Ins Land einischaun

Online  Redaktion Tips Redaktion Online Redaktion, 27.10.2015 15:52 Uhr

Ihren Namen verdankt die Schaunburg den einstigen Schlossherren vom Adelsgeschlecht der Schaunberger und nicht, wie man annehmen könnte, von der unbestrittenen Tatsache, dass sich vom hoch über der Donau gelegenen Bergfried ein Großteil unseres Landes überschauen lässt. Obwohl schon stark verfallen, ragen die verbliebenen Mauerreste noch trutzig aus der bewaldeten Leiten und künden weithin sichtbar die einst größte Burganlage Oberösterreichs, die wir bei einer gemütlichen 2-Stunden-Wanderung, ausgehend von Pupping, dem Sterbeort des hl. Wolfgangs, besuchen wollen. von MICHAEL WASNER

Am Wanderparkplatz be nden sich die ersten Wegschilder, an der Klostermauer gegenüber ist eine Infostelle mit Streckenplan und Prospektmaterial. Wir folgen dem Seitenstraßerl zum Segel- ugplatz, genau auf die eindrucksvolle Silhouette der Burgruine zu. Vom Flugverkehr abgelenkt, erreichen wir schneller als erwartet das Flugfeld und treffen dort auf den von Hartkirchen kommenden neuen Donausteig, der uns nun auf schma len Naturwegen durch die bewaldete Leiten zur Schaunburg (420 m – ¾ Std.) hinaufleitet. Der Vorplatz wird überschattet von der über 600 Jahre alten Gerichtslinde. Über die Brücke und das Torhaus gelangt man ins Burginnere mit den Mauerresten von Wohngebäude, Kapelle und Bergfried, welcher von einer massiven Stahltreppe als Aussichtsturm zugänglich gemacht wurde. Es lohnt, die 186 Stufen hinaufzusteigen und den weiten Ausblick über das Donautal zu genießen.

Vom Vorplatz geht es links die Stufen aufwärts zur Straße und vorbei am Burgparkplatz zur Linksabzweigung in einen Graben, durch den der Donausteig nun Richtung Landerlkapelle weiterleitet. Der Weg wird zum Pfad. Er folgt im leichten Auf und Ab einer romantischen Waldflanke, die auch immer wieder Durchblicke auf das Donautal freigibt. Auf einer Obstbaumwiese zeigt uns das gelbe Wegschild noch 0,5 km zur Landerlkapelle. Hier bietet sich für Blumenliebhaber ein Abstecher zum „Garten der Geheimnisse“ an. Dazu verlassen wir kurz den Donausteig, steigen rechts – nun unmarkiert – über den gut ausgeprägten Wiesenweg (bei einer Gabelung links halten) zu einem Bauernhof, schwenken in den davor vorbeiführenden Güterweg Geisberg kurz links ein und erreichen rechts über die Zufahrt den 20.000 Quadratmeter großen Schaugar ten (Mai – Oktober von 11 bis 19 Uhr, montags geschlossen). Mit herrlichen Gebirgsblicken spazieren wir durch die Ausfahrt wieder hinauf zum Güterweg und erreichen auf diesem in wenigen Minuten die Landerlkapelle. Die 1901 anstelle eines Kultbildes errichtete Kapelle ist alljährliches Ziel der Himmelfahrtsprozession und wird auch als Hochzeitskirche gerne genutzt.

Auf der sanft geneigten Wiese geht’s nun genau auf die Bezirksstadt Eferding zu, abwärts in den Wald und über den Schneckensteig in unzähligen Serpentinen hinab auf den Talboden, wo uns der Donausteig durch mannshohe Maisfelder nach Pupping hinausleitet. Dort locken noch die 1874 im neuromanischen Stil erbaute Wolfgangkirche zur Andacht, der mit Blumen, Kräutern und Spruchtafeln neu gestaltete Klostergarten zum Meditieren und der Gasthof zur Einkehr.

ANFAHRT: B 130 von Eferding oder mit der LILO bis Haltestelle Pupping

AUSGANGSPUNKT: Pupping (271 m), Gh. Klinglmayr (Mittwoch Ruhetag, Wanderparkplatz gleich dahinter links bei der Abzweigung zum Segelflugplatz)

GEHZEIT: 2 Stunden

ANSTIEGE: ca. 200 m

WEGBESCHAFFENHEIT: Gut markierter Rundweg auf Güterund Waldwegen

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