Wenn der Weg das Ziel ist: Einstieg ins Weitwandern

Claudia Schallauer, 05.09.2021 08:37 Uhr

Reichraming. Wir folgen denSpuren des Luchses auf dem2019 neu erschlossenen Luchs Trail. Der Start dieses drei Nationalparks umfassenden Weitwanderweges befindet sich bei uns im schönen Oberösterreich, in Reichraming, wohin man am besten öffentlich anreist.

 

Jeder Tag in den Bergen stärkt Körper und Seele. Besondere Entschleunigung bringt das mehrtägige Gehen, das die oftmalige Hektik des Alltags gegen Achtsamkeit des Momentes eintauscht. Jetzt, Anfang September, wenn die Wandersaison fortgeschritten, die Muskeln trainiert und die Temperaturen angenehm sind, bietet der Luchs Trail eine spannende Route in abwechslungsreicher Landschaft. Nach acht von elf absolvierten Etappen möchte ich heute meine Erfahrungen mit euch teilen:

 

Schritt 1 – die Vorbereitung

Etappen: Es gibt ein in den Nationalparkzentren erhältliches Booklet über den Luchs Trail mit elf ausgearbeiteten Tagesetappen und Nächtigungsempfehlungen. Da meine Freundin und ich keine Weitwander-Experten sind, und aufgrund zeitlicher Möglichkeiten, haben wir den Trail auf drei Termine geplant: Etappen 1-3, 4-6 und 7-11. Das war Plan A.

Wetter: Wir starten Ende Mai in Reichraming bei strömendem Regen, der zwei Tage unser Begleiter werden wird. Die clevere Wegführung im als UNESCO Naturschutz deklarierten Buchenwald mit dessen dichtem Blätterwerk bietet Schutz vor dem vollen Ausmaß der Nässe als auch auf späteren Etappen vor großer Hitze.

Fitness: die vorgeschlagenen Etappen sind fordernd: selten weniger als 20 Kilometer Tages-Marsch, selten unter 1000 Höhenmeter, meist zwischen 6,5 und 8 Stunden reine Gehzeit. Da gilt es, den Rucksack weise zu packen. Heuer ein Fix-Utensil: ein Schlafsack, da Decken von den Hütten aktuell nicht zur Verfügung gestellt werden dürfen.

 

Das Highlight der Route

Wir nächtigen in Reichraming, um gestärkt die fordernde erste Tagesetappe in Angriff zu nehmen. Als Belohnung winken eine herrliche (Ur)Wald-Wanderung und die idyllische Anlaufalm alsZiel (für diese Etappe gibt es keine alternative Nächtigungsoption). Es folgt mein persönliches Highlight am Tag zwei: das für mich bisher unbekannte Gebiet „hinter“ dem Wasserklotz. Nach einem anstrengenden Abstieg von der Anlaufalm belohnt der Schleiher Wasserfall, bevor der Weg bergauf auf die Blahbergalm führt (Bewirtung im September an denWochenenden). Danach pirschen wir uns auf einem wunderschönenWald-Abschnitt von Nordosten an den Wasserklotz heran und folgendem uns bekannten Forstweg zur Zickerreith. Wir verkürzen und nächtigen hier in einem Zimmer (statt im Lager auf der Laussabauernalm).

 

Ein Plan B gehört dazu

Weiter geht es zur jener am Tag drei. Wir verlassen den National-park Kalkalpen, um übers Admonterhaus nach Admont zu gelangen. So der Plan, bis ein ungeplanterSchneefall Anfang Juni unserenAufstieg verhindert. Wir improvisieren das erste Mal und besteigen alternativ von der Zickerreith aus das kleine Warscheneck, wo uns beim Gipfelkreuz auf knapp über 1000 Höhenmeter die Schneeflocken um die Ohren tanzen. Und so beginnt unser Luchs Trail Deluxe, wo wir diese Nachholetappe und die Gesäuse-Tage mit weiteren Bergsteiger-Highlights krönen: aussichtsreiche Klettersteige und Zusatznächtigungen in urigen Hütten. Und so wurden aus geplanten elf Tagen bisher neun,vier weitere folgen im November in einem vierten Teil, bevor wir stolz in Lunz unseren letzten Weitwanderschritt setzen wollen.

 

TOURDATEN

  • Ausgangspunkt:Reichraming, öffentliche Anreise
  • Gehzeit:Elf Tagesetappen mit je ca. 20km,und 1200hm
  • Gehzeiten 6 1⁄2 bis 8Stunden. Variabel abänderbar
  • Wegbeschaffenheit: Forstraßen, Asphalt
  • geeignet für:Weitwander-LiebhaberInnen

 

Claudias Tipp: Das Wetter in den Bergen:

Zu einer optimalen Wander-Vorbereitung gehört bei der Planung unbedingt die Einbeziehung des Wetters. Jenes am Wander-Tag selbst, aber gerade jetzt bei Unwettern wie Starkregen oder Sturmböen auch die Tage/ Woche davor.

Wetter-Apps bieten neben den lokalen Tourismusbüros eine gute Quel-le der Information. Persönlich verwende ich u.a. Bergfex Pro in Ergänzung mit einem Regenradar. Klärt unbedingt ab,ob auf eurer Route alles begehbar ist oder ob Schäden beseitigt werden. Die alpenvereinaktiv-App beinhaltet neben einem Link zum regionalen Wetter aktuelle Sperrungen. Wichtig ist eine an den Vorhersagen angelehnte vernünftige Planung. Vor allem Klettersteige sind bei Gewitterprognose unbedingt zu vermeiden. Nicht wegen Gipfel-Gier unvernünftig handeln und auf Tour u.a. die Wolken stets im Blick behalten – Unwetter können extrem rasch voran-schreiten. Für ungetrübten Wanderspaß gehört immer auch ein Plan B, d.h. eine verkürzte oder Alternativ-Route.

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