220kV-Versorgungsring: Strategische Umweltprüfung abgeschlossen
LINZ/KRONSTORF/ERNSTHOFEN. Im Zentralraum soll ein neuer 220kV-Versorgungsring die Stromversorgung auch künftig sichern. Die Strategische Umweltprüfung dafür wurde nun abgeschlossen, die OÖ. Landesregierung beschließt in ihrer kommenden Sitzung die Flächen-Freihaltung für die Leitung.
In den Zentren Linz, Wels und Steyr wird die Bevölkerung bis 2040 um 16,5 Prozent auf rund 340.000 Einwohner anwachsen. Dadurch wird der Stromverbrauch ansteigen. Zusätzlich entwickelt sich in der Region Enns-Steyr ein dynamischer Wirtschaftsraum mit großem Wachstumspotenzial. „Das bestehende 110-kV-Verteilernetz im Zentralraum Oberösterreich kann diesen Anforderungen an das Netz nicht mehr gerecht werden“, so Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner. Daher wird derzeit auch an einem neuen 220kV-Strom-Versorgungsring gearbeitet. Der neue Versorgungsring verbindet die Umspannwerke Ernsthofen, Pichling, Hütte Süd, Wegscheid und Kronstorf. Ernsthofen und Kronstorf sind Hauptanspeiseknoten und Verbindungsstellen zum Übertragungsnetz der APG. Die Strategische Umweltprüfung dafür konnte nun abgeschlossen werden.
Hoffen auf rasche Abwicklung
„Durch das engagierte Zusammenwirken von Land OÖ, Land NÖ, Austrian Power Grid AG und der betroffenen Gemeinden konnte die Strategische Umweltprüfung für die Errichtung der 220kV-Stromleitung ‚Zentralraum OÖ‘ in Rekordzeit abgeschlossen werden. Damit kann bereits am Montag, 12. September die OÖ. Landesregierung das Raumordnungsprogramm für die Freihaltung von Flächen für die Errichtung dieser Stromleitung beschließen. Durch die Variantenprüfungen im Rahmen der Strategischen Umweltprüfungen wurden wichtige Grundlagen für das UVP-Verfahren zu diesem Projekt geschaffen, sodass dieses nun rasch abgewickelt werden kann“, zeigt sich Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner. Damit werde auch ein weiterer Schritt in Richtung Klimaschutz getan.
Stabiles Netz für Energiewende
„Die neue Stromleitung ist insbesondere eine wichtige Voraussetzung für die Dekarbonisierung der Stahlerzeugung der voestalpine in Linz.“ Durch Prozessumstellungen bei der voestalpine wird sich der Strombedarf markant erhöhen - vor allem durch strombasierte Stahlerzeugung und damit Übergang auf neue und CO2-reduzierte Technologien. Und auch für die neuen industriellen Großverbraucher im Zentralraum braucht es ein nachhaltiges, effizientes und vor allem CO2-freies Energiesystem.
Zur Erreichung der Klimaziele ist zudem ein weitaus höherer Anteil erneuerbarer Energien notwendig. Dieser erfordert jedoch ebenfalls ein leistungsfähiges und stabiles Stromnetz. Denn: Erneuerbare Energieträger wie Photovoltaik werden verstärkt in der Region an das bestehende lokale Verteilernetz angeschlossen und erfordern zusätzliche Kuppelkapazitäten.
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