Umfahrung Haid B139 Neu: Planausstellung und Gesprächsmöglichkeiten in Ansfelden
ANSFELDEN. Nachdem kürzlich Kritik aufkam, dass die Bevölkerung Ansfeldens nicht ausreichend über die Baumaßnahmen der Umfahrung Haid B139 Neu beziehungsweise über die dazu laufende Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) informiert wird, reagierten nun die Zuständigen.
Die „Bürger- und Bürgerinneninitiative B139Neu/Maßnahmenpaket Haid“ kritisierten die unzugänglichen Informationen und fehlende Aufklärung zum Bauprojekt der Umfahrung Haid B139 Neu und machte ihre Forderungen dazu deutlich. (Tips berichtete) Diese scheinen nun in einem ersten Schritt erhört worden zu sein. Denn die Asfinag, das Land Oberösterreich und die Gemeinden Ansfelden und Pucking laden nun interessierte Bürger zu einer Planausstellung ein. Am 11. November von 16 bis 19 Uhr kann im Saal des Stadtamts Ansfelden die Gelegenheit genutzt werden, sich über Aspekte und Details des Bauvorhabens zu informieren. Ebenso sollen Fachleute und Projektverantwortliche für persönliche Gespräche zur Verfügung stehen. „Wir wollen nichts zubetonieren, sondern die bestehende Infrastruktur zur Sicherheit und Lebensqualität unser Bürgerinnen und Bürger verbessern. Bis zu 80 Prozent des derzeitigen Verkehrsaufkommens von der Ortsdurchfahrt Haid werden auf die Umfahrung verlagert. Lärm- und Umweltschutz wurden bereits im Zuge von Verbesserungsaufträgen maßgeblich erhöht“, so Landesrat für Infrastruktur Günther Steinkellner.
Entlastung für Ansfelden und Pucking
Die Verkehrsfrequenz der in den Nachkriegsjahren errichteten Autobahnabfahrt Traun nahm durch die wirtschaftlichen Entwicklungen stätig zu. Bis zu 26.000 Fahrzeuge könnten derzeit täglich auf der Anschlussstelle Traun gezählt werden, wie Hartwig Hufnagl, Vorstand der Asfinag, berichtet. Die Verkehrsströme werden von der Autobahn direkt durchs das Zentrum von Haid abgeleitet, wobei die Abfahrt direkt an Einrichtungen wie dem Altenheim und dem Kindergarten vorbeiführt. Mit der neuen Umfahrung soll dies sowie der daraus folgende Lärm und die Luftschadstoffe künftig vermieden werden und somit eine Entlastung für Anrainer darstellen.
„Für Ansfelden und besonders für den Stadtteil Haid ist die B139 Neu samt neuem Autobahnknoten eine dringend benötigte Entlastung mitten im Ortsgebiet. Schließlich rollen auf dem mehr als 60 Jahre alten Provisorium der Autobahnabfahrt täglich über 26.000 Fahrzeuge direkt durch ein Wohngebiet. Tägliche Staus und die damit eingehende Belastung für Mensch und Umwelt aber auch der wirtschaftliche Schaden für Staugeplagte werden durch den Neubau reduziert. Zweifelsfrei ist dieses Projekt ein Gewinn für den gesamten Bezirk Linz-Land. Wichtig ist aber, die Bevölkerung in diese Projekte einzubinden und zuzuhören um gemeinsam unsere Heimat zu gestalten und lebenswerter zu machen“, unterstreicht der künftige Bürgermeister von Ansfelden Christian Partoll.Der designierte Bürgermeister der Gemeinde Pucking Thomas Altof sieht das Projekt ebenfalls als Chance: „Für die Gemeinde generell wird ein neues wirtschaftliches Zeitalter eingeläutet. Es ist die einzige großflächige Möglichkeit für uns, Betriebe anzusiedeln. Hochqualitative Unternehmen sollen nicht nur mittels Kommunalsteuer die Finanz- und Schaffenskraft der Gemeinde steigern. Arbeitsplätze direkt vor Ort, Lehrstellen und ein reichhaltiges Angebot werden der Bevölkerung dienlich sein. Wir wissen, dass dieses Vorhaben für die gesamte Region unausweichlich sein wird. Als Pucking fordern wir jedoch maximal möglichen Schutz und Entgegenkommen, ein Verhandeln auf Augenhöhe und Beachtung unserer Anliegen.“
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05.11.2021 18:53
Autobahnähnliche B139 ist NICHT UMWELT- UND KLIMAVERTRÄGLICH
Eine weitere vier- bis sechsspurige „Autobahn“ in Ansfelden und Pucking. Statt 26.000 KFZ pro Tag verpesten dann über 45.000 KFZ täglich unsere Umwelt. 60,6 ha Boden werden in der Bauphase beansprucht. In der Betriebsphase sind es immer noch 35,1 ha, davon werden 14,4 ha versiegelt. Dazu kommen noch die im sogenannten Maßnahmenpaket mit dem Land OÖ vereinbarten Umwidmungen von ca. 30 ha in Betriebsbaugebiet und die Schlägerung und Umwidmung von 4 ha Wasserwald. Für die Verlegung der Autobahnabfahrt aus dem Ortszentrum von Haid benötigt man keine vier- bis sechsspurige autobahnähnliche Straße. Zur Lösung der Verkehrsprobleme würde sich eine zweispurige Umfahrung zusammen mit einer Straßenbahn und der Verbesserung der Pyhrnbahnstrecke besser eignen. Es ist unglaublich, dass in Zeiten einer Klimakatastrophe derartige Monsterprojekte noch entwickelt und schöngeredet werden. UMWELT- UND KLIMAVERTRÄGLICH IST DIESES PROJEKT NICHT!