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NEUKIRCHEN. Die 25-jährige Zahntechnikerin Sara Muhr verbrachte dieses Jahr ihren Urlaub im Juli als freiwillige Helferin in einem Schulprojekt in Ghana.

Sara Muhr beim Selfie-machen mit den Kindern in Ghana
Fotos: Privat
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Am Rand der Kleinstadt Koforidua setzt sich die kleine, oberösterreichische Hilfsorganisation ora international seit 2007 dafür ein, Kindern den Zugang zu Schulbildung zu ermöglichen. Muhr war die erste österreichische Volontärin, die in das Projekt im Süden des afrikanischen Landes gereist ist. Dort half sie aktiv im Unterricht in der Little Flower Schule mit.

Tips: Sara, warum hast du dich für ein Volontariat mit ora in Ghana entschieden?

Muhr: Für mich war es die Erfüllung eines großen Lebens- traumes. Da mein Vater zwei Mal jährlich eine Kleidersammlung für ora veranstaltet, kannte ich die Organisation schon. Als ich im Frühjahr zufällig ora-Obmann Hanspeter Hofinger traf, bin ich auf das Projekt in Ghana aufmerksam geworden. Es hat mich von Anfang an begeistert und nach gutem Überlegen habe ich mich dann dafür entschieden, einen Einsatz zu wagen.

Tips: Wie sah dein Tag als Volontärin aus?

Muhr: Um 7.30 Uhr ging ich – meist mit einigen Schulkindern aus der Nachbarschaft – aus dem Haus meiner Gastfamilie in die nahegelegene Schule. Dort besprach ich mich mit den Lehrern und durfte dann bis 14 Uhr den Unterricht mitgestalten. Wir haben Mathe trainiert, neue Lieder gelernt oder gebastelt. Manchmal habe ich auch Nachmittagsunterricht gegeben, um mit den schwächeren Kindern zu üben. Was dann meistens in einem Fußballspiel mit einer großen Kinderschar endete. Am Wochenende hatte ich frei und durfte das Land und die Leute, den Markt und die Kultur kennenlernen oder genoss meine Zeit mit der Gastfamilie.

Tips: Was hat dich an dem Projekt beeindruckt?

Muhr: Der Gedanke, Kindern eine Zukunft zu ermöglichen, die sonst relativ wenig Chancen im Leben hätten. Da Schulbildung der Schlüssel sein kann, um aus der Armut auszubrechen – und die Armut wirklich groß ist – bin ich davon überzeugt, dass die Little Flower Schule einen großen Beitrag dazu leistet.

Tips: Was vermisst du jetzt, nach deiner Rückkehr aus Ghana?

Muhr: Ich vermisse die Kinder! Sie wachsen einem so richtig ans Herz. Die strahlenden Augen oder meine dreckigen Füße jeden Tag, das warme Klima und die Fußballspiele... auch die Einfachheit und der unkomplizierte Lebensstil und vor allem die Herzlichkeit und Freude der Leute.

Tips: Was hast du durch das Volontariat gelernt?

Muhr: Ich war einmal versucht, das warme Wasser beim Duschen zu vermissen. Dann habe ich an all die Kinder gedacht, die nicht einmal Wasser, geschweige denn eine Dusche besitzen. Ich habe Dankbarkeit gelernt und dass es nicht darauf ankommt, was wir haben, sondern wer wir sind und was wir daraus machen; dass glücklich zu sein nicht bedeutet, alles zu haben was man sich wünscht, sondern für alles dankbar zu sein.

Tips: Wie kann man die Schule unterstützen?

Muhr: Die einfachste Form wäre ein Patenkind durch ora zu unterstützen – das ist nicht viel, 30 Euro im Monat. Damit ermöglicht man einem Kind den Schulbesuch, was auch Essen, Schulmaterial und Medizin beinhaltet. Zur Zeit wird ein neues Gebäude für die Grundschule gebaut, denn die bestehende Schule ist zu klein geworden. Für das neue Gebäude brauchen wir auch unbedingt noch Spenden. Und dann gibt es die Ak- tion mit den Ziegen: Mit 45 Euro kann ora zu Weihnachten einer Familie eine Ziege schenken und die ganze Familie wird dadurch gestärkt.

Es werden aktuell dringend Paten für mehrere Schulkinder gesucht. Mehr Infos über die Hilfsorganisation oder eines freiwilligen Auslandseinsatzes gibt es auf der Homepage www.ora-international.at oder telefonisch unter Tel. 07766/2180


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