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"Gelbe Karte" für Hochhauspläne am Schillerpark

Anna Stadler, 04.06.2019 16:09

LINZ. Auch wenn noch kein offizielles Projekt für ein Hochhaus beim Schillerpark vorliegt, liegen schon Eckdaten für ein mögliches Projekt vor. Diese lassen bei den Experten der Initiative „Fairplanning“ bereits jetzt die Alarmglocken schrillen.

Statt Casino und Park könnten ein 100 Meter-Hochhaus und eine Tiefgarage mit über 1.000 Stellplätzen kommen. Foto: Tips/Stadler
Statt Casino und Park könnten ein 100 Meter-Hochhaus und eine Tiefgarage mit über 1.000 Stellplätzen kommen. Foto: Tips/Stadler

Noch liegt kein offizielles Projekt für ein Hochhaus am Schillerpark vor. Erste Zahlen und Eckdaten für ein mögliches Bauvorhaben sind jedoch schon bekannt geworden. Von diesen Zahlen alarmiert zeigt sich die Initiative „Fairplanning“, die sich aus Architekten, Raum- und Stadtplanern zusammensetzt.

Eckdaten vorhanden

„Es gibt die offiziellen Zahlen – die sind da“, bezieht sich Architekt Ulrich Aspetsberger auf die Eckdaten, die der Umweltanwaltschaft vorliegen. Die Initiative kritisiert, dass die Zahlen überdimensioniert seien. So beinhalten diese 29.220 Quadratmeter Fläche. „Da schrillen die Alarmglocken“, so Markus Rabengruber. Denn: Um auf diese Zahl zu kommen, wäre ein Hochhaus mit über 100 Metern wahrscheinlich.

1.030 Stellplätze

Außerdem kritisiert die Initiative die Verkehrssituation: Hat die derzeitige Tiefgarage am Schillerplatz rund 170 Stellplätze, soll die neue Tiefgarage 1.030 Stellplätze bekommen. Das würde bedeuten, dass der gesamte Komplex des Casinos und des Schillerparkes dreigeschossig unterkellert werden muss. „Da müsste man alle Bäume roden“, so Rabengruber

Sanfte Mobilität gefortert

Insgesamt könnte eine Tiefgarage dieser Dimension bis zu 10.000 Fahrten in den umliegenden Gassen bedeuten. Dies sei eine enorme Belastung für die Anrainer. Auch eine Reduktion der über 1.000 Stellplätze auf mehrere Hundert würde nur wenig helfen, denn schon aktuell ist die Linzer Innenstadt an ihrer Belastungsgrenze. Viel nachhaltiger sei es auf zukunftsweisende, sanfte Mobilitätsformen zu setzten - eine optimale Straßenbahnanbindung sei zum Beispiel schon gegeben.

Rahmenbedingungen schaffen

„Beim LASK-Stadion haben wir die Rote Karte gegeben. Da gibt es schon so viele Fehlentwicklungen“, so Christine Konrad. Für das Projekt am Schillerplatz gibt es von der Initiative die Gelbe Karte. „Wir wollen nicht einfach nur dagegen sein. Wir wollen helfen, die Dinge frühzeitig aufzuzeigen“, erklärt Konrad. Dementsprechend fordern die Architekten ein Überdenken und „Rahmenbedingungen, unter denen ein Investor planen kann“. Hier sei zum Beispiel die neu geschaffene städtebauliche Kommission ein geeignetes Mittel.


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