Umbauarbeiten für zweites Gesundheitszentrum im Land haben begonnen
HASLACH. Nachdem Anfang Jänner Oberösterreichs erstes Gesundheitszentrum in Enns den Betrieb aufgenommen hat, wird seit wenigen Tagen am zweiten derartigen Pilotprojekt gebaut: In Haslach werden Ärzte und andere Gesundheitsberufe unter dem Dach des ehemaligen Webereimuseums vereint. Beim gestrigen Informationsabend verrieten die Beteiligten nähere Details dazu.
Zwei Millionen Euro investiert die Gemeinde Haslach in das Gesundheitszentrum, für das schon seit gut zwei Jahren die Vorbereitungen und Planungen laufen. „Die Verhandlungen mit dem Land, der Gebietskrankenkasse und der Ärztekammer waren teilweise sehr schwierig und intensiv. Aber jetzt ist diese Vision zum Ziel geworden. Die Planungen sind abgeschlossen, die Umsetzung ist schon im Gang“, freut sich Bürgermeister Dominik Reisinger, dass seine Gemeinde „wieder einmal zum Vorreiter wird. Haslach schreibt damit ein Stück Gesundheitsgeschichte mit“, meinte er weiter. Das Gesundheitszentrum sichert die Versorgung der Menschen von Haslach und der umliegenden Gemeinden St. Stefan, Lichtenau und St. Oswald.
Netzwerk rund um Patienten
Das Konzept selbst ist eigentlich nicht neu, wie Gemeindearzt und Bezirksärztesprecher Erwin Rebhandl verriet: Schon 1978 wurde in einer WHO (Weltgesundheitsorganisation)-Deklaration niedergeschrieben, dass die wesentlichen Gesundheitsprobleme im Wohnumfeld gelöst werden sollen. Genau das passiert im Gesundheitszentrum am Haslacher Kirchenplatz: „Allgemeinmediziner und andere Gesundheitsberufe kümmern sich im Team um den Patienten und arbeiten mit den Fachärzten in Spitälern zusammen - zur Prävention und zur Versorgung bei Krankheiten“, führte Rebhandl aus. Dieses Team umfasst neben ihm und Thomas Peinbauer als Allgemeinmediziner sowie einer Diplomkrankenschwester und Ordinationsassistentinnen die Bereiche Physio-, Psycho- und Ergotherapie, Logopädie, Diätologie und Sozialarbeit. Außerdem wird eine Hebamme hier tätig werden. Die Ergotherapeutin ist bereits fix, alle anderen Bereiche werden in den nächsten Wochen vergeben.
„Es soll nicht ein Projekt der Ärzte, Therapeuten oder der Gemeinde sein, sondern ein Projekt von uns allen. Deshalb wird auch ein Patientenbeirat geschaffen“, informierte Thomas Peinbauer.
Leerstand verhindern
Für Architekt Josef Schütz (Architekturbüro Arkade) ist das Projekt ein gutes Beispiel, um dem Problem des Leerstandes in den Ortszentren entgegenzuwirken. 560 Quadratmeter des Gebäudes werden zu Ordinations- und Therapieräumen, Wartebereichen, Labor und Sozialräumen umgebaut. Ein Teil wird zudem für Wohnmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Um die Parksituation zu lösen, werden vor dem Gesundheitszentrum sowie auch auf der Pfarrwiese 25 Stellplätze geschaffen.
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