
BEZIRK BRAUNAU. Die Selbsttests an den Schulen sind gut angelaufen und die Freude über den Präsenzunterricht ist groß, berichtet das Schulaufsichtsteam der Bildungsregion Innviertel, die Leiterin Schulqualitätsmanagerin (SQM) Eva Panholzer sowie SQM Michaela Lechner und SQM Hans Peter Palasser.
„Wir freuen uns, dass die Schulen wieder offen sind. Zwar waren die Schulen in den letzten Wochen intensiv mit der Planung der Vorgaben vom Ministerium beschäftigt und die Abstimmung mit Eltern und Lehrpersonal in der kurzen Zeit war durchaus eine Herausforderung, diese haben allerdings alle Schulstandorte wirklich toll gemeistert“, sagt Lechner.
Derzeitige Maßnahmen
Was die Maßnahmen betrifft, so werden die Schüler jetzt regelmäßig getestet. Die Volksschulkinder sind zur Gänze im Präsenzunterricht und werden jeweils am Montag und Mittwoch getestet. Ab der Mittelschule, dem Gymnasium und den höheren Schulen werden die Kinder ein- bis zweimal per Woche getestet, wobei die Durchführung der Selbsttests laut Panholzer gut angelaufen ist: „Die Schüler führen diese selbst unter Aufsicht der Lehrer durch. Durch entsprechende Kommunikation im Vorfeld konnten viele Fragen und Unklarheiten geklärt werden. Daher wurde diese Maßnahme auch von sehr vielen Eltern und Schülern positiv angenommen.“
Nur in wenigen Fällen habe es zu Beginn des Präsenzunterrichts Probleme in der Handhabung der Selbsttests gegeben. „In den nächsten Wochen wird sich hier sicherlich eine Routine entwickeln“, so Palasser. Eltern, die die sogenannten „Nasenbohrer Tests“ verweigern, gebe es auch, aber es dürfte laut ersten Abfragen nur eine sehr kleine Minderheit sein. In Hinblick auf die weitere Entwicklung der Maßnahmen gelte es im Moment abzuwarten, wie sich die Fallzahlen entwickeln und welche Entscheidungen die Regierung trifft.
Planbarkeit fehlt
Trotz der vielen Herausforderungen im letzten Jahr sei im Rückblick die Umstellung auf das Distance Learning sehr gut gelungen. „Es haben sich Lehrkräfte und Schüler rasch an den neuen Unterrichtsalltag angepasst. Alle haben ihr Bestes gegeben“, sagt Panholzer. Die Schwierigkeit sei aber die fehlende Planbarkeit. „Unsere Schulleiter hatten einen enormen Arbeitsaufwand und mussten oft übers Wochenende neue Pläne ausarbeiten und quasi über Nacht die Eltern darüber informieren. Ihnen gilt unser Dank.“
Die Betreuungsquote war in den Schulen sehr unterschiedlich, allerdings in den letzten Wochen tendenziell steigend. „Die gleichzeitige Betreuung am Schulstandort und die Durchführung des Distance Learning hat gerade in den Volksschulen zu Personalproblemen geführt.“
Bildungslücken vorgebeugt
Um der Entstehung von Bildungslücken vorzubeugen, haben die Lehrer die Schüler sehr eng durch die Distance Learning-Zeit begleitet, so Panzolzer: „Wir bekommen immer wieder Rückmeldungen, dass in der Distance-Learning-Phase verhältnismäßig viel Stoff durchgemacht wurde. Es wurde enorm darauf geachtet, alle Kinder zu erreichen.“ Zusätzlich gebe es ab kommender Woche außerplanmäßige Ressourcen für eine gezielte Förderung an den jeweiligen Schulstandorten.
Soziale Aspekte
Ein erneuter Umstieg ins Distance Learning sei aufgrund der gesammelten Erfahrungen kein Problem. Die Schüler würden aber den schulischen Alltag, der neben der Vermittlung des Lehrstoffes für die sozial emotionale Entwicklung wichtig ist, vermissen. „Wir wünschen uns für sie lebendigen Unterricht in der Schule, damit die sozialen Aspekte wieder gelebt werden können. Dazu gehören auch die vielen Schulveranstaltungen und Exkursionen, die den Schulalltag bereichern und auflockern.“
Für die Lehrer wäre eine entsprechende Wertschätzung durch die Gesellschaft wünschenswert, betont Panholzer: „Besonders in den letzten Monaten haben sie tolle Arbeit geleistet und waren viele Stunden für die Anliegen der Schüler und Eltern erreichbar. Gemeinsam werden wir diese Krise meistern und gestärkt herausgehen.“