Ausflug ins magische Reich der Dr. Vogelgesang-Klamm

Claudia Schallauer, 03.08.2021 19:00 Uhr

SPITAL AM PYHRN. Ein Sommer wie damals: Anfang der 90er-Jahre betrat ich zum 1. Mal im Rahmen unserer Landschulwoche das für mich magische Reich der Dr. Vogelgesang-Klamm. Knapp 30 Jahre später kehre ich nun zurück und bin genauso fasziniert wie damals.

UPDATE (4. August 2021): Aufgrund schwerer Unwetter ist die Dr. Vogelgesang-Klamm bis voraussichtlich Ende August/Anfang September 2021 gesperrt, um die Schäden aufzuarbeiten und die Klamm wieder begehbar zu machen.

 

 

Wir wählen den hintersten (dem Eingang nähsten) Parkplatz. Eine Schautafel informiert über die unterschiedlichen Wander-Optionen im weiteren Aufstieg bzw. Abstieg nach dem Ende der Klamm. Und das ist das Tolle: je nach Lust und Laune und Begleitung lässt sich dieser Ausflug in einen Halbtag packen oder auf einen ganzenTag ausdehnen. Wir passieren das Kassahäuschen und können dank unserer Gästecard die Klamm kostenlos besuchen, der reguläre Ein-tritt beträgt günstige 5,70 Euro (bei kostenlosen Parkplätzen).

Ein Labyrinth aus Felsen, Stufen und Brücken

Nach einem kurzen schattigen Waldstück betreten wir über die erste Brücke die Wunderwelt des Wassers. Oft wird gleich hier zum 1. Fotostopp pausiert, um vor der Wasserfall-Kulisse mit imposanter Felstreppe zu posieren. Hintereinander folgen wir dem Holzpfad, der uns Stufe für Stufe aufwärts führt. Immer wieder halten wir inne um zu staunen, mit welcher Kraft sich das Wasser seinen Weg durch die Felsen sucht und diese im Laufe der Jahrhunderte geformt hat. Je nach vorangegangenen Regenfällen ist dieses Schauspiel umso spektakulärer. In weniger als drei Kilometern Länge meistern wir die über 500 Stufen der Klamm, deren Erschließung mehr als 100 Jahre zurückliegt. Ein Meisterwerk, das dem Namensgeber, Dr. Vogelgesang, gelang. Immer wieder faszinierend, dass wir beim Ausstieg fast unbemerkt über 330 Höhenmeter bewältigt haben.

Abstieg oder Almenrunde?

Für alle, die den direkten Abstieg bevorzugen, bieten sich zwei Möglichkeiten (die Klamm ist nur im Aufstieg begehbar). Ich empfehle, die nach dem Ausstieg rechterhand befindliche wegmäßig längere Variante über Stiftsreith mit Waldweg-Idylle. Allerdings hat auch der bekanntere Abstieg über die großteils Forststraße ein neues Highlight: die Trattenbacher Genuss-Stube, von deren kulinarisch gutem Ruf ich mich hoffentlich bald selbst überzeugen kann. Diesen Weg schlägt man ein, wenn man aus der Klamm kommend linkerhand abzweigt. Variante drei: geradeaus und ungefähr 15 Gehminuten bis zur Bosruckhütte mit deren großem Gastgarten auf knapp über 1.000 Seehöhe.

Motivierte Genusswanderer

Das Wetter ist schön, aber nicht zu heiß, unsere Wandergruppe motiviert, der Hunger noch nicht ausgeprägt, da wir ausgiebig gefrühstückt haben. Daher steigen wir weiter und erreichen in etwa einer Stunde ab Klamm-Ende das Rohrauer Haus, wo wir uns je nach Vorliebe mit Suppe, Linsen und Kuchen stärken. Idyllisch, geht es etwa eine Stunde bergauf und bergab zur fast gleich hoch gelegenen Hofalm – die uns mit Molke und Panorama-Terrasse zu einer weiteren kurzen Rast verführt.

Erfrischung für müde Beine

Die insgesamt 740 im Aufstieg erklommenen Höhenmeter fordern uns nun im Abstieg. Dank des abwechslungsreichen Waldweges mit schönen Fotomotiven von saftigen Wiesen, Kühen und beeindruckenden Wasserspielen und der entspannten Plauderei als Begleiter erreichen wir nach etwa sechs Stunden (inklusive Genusspausen) gut gelaunt unseren Ausgangspunkt. Ein guter Tipp, die vielleicht etwas müden Beine zu erfrischen, ist ein Abstecher zum 15 Minuten-entfernten Gleinkersee, der mit Traumkulisse und erfrischenden Temperaturen die Sommer-Wanderung perfekt abrundet.

 

TOURENINFOS

AUSGANGSPUNKT: Parkplatz Dr. Vogelgesang-Klamm (Grünau 10, Spital am Pyhrn)

 

GEHZEIT:

* Klamm-Wanderung ca. 1 - 1,5 h

* direkter Abstieg ca. 1 h

* große Almenrunde ca. 5 h

 

ANSTIEG:

* Ca. 330 hm Klamm mit direktem Abstieg

* Almenrunde gesamt ca.740 hm und 10 km

 

GEEIGNET FÜR:

* Klamm optimal für Wanderungen an heißen Tagen

* Familien (Klamm nicht barrierefrei)

* große Runde für Wanderer mit guter Kondition

 

 

Claudias Tipp: Im Reich des Wassers:

Dass Wandern der Gesundheit förderlich ist, Herz-Kreislauf-System und Muskulatur trainiert, ist weitreichend bekannt. Wie förderlich Bewegung in der Natur für die Psyche, also unser seelisches Wohlbefinden ist, durfte ich im Rahmen einer Alpenvereins-Fortbildung erfahren. Spannend fand ich, dass dem Wasser hierbei ein besonderer Stellenwert zukommt. „Blau vor Grün“ war das Fazit zahlreicher Studien - d.h. während Wald-Wandern den Körper stärkt, ist Wasser das optimale Mittel gegen Stress. Ein Grund mehr, Wanderungen zu wählen, die entlang von Bächen und Flüssen verlaufen, deren sanftes gleichmäßiges Plätschern unseren Geist entspannt, während wir unsere Muskeln fordern. Besonders Wasserfällen wurde eine gesundheits-fördernde Wirkung bestätigt.

Wichtig im Sommer ist, auch auf unseren eigenen Wasser-Haushalt zu achten. Meine Lieblings-Mischung: Apfel- oder Johannisbeersaft mit stillem Wasser und einer Prise Salz. Alle 30 bis 45 Minuten eine Trinkpause – am besten, bevor der große Durst kommt.

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