OÖ. Wie berichtet wird in Oberösterreich ein Waldfonds geschaffen, mit dem unter anderem Pflegemaßnahmen nach Schadereignissen gefördert werden können. Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger gab jetzt die Details zum Waldfonds bekannt. Sechs von zehn Maßnahmen können ab Montag, 1. Februar, beantragt werden.
42 Prozent der Landesfläche Oberösterreich sind bewaldet. Insgesamt bewirtschaften etwa 70.000 Waldeigentümer 500.000 Hektar Wald. In den letzten Jahren setzten den Wäldern extreme Wetterereignisse und Schäden durch Borkenkäfer zu. So fielen in den letzten fünf Jahren acht Millionen Festmeter an Schadholz an. „Gesunde, klimafitte Wälder sind für die gesamte Gesellschaft von großer Bedeutung. Sie speichern Kohlenstoffdioxid, bieten Schutz und Erholungsraum und sind ein enormer Wirtschaftsfaktor. Mit dem heute von Bundesministerin Elisabeth Köstinger präsentierten Waldfonds wurde diese Bedeutung auch in Zahlen gegossen. 350 Millionen Euro stehen zur Verfügung, um die Waldeigentümer bei den anstehenden Herausforderungen zu unterstützen“, sagt Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger (ÖVP).
Waldumbau
Der Verlust an bewaldeten Flächen, beispielsweise durch Stürme, hat oft Wiederaufforstung zur Folge. Das bedeutet, dass die Schadflächen mit einem höheren Anteil an ökologisch wertvollen Laubhölzern und im Allgemeinen auch mit einer höheren Baumvielfalt wieder angepflanzt werden. Eiche, Buche und Bergahorn kommen dabei vordergründig zum Einsatz. Darüber hinaus werden Nadelbäume wie Tanne, Lärche und Douglasie gepflanzt. „In den letzten fünf Jahren haben unsere Waldeigentümer mit öffentlicher Unterstützung allein in Oberösterreich 15 Millionen Bäume neu gepflanzt. Diesen Weg können wir mit den Mitteln aus dem Waldfonds beherzt weitergehen. Durch die Aufforstung mit Mischbaumarten und umfassende Pflegemaßnahmen entstehen gesunde, stabile, aber auch ertragreiche Wälder, die besser an die Erhitzung des Klimas angepasst sind. Der Waldfonds legt besonderen Schwerpunkt auf die Jungbestandspflege und Durchforstung. Wichtige Arbeiten, die in Zukunft auch finanziell unterstützt werden“, schildert Hiegelsberger.
Maßnahmen im Detail
Im Detail sind zehn Maßnahmen geplant. Davon können sechs mit einem Fördervolumen von insgesamt 200 Millionen Euro ab Montag, 1. Februar 2021, beantragt werden. Darunter sind die Wiederaufforstung und Pflegemaßnahmen nach Schadereignissen, die Regulierung der Baumartenzusammensetzung zur Entwicklung klimafitter Wälder und die Abgeltung von Borkenkäferschäden. Vervollständigt werden die sechs Maßnahmen von der Errichtung von Nass- und Trockenlagern für Schadholz, der Entrindung sowie anderen vorbeugenden Forstschutzmaßnahmen und Maßnahmen zur Waldbrandprävention.
Informationen und Details zur Beantragungen können online eingesehen werden.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden