Neos: "Unternehmen und Berufsfelder in den Unterricht bringen"
OÖ. Die Lehre ist auch im Jahr 2021 die beliebteste Ausbildungsform bei der oö. Jugend, zeigt die aktuelle Lehrlingsbilanz 2021. Aber auch 2021 gab es in Oberösterreich viele unbesetzte, offene Lehrstellen. NEOS Oberösterreich fordert verstärkte Berufsorientierung daher schon im Unterricht, vernetzteres Denken zwischen Schule und Wirtschaft.
„Es ist wichtig, dass der vor allem in Oberösterreich zunehmende Fachkräftemangel auch in der aktuellen Lehrlingsbilanz hervorgehoben wird. Wir können dem Fach- und Arbeitskräftemangel nur entgegentreten, wenn wir die Unternehmen und Berufsfelder endlich auch wirklich in den Unterricht einbinden. Das funktioniert nur, wenn wir auf verstärkten Berufsorientierungsunterricht, schon ab der 6. Schulstufe, berufspraxisorientierten Unterricht und ein Überdenken des ewigalten Fächerkanons setzen“, so NEOS-Klubobmann Felix Eypeltauer nach der Präsentation der Lehrlingsbilanz.
Jugendliche würden dann optimal auf die Lehrberufe in der eigenen Region vorbereitet, wenn sie schon in der Volksschule, Mittelschule oder AHS lernen würden, wie sie ihre Stärken auch praktisch umsetzen können. „Gerade nach den letzten beiden Jahren müssen wir unseren Jugendlichen Perspektiven zeigen und regionale Stärken unseres Landes auch in den Unterricht einweben“, sagt Eypeltauer.
An Bedürfnisse der Region anpassen
„Viele Schüler sagen mir, dass sie sich nach der Schule nicht aufs reale Leben vorbereitet fühlen. Sie wünschen sich, dass sie schon in Schulen eine Ahnung davon bekommen, wie sie ihr Wissen in unseren Betrieben nutzen können.“
Ein konkretes Beispiel Eypeltauers: „Wenn es in einer Region wie dem Kremstal besonders viele Werkzeugbaubetriebe gibt, sollten die Schulen hier auch verstärkt autonom 3D-Planung und -druck in den Informatikunterricht einbinden können und hier auch unterstützt werden.“
NEOS wünschen sich, dass zwischen Wirtschaft und Schule vernetzter gedacht wird. Auch wird die Forderung nach einer Mittleren Reife, die vor allem das Problem der fehlenden Qualifikation von Lehrlingsanwärtern verbessern soll, erneuert. „Wer schon mit Problemen bei Lesen, Schreiben oder Rechnen aus der Schule kommt, hat es am Lehrstellenmarkt unnötig schwer. Die Mittlere Reife nach neun Schuljahren soll jungen Menschen auch das Werkzeug für eine erfolgreiche Lehre mitgeben und verhindern, dass sie schon in jungen Jahren in der Arbeitslosigkeit und Perspektivenlosigkeit festhängen.“
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