Linzer Citymanagerin Ursula Matthey: "Zeigen, was wir alles haben"
LINZ. Rund 400 Unternehmen zwischen Musiktheater und Hauptplatz sind Mitglieder des Linzer City Rings. Seit Mai 2019 wird der Verein von Ursula Matthey gemanagt. Tips hat sich mit ihr über Herausforderungen für die Innenstadt unterhalten.
Tips: Was verbinden Sie persönlich mit der Linzer Innenstadt?
Matthey: Für mich ist die Innenstadt einfach ein Bereich, der eine Vielfalt bietet. Ich mag es gerne, draußen an der Luft zu sein, die Stadt zu genießen, die Gebäude zu sehen, man erlebt hier einfach, was das Zentrum einer Stadt ausmacht.
Tips: Wo wollen Sie künftig besonders anpacken?
Matthey: Für mich ist großes Thema, dass glaube ich viele gar nicht wissen, was die Stadt alles zu bieten hat. Das ist ein Aspekt, den ich ganz stark im nächsten Jahr anpacken möchte. Unsere Mitgliedsbetriebe mehr in den Vordergrund zu stellen, zeigen, was wir alles haben und was man auch hier alles findet.
Tips: Aktuell läuft mit der Stadt Linz, WKOÖ und dem Linzer City Ring ein Projekt mit der Beratungsfirma Cima, um die Innenstadt noch attraktiver und fit für die Zukunft zu machen ...
Matthey: Es geht darum, zu ermitteln: Wo stehe ich gerade. Was wollen und brauchen die Eigentümer der Häuser und Geschäfte. Und aus dem dann heraus die Zukunft zu entwickeln ist eine ganz tolle Sache. Und es ist eine tolle Sache, dass alle Beteiligten gemeinsam einen Weg finden, alle in ihrem Bereich das Beste reinbringen. Alle ziehen gemeinsam an einem Strang.
Tips: Wie empfinden Sie die Situation mit den Leerständen?
Matthey: Die Leerstände, wie sie gerade im Sommer in den Medien hochgepuscht worden sind, sind nicht vorhanden. Leerstände gibt es immer wieder, mit unterschiedlichen Gründen – weil Umbauten gemacht werden müssen, oder weil gerade wirklich wer sein Geschäft schließt – und da dauert es nie lange, bis etwas Neues nachkommt.
Tips: Was brauchen Geschäfte ihrer Meinung nach, um neben dem Online-Handel zu bestehen?
Matthey: Ich denke gerade der Charme, den die Innenstadt bietet, und nicht nur die Landstraße, sondern auch die kleinen Nebenstraßen mit den tollen Geschäften, das gehört in den Vordergrund gestellt. Der Service ist natürlich ein ganz wichtiger Faktor. Und weil immer alle sagen Zeitfaktor: Wenn ich im Internet bestelle, sitze ich zu Hause mal eine Zeit, dann warte ich, bis die Bestellung kommt, dann muss ich die Bestellung abholen, weil ich nicht zu Hause bin, dann probiere ich und muss es zurücktragen und umbestellen – da geht extrem viel Zeit drauf, was ich im Geschäft nicht habe. Und natürlich ist der Umweltgedanke auch ein sehr großer Aspekt: Der Weg vom im Internet Gekauften nach Hause – das ist genau das Gegenteil davon, was wir zeigen wollen. Gerade der Nachhaltigkeitsgedanke ist ein Punkt, der mir ganz wichtig und in das Denken der Menschen hineinzubringen ist. Wir wollen zwar keine Plastiksackerl mehr nehmen, aber dann im Internet einkaufen – das passt für mich nicht zusammen. Die Geschäfte bieten auch den Service, etwas zu bestellen – da ist schon sehr viel, was sich geändert hat und den Service auch ausmacht.
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