Jahreswetterbericht 2017: Eisiger Jänner und tropenhafter August
MÜNZKIRCHEN. Wie jedes Jahr blickt Franz Hauzinger aus Münzkirchen auf das meteorologische Jahr zurück. 2017 war laut dem Hobbymeteorologen ein Sonnenjahr, das allen Regeln des Hundertjährigen Kalenders trotzte – sei es bei den Temperaturen oder auch beim Niederschlag.
2017 war das vierte Jahr in Folge, das sich mit 8,555 Grad um etwa 0,25 Grad über dem Langjahresdurchschnitt einreihte. Das Frühjahr und der Sommer gingen eher spärlich mit Niederschlag um. Dies holte aber der Herbst wieder auf. Dennoch war 2017 ein sehr fruchtbares und ertragreiches Jahr.
Kältester Monat: Jänner
„Mit 8,555 Grad stellten wir in Münzkirchen keinen Jahrestemperaturrekord auf, dennoch ist es das vierte Jahr in Folge, das sich über dem Langjahresdurchschnitt von 8,304 Grad einreihte“, sagt Franz Hauzinger. Dies konnte selbst ein extrem kalter Jänner mit minus 6,181 Grad nicht verhindern, der sich auch als kältester Monat des Jahres auswies. Zweimal wurde sogar die Minus-20-Grad-Marke erreicht, nämlich am 6. und 7. Jänner, wobei sich der zweite als kältester Tag mit minus 21,1 Grad vorstellte. Bei diesen Temperaturen war sogar der Inn bis zur Hälfte zugefroren.
32 Eistage
Das letzte Mal konnte der Hobby-Meteorologe bei seiner Wetterstation am 23. Jänner 2004 eine Temperatur von über minus 20 Grad ablesen. Damals waren es minus 22,6 Grad. Eistage (Tage mit Dauerfrost) verbuchte Hauzinger im vergangenen Jahr 32 Mal, davon 26 Tage im Jänner. 2016 waren es 20 Eistage. An 99 Tagen fiel das Thermometer unter die Nullgradgrenze. 2016 waren es 86 Tage. Die Minus-15-Grad-Grenze wurde an sieben Tagen überschritten, 2016 an zwei Tagen.
Wärmster Monat: August
Als wärmster Monat gesellte sich der August mit einer Durchschnittstemperatur von 18,741 Grad in den Wetterkalender. Das Jahr 2017 konnte mit zwei Hitzewellen aufzeigen. Die erste Welle brachte Hoch Concha von 20. bis 23. Juni, für die zweite sorgte dann Hoch Jolanda, das die Menschen von 30. Juli bis 5. August zum Schwitzen brachte. Diese Hitzewelle hatte ein weiteres Phänomen: Hauzinger konnte das erste Mal in seiner 27-jährigen Wetterbeobachtung um 22 Uhr über 30 Grad registrieren. Das war die einzige Tropennacht (Nächte, bei denen das Thermometer nicht unter 20 Grad fällt) des Jahres. 2016 gab es keine. Mit sieben Tropentagen (Tag mit über 30 Grad) schlug das Jahr 2017 zu Buche. 2016 hatte hingegen nur drei Tropentage.
Niederschlagreichster Monat: Juli
Der Niederschlag von 2017 entsprach an 151 Tagen mit 1068,2 Litern ziemlich genau dem Langjahresdurchschnitt von 1065,8 Litern. 2016 waren es 1340 Liter. Bei der Aufteilung über das ganze Jahr fielen vor allem die Sommermonate Juni, August und September eher mager aus. Der Juli war bis zum 23. eher trocken, doch fiel er mit 121,9 Litern als niederschlagsreichster Monat des Jahres aus. Dies ermöglichten die beiden Regentiefs Alfred und Christoph, die vom 24. bis 28. Juli eine Regenmenge von 68,5 Litern brachten. Die längste Niederschlagspause verbuchte Hauzinger von 17. Jänner, bis Tief Hubert mit einem extremen Eisregen diese Pause am 30. Jänner in den Abendstunden beendete. Als niederschlagsreichster Tag reihte sich der 8. Mai mit 38,4 Litern in den Kalender.
Trockenster Monat: Februar
Als trockenster Monat stellte sich der Februar mit 54,1 Litern ein. „Das erste Gewitter des Jahres konnte ich bereits am 28. Februar beobachten und das letzte am 13. September. An 36 Tagen konnte ich Schneefall registrieren. Die höchste Schneemenge von 40 Zentimetern konnte ich am 17. Jänner mit 15 Zentimetern Neuschnee ablesen. Als unangenehmer Begleiter auf der Straße erwies sich der Nebel an 40 Tagen“, hält der Münzkirchner fest.
2300 Sonnenstunden im Sommer
Für die Sonnenhungrigen sorgte das Sonnenjahr mit 2300 Stunden im Sommer für genug Badespaß. Der Langjahresdurchschnitt liegt bei 2204 Stunden. Die meisten Sonnenstunden konnte Hauzinger im Juni mit 332 Stunden aufschreiben. Im Mai und Juni beobachtete er jeweils zwei Tage ohne Sonnenschein. Von 7. Juni bis 23. Juli, also 47 Tage, gab es keinen einzigen Tag ohne Sonne. „Am längsten verwehrten uns Wolken die Sicht zur Sonne im November, hier bekamen wir sie ganze 19 Tage nicht zu sehen. Dennoch stellte sich der Dezember mit nur 62,5 Stunden als sonnenstundenärmster Monat vor“, schließt Hauzinger seinen Jahreswetterbericht ab.
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