Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Hauptplatz, Quadrill und Schulbau: Bilanz und Ausblick der Stadtplanung in Linz

Marlis Schlatte, 18.12.2024 09:40

LINZ. Das Stadtplanungsressort blickt auf das zu Ende gehende Jahr 2024 zurück. Einige Großprojekte konnten heuer abgeschlossen werden, wie etwa die neue Donautalbrücke, aber auch kleiner Bauvorhaben trugen zur Entwicklung der Stadt bei. Für das kommende Jahr sind einige Projekte in Planung - darunter die Erneuerung des Gölsdorf-Areals.

1.040 eingereichte Bauverfahren verzeichnete die Stadt Linz im Jahr 2024. (Foto: maminemessaoudi/stock.adobe.com)

Seit Jahren ein Dauerthema ist die Gestaltung des Zentrums mithilfe des Innenstadtkonzepts. Ideen, welche von Stadtplanungsexperten, aber auch von Bürgern, eingebracht wurden, sind nun auf einem 118-Seiten langen Dokument zu finden.

Mehr lesen: Linz präsentiert Plan für Innenstadt

Das Konzept ist kein Umsetzungsplan, gewisse Maßnahmen müssen erst beschlossen werden. Die ersten sollen bereits 2025 umgesetzt werden, so der geschäftsführende Vizebürgermeister Dietmar Prammer (SP).

Ein wichtiges Projekt dabei ist die Neugestaltung des Linzer Hauptplatzes, wofür derzeit ein Gestaltungswettbewerb läuft. Nachdem heuer bereits das Durchfahrtsverbot umgesetzt wurde, und der Hauptplatz quasi als autofrei gilt, soll dieser nun noch weiter attraktiviert werden.

Südlichen Landstraße beleben

Konkrete Pläne gibt es 2025 für den Martin-Luther-Platz. Nach dem Entwurf von „3:0 Landschaftsarchitektur“ soll hier ein „Salon unter Bäumen“ mit einer „grünen Loge“ entstehen - geplant sind Entsiegelungen, zusätzliche Grünflächen, Baumpflanzungen und neue Sitzgelegenheiten. Die angrenzende Johann-Konrad-Vogel-Straße wird im Zuge des Projekts ebenfalls verkehrsberuhigt.

Viel diskutiert wurde 2024 auch über die Belebung der südlichen Landstraße mit Schillerpark und Volksgarten. Auch hier sollen neben der Schaffung einer Fußgängerzone, Bäume gepflanzt und Teilflächen entsiegelt werden. Für die Gestaltung wurden 460.000 Euro durch die Stadt angesetzt.

Mehr lesen: Südliche Landstraße wird Fußgängerzone

Verkehr entlasten

Mit dem Bau des A26-Westrings will die Stadt eine verkehrliche Grundlage für das Innenstadtkonzept schaffen. Am 15. November wurde die Donautalbrücke in Betrieb genommen, der Bau der weiteren Abschnitte befindet sich in Vorbereitung. Damit soll der innerstädtische Verkehr entlastet werden, etwa in der Rudolfstraße und auf der Nibelungenbrücke. Fertiggestellt wurde außerdem der neue Halbanschluss Dornach-Auhof am 6. September. Auch die Finanzierungsvereinbarung für den Bau der Regionalstadtbahn zählt als Meilenstein im Jahr 2024.

Eine Neugestaltung der Urfahraner Hauptstraße bleibt hingegen vorerst wage. Eine Begegnungszone in der Hauptstraße mit einer Fußgängerzone zwischen der Reindlstraße und der Blütenstraße sei überlegenswert, so Prammer, ebenso wie die Umgestaltung der Unterführung am Hinsenkampplatz.

Gölsdorf-Areal und Wimhölzel-Hinterland

Im Bereich des Wohnbaus wurde heuer mit der zweiten Etappe des Wimhölzel-Hinterlands im Franckviertel begonnen. Dort sollen bis 2028 mehr als 400 Wohnungen anstelle des alten Bestands entstehen.

