Bezirk Gmunden: Doppelt so viele Wald- und Flurbrände wie im Vorjahr
BEZIRK GMUNDEN. Auffällig oft machten in den letzten Wochen Meldungen über Wald-, Wiesen- und Flurbrände die Runde. Kein Wunder: Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl dieser Einsätze verdoppelt. Eine Herausforderung für die Feuerwehren, wie Bezirksfeuerwehrkommandant Stefan Schiendorfer bestätigt.
Während die Salzkammergut-Feuerwehren im Vorjahr bis August 28-mal zu Brandeinsätzen auf Flächen oder in Wäldern gerufen wurden, zählte man heuer bereits 56 derartige Einsätze – eine glatte Verdoppelung. Oö-weit sieht es nicht viel anders aus: Hier stieg die Zahl von 268 auf 454, wie der Landesfeuerwehrverband bekannt gab. „Nahezu täglich rückten in den vergangenen Tagen Feuerwehren aus, um unter anderem Wald- oder Flurbrände zu löschen. In vielen Fällen war Wärmestrahlung durch Erntearbeiten, ein Blitzschlag, aber leider auch oftmals Unachtsamkeit ein Auslöser“, erklärte dazu Landes-Feuerwehrkommandant Robert Mayer.
Fünf Brände im Hochgebirge in einer Woche
Eine besondere Herausforderung sind Waldbrände in unwegsamem Gelände. So wurden die Feuerwehren des Inneren Salzkammerguts Anfang Juli gleich fünfmal in einer Woche ins Hochgebirge gerufen, wie Bezirksfeuerwehrkommandant Stefan Schiendorfer erzählt: Bei Bränden wie jenen auf dem Feuer-, Helm- oder Sonntagbergkogel müssen Wasser und Einsatzkräfte teils per Helikopter zur Einsatzstelle gebracht werden. Bergretter sichern die Feuerwehrmänner bei ihrem gefährlichen Löscheinsatz und beim Aufgraben der Glutnester.
Brennende Felder
Immer wieder geraten auch Getreidefelder in Brand – wie vor einigen Wochen in Ohlsdorf, wo drei Feuerwehren verhinderten, dass die Flammen auf einen nahe gelegenen Wald übergriffen. Ursache sind hier oft überhitzte Mähdrescher oder andere Erntegeräte, die das Stroh in Brand setzen. „Die Geräte sind zur Erntezeit quasi im Dauereinsatz. Wenn es dann dazu noch heiß und trocken ist, ist die Gefahr umso größer“, so Stefan Schiendorfer.
„Klimawandel führt zu höheren Einsatzzahlen“
Auch wenn sich die Situation aufgrund der jüngsten Regenfälle etwas entschärft hat, ruft Schiendorfer, gemeinsam mit Landes-Feuerwehrkommandant Mayer, dazu auf, die Waldbrand-Schutzverordnung einzuhalten. „Insgesamt spiegeln die zunehmenden Einsätze aber natürlich auch die Auswirkungen des Klimawandels wider“, so Schiendorfer.
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