Die demographische Entwicklung zeigt, dass die Menschen immer älter werden. 80% der Pflege und Betreuung älterer Personen wird hierbei zu Hause von den Angehörigen übernommen. Der Großteil dieser pflegenden Angehörigen sind Ehefrauen, welche selbst schon im fortgeschrittenen Alter sind, sowie Töchter oder Schwiegertöchter. Neben Haushalt, Beruf, Kindererziehung u.v.m. stellt dies eine Mehrfachbelastung für die Frauen dar. Die Pflege und Betreuung zu Hause ist ein 24-Stunden-Job.
Entlastung durch Aufgabenteilung
Damit der zu Pflegende gut und sicher zu Hause betreut werden kann, ist es wichtig, dass die pflegenden Angehörigen auch auf sich selbst gut achten und regelmäßig ihre „Akkus“ aufladen. Sich professionelle Unterstützung zu holen, beispielsweise von der Hauskrankenpflege bzw. von Heimhilfediensten, oder, wenn möglich, den Angehörigen in ein Seniorentageszentrum zu geben, ist keine Form von Schwäche, sondern dient zur Entlastung. Dieses Zeitfenster, in dem die Pflegekräfte den Angehörigen versorgen, kann genützt werden, um selbst wieder Kraft zu tanken (z. B. durch einen Spaziergang, durchs Freunde treffen oder indem man ein gutes Buch liest oder einfach einmal „nichts“ tut). Meine Erfahrung in der Hauskrankenpflege zeigt, dass oft auch einfach nur ein Gespräch mit der Pflegekraft für pflegende Angehörige sehr wichtig ist, um Sorgen und Ängste mit Profis zu besprechen. „Wissen Sie Schwester, ich will und kann sonst mit keinem über meine Situation reden, weil mich eh keiner versteht“, bekomme ich sehr oft in der Praxis zu hören. Zu Hause betreut werden bis ins hohe Alter kann funktionieren, wenn nicht die ganze Last auf nur einer Person liegt, sondern die zahlreichen verschiedenen Bereiche der Pflege aufgeteilt werden. Info Christa Eckhardt ist Pflegedienstleiterin beim Roten Kreuz Burgenland.