon morgen könnte der Fall eintreten, dass Tankstellen nicht funktionieren.
Information und Hilfe
Im Ernstfall sollten Sie Radio (ggf. batteriebetrieben) und Fernseher einschalten, sowie Anweisungen von Behörden und Einsatzkräften befolgen. Sichern Sie Ihr Zuhause und helfen Sie anderen Menschen. Schonen Sie den Akku Ihres Mobiltelefons für wirklich dringende Telefonate.
Katastrophen lassen sich nicht planen, Selbst-Hilfe schon: Ob beim Schwelbrand in der Wohnung oder bei einem Jahrhundert-Hochwasser, bei einer Grippe im Single-Haushalt oder einem tagelangen Stromausfall - es gibt viele einfach umzusetzende Überlegungen, die den Ernstfall leichter bewältigbar machen. Alarmsignale und das eigene Wohngebiet zu kennen, sind die Grundlage. Seien Sie vorbereitet.
Nähere Informationen: www.roteskreuz.at/bgl/katastrophenhilfe/
Info:
HR DI Stefan Wagner ist Landeskatastrophenkommandant beim Roten Kreuz Burgenland.