Ein weiteres neues Wohnprojekt wird auf dem Gölsdorf-Areal realisiert. Dort sollen 600 neue Wohnungen entstehen. 2025 sollen die planerischen Voraussetzungen mit dem Beschluss der Bebauungsgrundlage geschaffen werden. Baubeginn ist für 2026 geplant.

Hoch hinaus

Auch die Zahl der Hochhäuser wächst weiter in Linz. Das „Quadrill“-Gebäude am Gelände der Tabakfabrik hat heuer die Dachgleiche erreicht. Bis 2025 sollen 180 Wohneinheiten, Büro- und Geschäftsflächen für 1.000 neue Arbeitsplätze sowie Bereiche für Handel und Gastronomie entstehen. Im Mai 2024 wurde der neue Standort des XXXLutz neben der neuen Eisenbahnbrücke fertiggestellt, das neue Headquarter von Dynatrace im selben Stadtteil soll bis 2025 fertig gebaut werden.

Mit dem „Bulgari-Tower“ bzw. „High Five“ entstehen nächstes Jahr 328 Mietwohnungen sowie eine Sockelzone für Gewerbe im Stadtteil.

Ausbau im Gesundheitsbereich

Auch im Gesundheitsbereich wird gebaut. 2025 startet der Bau eines neuen Gebäudes am Krankenhausvorplatz des Ordensklinikums - dabei entstehen eine neue Eingangshalle, eine Tagesklinik sowie moderne Ambulanzräume. Der bestehende Bauteil D wird abgerissen und mit neuen OP-Sälen, einer Palliativstation und Zentralgarderoben für über 2.000 Mitarbeitende ersetzt.

Mehr lesen: Großprojekt in Linz: Jetzt starte die zweite Etappe des Spitalumbaus

In Ebelsberg wird ein Primärversorgungszentrum neben der künftig für Wohnzwecke genutzten ehemaligen Hiller-Kaserne errichtet. Ab Frühjahr 2025 wird das ursprünglich als Containeranlage geplante „Gesundheitszentrum Sommerfeld Ebelsberg“ in Holzbauweise errichtet und soll neben Arztpraxen auch Radiologie und eine Apotheke bieten.

Umbau und Neubau von Schulen

Im Schulbereich wurde ein großes bauliches Projekt an der VS 44 Pichling im Juni abgeschlossen. In den Neubau und die Erweiterung des Hortes wurden 13 Millionen Euro investiert, 260 Kinder haben dort nun Platz. Ebenso wurde das historische Schulgebäude der Goetheschule mit 5,6 Millionen Euro modernisiert. Aktuell finden Umbauarbeiten an der neuen „Mira-Lobe-Schule“ am Aubrunnerweg statt - dort werde zwei Volksschulen und ein Hort miteinander verbunden, die Kosten betragen 10,8 Millionen Euro. Das Projekt soll ab Herbst 2025 für 310 Kinder zum Schulbetrieb zur Verfügung stehen.

Nach wie vor auf Standortsuche ist man für die neue Digitaluni in Linz, die IT:U, nachdem es für den geplanten Standort im Grüngürtel in Dornach-Auhof eine Absage gab. Mögliche neue Standorte sind die Post City oder Flächen in der Umgebung des Design Centers.

Kreislaufwirtschaft im Bauwesen

Insgesamt verzeichnete die Stadt Linz im Jahr 2024 (Stichtag Anfang Dezember) 1.040 eingereichte Bauverfahren sowie 14 Bebauungsplan- und 19 Flächenwidmungsplanänderungen.

Bereits ein großes Thema und auch für künftige Projekte relevant ist die klimaneutrale Kreislaufwirtschaft im Bauwesen. Die Stadt Linz möchte diese gemeinsam mit der Linz AG mit dem Projekt „Re_use“ fördern und dabei Ressourcen effizienter nutzen, Abfälle minimieren und Gebäude nachhaltiger planen.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden