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Stellenabbau bei Engel sorgt für Verunsicherung: SPÖ NÖ fordert Industriegipfel-Treffen

Maya Lauren Matschek, 25.08.2025 09:22

SCHWERTBERG/ST. VALENTIN. Der Maschinenbauer Engel mit Hauptsitz in Schwertberg und weiteren Werken in St. Valentin und Dietach plant im Herbst den Abbau von rund 50 Arbeitsplätzen. Wie der Zentralbetriebsrat Karl Öhlinger bestätigt, sollen im September und Oktober erste Stellen wegfallen.

Die St. Valentiner Bürgermeisterin Kerstin Suchan-Mayr plädiert, angesichts des drohenden Stellenabbaus, für einen Industriegipfel, um gemeinsam mit Unternehmen, Gewerkschaften und dem Land Lösungen zu erarbeiten. (Foto: SPÖ NÖ)

Laut Öhlinger sollen in den kommenden drei Jahren Teile der Produktion nach Ost- und Südeuropa verlagert werden. Am Standort Schwertberg könnten dadurch rund 100 weitere Arbeitsplätze verloren gehen. Auch bei den Angestellten wird mit einem Abbau von zehn bis 15 Prozent gerechnet.

Für zusätzliche Unruhe sorgt die Information, dass es künftig keinen Sozialplan mehr geben soll. Abfindungen, wie sie bisher gewährt wurden, würden entfallen. Betriebsrat Öhlinger sprach in diesem Zusammenhang von einer „roten Linie“. Unterstützung erhält er von Gewerkschafter Michael Seemayer (ProGe), der auf die angespannte Lage in der Industrie hinweist.

Das Unternehmen selbst will sich erst öffentlich äußern, nachdem alle Mitarbeitenden informiert wurden. Engel beschäftigt weltweit rund 7.000 Personen, davon etwa 2.200 in Schwertberg, 1.000 in St. Valentin und 220 in Dietach. Der Umsatz lag im Geschäftsjahr 2024/25 bei 1,5 Milliarden Euro.

Politische Reaktionen

Die jüngsten Entwicklungen riefen auch in der Politik Reaktionen hervor. Die SPÖ Niederösterreich fordert angesichts des drohenden Stellenabbaus einen Industriegipfel, um gemeinsam mit Unternehmen, Gewerkschaften und dem Land Lösungen zu erarbeiten. SPÖ-Landesparteivorsitzender Sven Hergovich betonte, es gehe um die Sicherung von Arbeitsplätzen und die langfristige Zukunft des Wirtschaftsstandortes Niederösterreich.

Auch die St. Valentiner Landtagsabgeordnete und Bürgermeisterin Kerstin Suchan-Mayr warnt vor den Folgen für die Region. Viele Menschen seien direkt oder indirekt von der Firma Engel abhängig, weshalb jeder Arbeitsplatz zähle. Niederösterreich dürfe nicht zur Verliererin des Strukturwandels werden, so Suchan-Mayr.


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