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Drei Manager, drei Regionen, ein Ziel: die Energiewende in Steyr-Kirchdorf endlich vorantreiben

Sophie Kepplinger, BA, 16.09.2025 20:21

REGION STEYR-KIRCHDORF. Drei Regionen, drei Manager – ein Ziel: die Energiewende vorantreiben und die Region klimafit machen. Jakob Arnold, Rebecca Lederhilger und Lukas Schützenhofer zeigen, wie aus Ideen konkrete Projekte werden und warum Zusammenarbeit vor Ort so wichtig ist.

  1 / 3   Die drei KEM-Manager Lukas Schützenhofer, Rebecca Lederhilger und Jakob Arnold zeigen, dass Energiewende keine abstrakte Vision bleibt, sondern in den Gemeinden konkret umgesetzt wird – von E-Ladestationen über Schulen bis hin zur energieautarken Landwirtschaft. (Foto: Sophie Kepplinger)

Die drei Manager sitzen an einem Tisch im Alten Pfarrhof in Steinbach an der Steyr. Vor ihnen liegen die Unterlagen zu den zahlreichen Projekten, die sie derzeit in den Klima- und Energiemodellregionen (KEM) im Bezirk Kirchdorf und Steyr-Land umsetzen.

„Recht viel sperriger hätten sie den Namen nicht wählen können“, sagt Jakob Arnold lachend. Der gebürtige Bayer ist KEM-Manager der Region Pyhrn-Priel und der Jüngste im Bunde – zumindest was die Dienstjahre betrifft. Seit Jahresbeginn treibt er in Spital am Pyhrn die Energiewende voran. Gemeinsam mit Rebecca Lederhilger, KEM-Managerin im Ennstal-Steyrtal, und Lukas Schützenhofer, zuständig für das Traunviertler Alpenvorland, engagiert er sich dafür, die Regionen klimafit zu machen. Und wie erklärt man den Job bei Familienfeiern? „Am besten gar nicht“, schmunzelt Rebecca Lederhilger. „Das ist viel zu komplex.“ Einen Versuch starten die drei dennoch.

„Wir zeigen, was möglich ist – wenn man es richtig anpackt“

„Für mich geht es weniger um den Verdienst, sondern um die Wirkung, die die KEM ausstrahlt. Wir zeigen, wie erneuerbare Energie praktisch umgesetzt werden kann“, so Jakob Arnold. Das große Ziel dabei: 100 Prozent erneuerbare Energie. „Wir beraten unabhängig, zeigen Möglichkeiten auf und setzen Projekte um – vom Gebäude über Mobilität bis zur Industrie“, erklärt Lukas Schützenhofer. Die Kernaufgabe der KEM-Manager: Gemeinden unterstützen, konkrete Maßnahmen planen, Projekte begleiten, Bewusstsein schaffen – und das für die Bevölkerung greifbar machen. Jakob Arnold erklärt: „Ich erstelle für jede Gemeinde Pläne, wie sie energieautark werden kann. Oft gibt es Aha-Erlebnisse, wenn wir zeigen, dass vieles möglich ist, was vorher unmöglich schien.“

Von Carsharing bis zu Green-Jobs-Workshops

Die drei KEM-Manager begleiten dabei eine Vielzahl an Projekten. So bauen etwa Schüler in Großraming mit Unterstützung von Rebecca Lederhilger Hochbeete, experimentieren plastikfrei und nehmen an Green-Jobs-Workshops teil. In der Pyhrn-Priel Region entstehen neue E-Ladestationen am Gleinkersee, Schiedeweiher und in Windischgarsten, um die Elektromobilität zu stärken. Und im Traunviertler Alpenvorland sparen Hausbesitzer mit Wärmepumpen Energie, während E-Carsharing in Kremsmünster und Ternberg Familien entlastet.

Pilotprojekt mit der Caritas

Ein gemeinsames Pilotprojekt mit der Caritas richtet sich gezielt an einkommensschwächere Haushalte: Workshops vermitteln Wissen zu energieeffizientem Wohnen, Stromabrechnung, Tarifvergleich und Heizkosten. Mehr dazu hier: Projekt „EnergieStarter“: Gemeinsam gegen Energiearmut

Best-Practice-Beispiele zeigen und Hürden abbauen

Die Komplexität der Themen und unterschiedliche Voraussetzungen in den Gemeinden machen die Arbeit anspruchsvoll. Arnold: „Oft scheitert es schon daran, dass Leute nicht wissen, was möglich ist. Wir zeigen Best-Practice-Beispiele und bauen Hürden ab.“

Ihre Wünsche für die Zukunft? „Ich hoffe, dass Offenheit für erneuerbare Energie erhalten bleibt und die Regionen den Wandel aktiv fortführen“, sagt Rebecca Lederhilger. Jakob Arnold betont die Bedeutung der regionalen Wertschöpfung: „Wir wollen Energie aus erneuerbaren Quellen ausbauen – und gleichzeitig heimische Firmen stärken, damit Arbeitsplätze gesichert bleiben.“ Lukas Schützenhofer fasst zusammen: „Unser gemeinsames Ziel: eine klimafitte, unabhängige Region, die die Energiewende aktiv mitgestaltet und das Bewusstsein für nachhaltige Energie in der Bevölkerung verankert.“


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